hi (kinda TW selbstmord)

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(10.09 mittagspause in der schule)

das steht jetzt unter dem ersten hi.

schwarze tinte und so gerade, wie zwei buchstaben auf einem fast gelben blatt sein können, das gerade geschnitten ist.
und wäre das erste hi nicht so geschwungen und unstrukturiert, hätte das blatt perfektion sein können. so perfekt perfektion halt sein kein.

perfektion bedeutet nämlich, glaube ich zumindest, eine bestehende unendlichkeit. eine bestehende, unerreichbare unendlichkeit.
und wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann wäre es, dass dieses stück papier, dass mich zweimal farbig begrüsst, in meiner ewigkeit bestehen bleibt.

so viele wörter für ein stück papier habe ich noch nie benutzt.

ob man sowas auf drogen schieben sollte? oder auf gefühle?

(später)

ob etwas fehlen würde, wenn ich fehlen würde?

diese frage war plötzlich da, pocht in meinem schädel.

hätte ich mir mehr gedanken über meinen tod machen sollen? warum hat dieses eine wort plötzlich an bedeutung gewonnen?

wegen diesem stück papier.

und jetzt leuchtet etwas in mir auf. verzweifelt schreit in mir etwas.

ist es das leben?

(später)

es schreit immernoch. vielleicht möchte es irgendwann mit mir sprechen.

ob ich dann mit ihm sprechen möchte?

(später)

ich sitze da, die beine an meinen leib herangezogen und umarme mich selber.

es fühlt sich knochig an.

ich möchte, das mich jemand sieht. sieht und mich zerbrechlich findet. oder verloren findet.

ich möchte, dass jemand für mich das fühlen lernt.

pure heroinDonde viven las historias. Descúbrelo ahora