31~Namjoonie's Day/Welcome to Ttukseom Island~31

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Lieber hing ich erst einmal meine Wäsche auf und hörte eingeschränkt Musik. Mit dem erfrischenden Wind, war das sehr entspannend. Nach einer Weile hörte ich Schritte von der Hausfront. Ich drehte mich neugierig um.

Irina ging mit einem großen Schritt über unseren kümmerlichen Gartenzaun und kam gehetzt auf mich zu: "Mama denkt dass ich mit dir weg war, oder?" Ich lachte auf: "Beruhig dich, Mareike ist nich'mal home. Nur Mama ist da."

Irina nickte: "Na dann. Dann bin ich ja sicher. Du bist die Beste, Cousinchen." Sie knuddelte mich. Irina war letzte Nacht zu einer Freundin gegangen. Sie war wieder aus meinem Fenster hinunter geklettert. Ich ließ es zu, weil ich mich zugegeben noch etwas schuldig wegen meiner Aktion nach ihrem Streit mit Mareike fühlte.

Sie hatte mir zwar schon längst vergeben, aber es nagte dennoch an mir. Das musste ich üben. Wieso fühlte ich mich noch schlecht, wenn mir niemand mehr Vorwürfe machte? Ich schüttelte ungläubig den Kopf über mich selbst und sah aus dem Augenwinkel, wie Irina eine Zigarette zückte.

Ich hing die letzte nasse Klamotte auf und schnalzte vorwurfsvoll mit der Zunge: "Wirklich? Hier im Garten, wo alle Nachbarn es sehen?" Irina zuckte mit den Schultern und zündete die Zigarette an: "Was juckt mich das? Schämst du dich etwa für mich?"

Ertappt. Ich biss mir auf die Lippe. "Normalerweise rauchen Vierzehnjährige nicht. Das wirkt, als würden wir das total unterstützen jnd so. Ich schäme mich nicht dafür..." versuchte ich irgendwie die Situation zu retten.

Irina zuckte abermals mit den Schultern: "Ist mir egal. Die können doch denken was sie wollen. Solange du nicht so über mich denkst. Ich hoffe du siehst nicht auf mich herab, auch wenn... ich so bin." Sie deutete auf sich und strich sich eine wirre silberne Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie setzte sich auf den Rasen im Garten zwischen die im Wind wehenden Klamotten.

Ich setzte mich langsam neben sie und lächelte sie an: "Hey... ich sehe nicht auf dich herab, okay? Denk' das bitte nicht. Niemand ist perfekt. Ich bin das auch nicht, wie man gemerkt hat. Vielleicht sollte ich dir das mehr zeigen, oder? Dass mir was an dir liegt. Ich verbringe ja relativ wenig Zeit mit dir. Das sollte ich ändern."

Irina sah mich aus ihren grauen Augen fasziniert an und lächelte, während sie ihren Blick auf den Boden senkte: "Nein... du bist toll. Allein schon dass was du gerade gesagt hast. Du bist bereit Kompromisse einzugehen und ich bin so stur. Wann immer ich mir vornehme mit meiner Mum klarzukommen, brennen bei mir letztendlich doch alle Leitungen durch und ich werde einfach nur wütend."

Ich nickte: "Ja, das stimmt." Irina lächelte traurig. Es herrschte kurz Stille, bis auf die Musik meines Handys die Postmodern Jukeboxes Cover von Radioheads Creep abspielte.

Irina begann auf einmal: "Letzte Nacht war chaotisch." Sie lächelte schief, nachdem sie an ihrer Zigarette zog und verdeckte mit ihrer freien Hand ihre Stirn: "Gosh, ich bin so dumm! Ich habe mich glaube ich in einen Typen verguckt."

Mein Gesichtsausdruck erhellte sich und ich lehnte mich näher an sie heran: "Ahaaa...? Und weiter?" Irina erwiderte lachend: "Da kommt sie auf einmal angekrochen und ist neugierig. Typisch." Ich nickte grinsend. Ich würde es nicht verneinen. Das Liebesleben anderer war immer interessant.

"Naja, ich mochte ihn schon länger, aber erst jetzt ist es zu einem Nachteil geworden. Es hat sich herausgestellt, dass er auf eine andere steht. Und weißt du was das für eine ist? Ich weiß nicht einmal wie man mit Vierzehn soviel Vorbau haben kann! Ich bin so ein Spätzünder! Aber sie hat lange braune, gewellte Haare und das Gesicht eines beschissenen Engels. Im Ernst, ich kann sie nicht einmal hassen. Sie geht in meine Parallelklasse und wir haben schon ein paar Mal im Flur geredet. Sie ist extrem nett."

Pied Piper Girl [BTS FF] Where stories live. Discover now