pure heroin

irgendwo

(26.09 09:23 uhr)

pia und ich haben zusammen mathe. also, nur die stunde.
eigentlich zeichnet sie und ich schreibe.

ich muss mir pias zeichnungen einmal genauer ansehen. ich glaube, sie ist ein mensch, der gut zeichnen kann.

(zwischenpause)

pia hat sich nach mathe über den unterricht beschwert. ich habe ihr vorgeschlagen, dass wir schwänzen könnten.

da hat sie ihre blauen augen gross und kullrig aufgerissen. irgendwie unschuldig und entsetzt, aber vor allem rebellisch.

sie packt gerade noch ihre sachen zusammen.

(09:56 uhr)

wir haben beschlossen, mit dem bus dorthin zu fahren, wo er nach fünf stationen hält.

laut plan fahren wir also noch 43 min.

(irgendwo)

wir sind bei irgendwo angelangt und es fühlt sich auch nach irgendwo an.

irgendwo aus der stadt draussen.

irgendwo zwischen feldern gefangen.

irgendwo in einem winzigen bruchteil vom universum.

(später)

pia kann tatsächlich gut zeichnen. im moment zeichnet sie mich, wie ich schreibe.

(später)

noch nie habe ich mich so gesehen.

sieht pia mich so?

(vielleicht schon der 27.09)

es war ruhig. ein ruhiger tag.
ich kann erinnerungen nicht gut fassen, die bilder verschwimmen in einer undurchsichtigen masse. aber der tag hat sehnsucht hinterlassen.