"Du kanntest Drake von Anfang an, aber hast es vor mir verheimlicht und obwohl ich dich sogar danach gefragt hatte", antwortete ich und er spannte sich an.

"Ist es wegen ihr...wegen Alexa?", wollte ich schließlich wissen und er sah mich mit aufgerissenen Augen an.

"W-Woher-", konnte er seine Frage nicht beenden und sah mich verständnislos an.

"Drake", meinte ich nur und ich merkte wie er langsam wütend wurde.

"Wolltest du das immer vor mir verschweigen?", fragte ich, wobei er den Kopf senkte.

"Ich hatte Angst", gestand er.

"Wovor?", war ich verwirrt.

"Das du mich verlässt", antwortete er und sah mir unsicher in die Augen.

Bei seinem Anblick hielt ich es einfach nicht aus und umarmte ihn so fest wie ich konnte. Er war zuerst verwirrt, doch erwiderte schließlich meine Umarmung, dabei merkte ich wie er lockerer wurde und sich beruhigte. Meine Augen blieben bei Drake hängen, der uns ausdruckslos beobachtete und anscheinend unzufrieden war. Mir wurde in dem Moment bewusst das er uns auseinander bringen wollte, denn er hatte sich einen Streit zwischen uns beiden erhofft und das konnte ich von seiner Reaktion perfekt erkennen, doch er würde das niemals schaffen. Ich blendete diese Gedanken wieder aus und schloss meine Augen um ihn nicht mehr anzusehen.

"Ich würde dich niemals verlassen", flüsterte ich Dyan zu, der mich nun erleichtert ansah und mich auf die Stirn küsste.

Als ich Zuhause war, stellte ich fest das niemand da war. Wahrscheinlich arbeitete meine Mutter noch und Adriana war bestimmt früher nach Hause gegangen. Nachdem ich auch eine Kleinigkeit gegessen hatte, verschwand ich in meinem Zimmer und ließ mich als erstes auf mein Bett fallen, da ich ehrlich gesagt müde war. In zwei Monaten waren die Sommerferien und somit hätte ich auch die Schule endlich fertig. Ich hatte keine Ahnung was ich danach überhaupt machen wollte, doch dafür ließ ich mir noch genug Zeit und machte mir deshalb nicht all zu viele Gedanken darüber.

So langsam schlossen sich meine Augen, weshalb ich doch noch auf stand und mich umziehen wollte, doch mein Blick blieb an meinem Nachttisch hängen, worauf sich ein Umschlag befand. Verwirrt nahm ich den Brief in die Hand und das einzige was ich zuerst sah, war mein Name, weswegen ich ihn neugierig öffnete und mir die kleine Nachricht durchlas.

Vielleicht hast du gedacht das es somit vorbei wäre, jedoch hast du meine Worte nicht wahr genommen. Du gehörst nur allein mir und bald werde ich diese Entfernung zwischen uns beenden.

S.

Meine Augen weiteten sich und panisch warf ich den Brief auf den Boden, wobei sich mein Puls automatisch beschleunigte. Ängstlich schüttelte ich den Kopf und entfernte mich vom Brief, dabei sammelten sich Tränen in meinen Augen. Allein meine Atmung wurde unregelmäßig und es fühlte sich so an als ob ich keine Luft mehr bekam, weshalb ich zu meinem Fenster eilte und diesen wortwörtlich auf riss. Ich versuchte ruhiger zu atmen, doch es wurde nur schlimmer, denn ich begann unkontrolliert zu weinen.

Warum konnte dieser Mann mich nicht in Ruhe lassen?

In dem Moment klingelte mein Handy, worauf ich erschrocken zusammenzuckte, aber es schließlich in die Hand nahm. Erleichtert atmete ich auf als ich den Namen von Dyan sah, weswegen ich sofort dran ging.

"Prinzessin", erklang seine Stimme.

"D-Dyan", brachte ich nur raus und meine Stimme zitterte was man deutlich heraushören konnte.

"Amelia? Weinst du?", fragte er besorgt.

"Bitte...komm zu mir", flüsterte ich ängstlich.

"Ich bin in zehn Minuten bei dir", sprach er noch ruhig und legte auf.

Länger blieb ich nicht in meinem Zimmer und ging die Treppen nach unten, wo ich mich auf die Couch setzte und ins Leere starrte. Mein ganzer Körper war am zittern und ich hatte Angst, die ich nicht Worte fassen könnte. Steven war krank und ich glaubte kaum das er mir das nur einfach so geschrieben hatte. Er meinte das er bald diese Entfernung zwischen uns beenden würde und das bedeutete das er zu mir kommen würde.

Ich wurde aus meinem Gedankengang gerissen als es an der Tür klingelte und mein Kopf schoss nach oben. Bestimmt musste es Dyan sein und ich hatte gar nicht gemerkt wie die Zeit vergangen war, doch lange dachte ich nicht darüber nach und beeilte mich um die Tür zu öffnen. Aber als ich eine Nachricht erhielt, stoppte ich in meiner Bewegung und sah mir die Nachricht an.

Wenn du diese Tür öffnen solltest, bist du an dem Tod deines Freundes schuld.

Ein weiteres mal las ich mir die Nachricht durch, aber noch immer verstand ich kein Wort, weshalb ich sie mir nochmal durchlas, aber trotzdem kapierte ich einfach nicht was das sollte. In der Sekunde klingelte mein Handy und die Nummer war unbekannt, doch trotzdem ging ich dran. Es war ein Videochat und es verunsicherte mich, doch als ich plötzlich sah wie jemand Dyan vor meiner Tür filmte, wurden meine Augen größer. Das schlimme war nun das der Unbekannte seine Waffe hervor zeigte und genau auf Dyan zielte.

"Nein", murmelte ich ungläubig, worauf der Anruf beendet wurde und ich erneut eine Nachricht erhielt.

Du wirst nicht die Tür aufmachen und kein einziges Wort sagen, wenn du willst das er lebt.

"Amelia!", hörte ich Dyan schreien, der mich aus meiner Starre erweckte und ich mich leise zur Haustür näherte, aber sie nicht aufmachte.

"Amelia mach bitte diese Tür auf!", verlangte er, dabei klingelte er oder schlug mehrmals dagegen.

"Ich kann nicht", flüsterte ich verzweifelt, auch wenn er mich nicht hörte.

"Ich habe Angst um dich, bitte", sprach er weiter und mir zerbrach es das Herz.

Plötzlich hörte ich ein Auto herfahren und sofort änderte sich meine Miene, denn das konnte nur meine Mutter sein. Meine Nervosität wurde schlimmer und ich hatte nun keine Ahnung was ich machen sollte. Ich erschrak als ich erneut eine Nachricht bekam und sie mir schließlich mit zitternden Händen durchlas.

Geht diese Tür auf, dann ist er tot.

"Ich glaube ihr ist etwas passiert", hörte ich Dyan zu jemanden sagen.

Ich lauschte und hörte noch ein Gerede, jedoch konnte ich kein Wort verstehen und als ich Schritte hörte, entfernte ich mich von der Tür. Jemand wollte sie aufsperren, weshalb ich panisch den Kopf schüttelte und rein gar nichts tun konnte. Am Ende blieb mein Herz stehen, denn ein Schuss ertönte.

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