"Wohin?", wollte er direkt wissen.

"Frühstücksessen", erklärte ich kurz und knapp, worauf er verstehend nickte.

"Luke", sprach Blair und stellte sich neben mich.

"Blair", sagte Luke im selben unzufriedenen Ton aus.

Die beiden konnten sich einfach nie verstehen, weshalb sie sich auch gegenseitig hassten. Eigentlich hatte Luke sie von Anfang an gehasst, weshalb Blair ihn genauso hasste. So oft hatte er versucht mich von ihr abzuhalten, aber ich Idiot war dumm und hatte weiter in diesem Spiel mitgespielt. Der richtige Grund für seinen Hass auf sie war wegen Amelia, denn auch er vermisste sie und wollte sie nicht durch Blair ersetzen.

"Ich geh mit", bestimmte Luke, wobei ich nur mit den Schultern zuckte und Blair genervt schnaubte.

"Das ist ein Familienessen", beschwerte sie sich, weswegen sich Luke grinsend zu ihr näherte, sodass sie auf Augenhöhe waren.

"Im Gegensatz zu dir gehöre ich auch zur Familie", haute er raus, wobei Blair nur vor Wut kochte.

Ich begann zu schmunzeln, denn es war immer wieder genial wie er sie nervte, aber er hatte nun mal Recht. Luke war mein Cousin und Blair war meine Freundin, aber nicht meine Frau und das würde sich auch niemals ändern. Es gab nämlich nur eine einzige Frau in meinem Leben, die ich in einem weißen Kleid sehen wollte und das war Amelia. Bei diesem Gedanken verschwand mein Lächeln und ich stieg stumm ins Auto ein.

Beim Frühstück hatten Blair's Eltern komische Blick zu Luke geworfen, da sie ihn ebenso nicht leiden konnten und anscheinend lag es in der Familie, das sie ihn einfach nicht mochten. Zuerst herrschte eine angenehme Stille für mich, da ich keine Lust auf ein Gespräch hatte, aber natürlich musste das Mr Cooper unterbrechen.

"Dyan ich habe von deinem Vater gehört, dass du die Firma übernehmen wirst", begann er gleich geschäftlich, wobei ich meinen Vater ansah, denn ich hatte ihm keine klare Antwort darauf gegeben, doch dieser lächelte nur.

"Ja, natürlich", log ich schließlich, da ich mit meinem Vater keine Diskussion starten wollte.

Ich war sozusagen der einzige Miller aus der Familie, der das übernehmen konnte, jedoch würde ich das trotzdem nicht alleine machen. Entweder mit Luke oder gar nicht, denn auch er hatte das Recht auf die Firma und das wusste mein Vater ganz genau, weshalb er nichts dazu sagen würde. Die Firma hatte mein Vater und mein Onkel, also Luke's Vater zusammen weitergeführt nachdem meine Opa verstorben war. Danach musste mein Vater da alleine durch, denn vor zehn Jahren war mein Onkel an einem Autounfall ums Leben gekommen. Seitdem hatten wir mit Luke eine viel engere Beziehung und er war nicht nur mein Cousin, sondern auch mein Bruder.

"Das finde ich gut. Blair und du werdet eine schöne Zukunft gemeinsam haben", lächelte Mr Cooper, worauf Luke sich das Lachen verkniff.

"Tut mir Leid", entschuldigte er sich, da ihn fast alle verwirrt ansahen.

"Ich wünsche dir auch eine schöne Zukunft mit Blair", flüsterte mir Luke zu, wobei ich ihm einen wütenden Blick zuwarf.

Natürlich würde ich nicht mit Blair heiraten und mein restliches Leben mit ihr freiwillig verbringen, aber meine Eltern und die Cooper's dachten da ganz anders. Sie könnten mich zur Firma zwingen, jedoch würde ich niemals eine Frau heiraten, die ich nicht liebte. Ich würde mich selbst dafür hassen und würde immer wieder an Amelia denken, aber diese Gedanken wären falsch, wenn ich eine andere als Ehefrau hätte.

Als das Frühstück vorbei war, war auch Blair mit ihren Eltern gegangen. Luke und ich waren zu Elias gefahren, wo auch alle anderen Jungs anwesend waren. Sie sahen alle etwas unruhig und gestresst aus, aber bevor ich mich damit beschäftigte, interessierte mich noch etwas anderes.

"Er ist also verschwunden?", fragte ich.

"Jasper und ich haben überall nachgeschaut, wo er sein könnte, aber es gibt keine einzige Spur von ihm", antwortete Elias.

"Nicht einmal seine Männer wissen, wo er sich befindet", sprach Paul.

"Das klingt nicht nach Drake", murmelte Luke neben mir.

"Finde ich auch", wurde ich nachdenklich, da dieser Typ mich am liebsten getötet hätte, doch plötzlich war er nicht mehr zu finden und das bedeutete nichts gutes.

"Hast du es ihm erzählt?", flüsterte Jasper zu Luke, sodass ich es nicht hören sollte.

"Was erzählt?", mischte ich mich ein, worauf alle still blieben.

"Gar nichts", meinte Jasper und ich verengte die Augen.

"Ich werde nicht noch einmal Fragen. Was hast du mir nicht erzählt Luke?", wollte ich wissen und blickte ihn leicht wütend an, worauf er seufzte.

"Wir haben neues...Zeug bekommen, eher angenommen", erzählte er und ich riss die Augen auf.

"Was? Warum erzählt ihr mir das nicht?", schrie ich aufgebracht.

"Weil wir vor deiner Reaktion Angst hatten und anscheinend hatten wir Recht", murmelte Jasper.

"Wir hatten nämlich ausgemacht, dass wir das ganze beenden!", regte ich mich auf und konnte es nicht glauben.

"Denkst du ernsthaft das wir es lieben Drogen zu verkaufen? Wir brauchen nun mal Geld!", war Elias diesmal wütend.

Das war eines der Geheimnisse, die ich vor Amelia versteckte, denn ich hatte Angst davor das sie mich hassen würde. Ich wollte nicht das sie mich als den Bösen sah und sich von mir entfernte, weshalb ich es immer verheimlicht hatte. Ungern tat ich Drogen verkaufen, aber die meisten von uns brauchten wirklich das Geld. Eigentlich hatte ich es gar nicht nötig und Luke genauso, aber ich konnte meine Freunde nicht im Stich lassen, denn ich war immer derjenige, der sie aus jeder Scheiße rausholte. Luke wollte sie ebenso nicht alleine lassen, weshalb wir immer alles zusammen machten. So oft hatte ich ihnen schon meine Hilfe angeboten, aber sie wollten nie von mir Geld annehmen, weswegen mir keine andere Wahl geblieben war.

"Von wem habt ihr es eigentlich?", wollte ich schließlich wissen, da ich mich etwas beruhigt hatte.

"John", antwortete Paul und ich blieb für einige Sekunden still.

"Seit ihr geistig behindert oder was ist los mit euch? Wie könnt ihr von diesem Dreckskerl das nehmen?", konnte ich es nicht glauben.

"Wir haben ein viel größeres Problem", sprach nun Daniel und eigentlich wollte ich es gar nicht wissen.

"Was kann denn noch schlimmeres passiert sein?", fragte ich, wobei sich die Jungs gegenseitig ansahen.

"Jasper hat das ganze Geld verloren", erklärte Elias, worauf ich vor Wut zum Lachen begann.

"Jasper wie viel Geld?", stellte ich ihm die Frage.

"Eine...Million", antwortete er.

"Okay, wir sind so gut wie tot", sagte Luke.

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