Epilog

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"Baby, wach auf!", schrie ich Taylor an, der neben mir lag. Seit etwa drei Jahren waren wir jetzt schon verheiratet und wohnten seit etwa fünf Jahren in einem gemeinsamen Haus in unserer Heimatstadt. Ich versuchte gerade Taylor zu wecken, weil ich verdammt nochmal Wehen hatte, denn ich war gerade mit unseren Kindern Nummer drei und vier schwanger und hatte gerade Wehen wie nicht bei unserem kleinen Damon und Stefan. Damon war mittlerweile sieben und Stefan zwei. Mein Senior Jahr verlief drunter und drüber, als ich erfuhr, dass ich schwanger war, ich war überfordert und gleichzeitig glücklich.
"Taylor, wach jetzt auf, ich muss ins Krankenhaus!", schrie ich wieder und fing vor Schmerzen an zu weinen.
"Kleines, was ist?", murmelte er endlich mal neben mir. Gut, dann war er wenigstens schonmal wach.
"Ich muss ins Krankenhaus! Meine Wehen sind da!", zischte ich unter Tränen. Urplötzlich schlug er die Augen auf.
"Papa, was ist mit Mama los?", fragte unser kleiner Damon, der vorsichtig seinen Kopf durch die Tür steckte.
"Mama, hat ihre Wehen. Deine kleinen Geschwister kommen bald auf die Welt.", erklärte er, als er hektisch alles zusammen suchte und mir was zum Anziehen aufs Bett warf.
"Und warum weinst du Mama? Hör auf damit, das kann doch nicht gut sein.", murmelte er, als er schon vor mir stand und mir mit glasigen Augen ins Gesicht schaute.
"Schatz, das sind unglaubliche Schmerzen, ich bin zwar unglaublich glücklich, aber es tut verdammt weh, komm her, lass dich umarmen. Alles ist gut.", beruhigte ich ihn und unterdrückte die Tränen und Schreie vor Schmerzen.
"Schatz, ich muss mich jetzt anziehen, geh mal zu Papa.", forderte ich ihn auf und tat was ich sagte.
"Kyle ist auf dem Weg hier her.", teilte Taylor mir mit, als er Damon auf dem Arm hatte und wieder im Schlafzimmer stand.
"Warum?"
"Er holt Damon und Stefan. Er und Olivia schauen nach den beiden, während wir im Krankenhaus sind.", erklärte er, ich nickte akzeptierend. Kyle vertraute ich in diesem Punkt, er war schon immer liebevoll zu Kindern gewesen und er und Olivia hatten einen vierjährigen Sohn, Rafael und eine dreijährige Tochter, Lucy. Außerdem waren unsere Kleinen sowieso relativ regelmäßig bei den beiden, weil sich die Kinder gut vertrugen und Olivia Damons Patentante war.
Voll benebelt von all den Hormonen überließ ich die Jungs Kyle und fuhr mit immer schlimmer werdenden Wehen mit Taylor ins Krankenhaus, er sprach mir beruhigende Worte zu und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. Irgendwie musste ich gerade an meine Familie denken, wie sie sich in den letzten Jahren eigentlich so entwickelt hatte. Wir hatten alle geheiratet und Kinder bekommen. Kyle und Olivia. Mit Rafael und Lucy. Jayden und Sophia. Mit ihrem kleinen Eddie. Aiden und May. Die beiden hatten noch keine Kinder. Jack und Maria. Mit Grace, Jules und Laura. Felix und Connor. Die beiden hatten die kleine Ann adoptiert und kümmerten sich liebevoll um sie. Dylan und Kate. Mit Robbie und Andre. Niall und Elina. Mit Lotta und Logan. Skyler und Carter. Mit Lina, Luca und Oscar. Und um es nicht zu vergessen mein Dad und Clara hatten geheiratet, hatten mittlerweile zwei Hunde, Bruno und Leo, und waren absolut glücklich die Großeltern von 20, bald 22, tollen Kindern zu sein. 16, bald 18, von unserer Seite und 4 von Claras Seite. Anfangs war es zwar etwas anstrengend für die beiden, weil wir einen sogenannten Oma und Opa Tag eingeführt hatten, wo der Großteil unserer Kinder abwechselnd bei den Großeltern waren, wodurch es passieren konnten, dass bei unserem Dad 16 Kleinkinder waren. Aber auch meine unbiologische Familie war um einiges gewachsen. Da waren Hunter und Mia. Mit Paul und Nick. Nate und auch einer Kate. Mit Liah und Elisa. Jace und Abigail. Die noch keine Kinder hatten. Und als letztes Braden und Amy. Mit der kleinen Marie. Das konnte mal lustig werden, wenn wir mal wieder ein Familientreffen machten, aber auch wenn unsere Kinder mal älter waren, immerhin wuchsen sie alle zusammen auf und waren auch noch alle in einem ähnlichen Alter. Wenn die so wie wir waren, konnte da nichts daraus werden.
"Kleines, wir sind da. Wir schaffen das zusammen.", riss Taylor mich aus meinen Gedanken und half mir aus dem Auto. An der Tür wurden wir schon mit einem Rollstuhl erwartet, mit dem ich in den Kreißsaal gefahren wurde.
"Fruchtblase schon geplatzt?", fragte die Schwester professionell, als die Türen aufschwangen.
"Ja.", presste ich heraus.
"Gut, sie schaffen das. Sie legen sich jetzt bitte hier drauf und tun genau das was ich ihnen sage.", wies mich die Hebamme an. Während ich die Schmerzen unterdrückte, besprach sie kurz was mit Taylor und wand sich dann wieder mir zu.
"Also gut. Sie wissen wie das geht. Wenn sie möchten, halten Sie die Hand ihres Mannes und jetzt pressen. Und Atmen nicht vergessen.", verlangte sie ruhig. Ich kam genau ihren Anweisungen nach und brach Taylor vermutlich die Hand. Aber da musste er jetzt durch. Er hatte es ja auch die ersten beide Mal überstanden.
"Gut, machen sie das. Ja, ja, das erste Baby ist da und es ist ein Junge.", hörte ich sie sagen, ich war nur auf die Geburt fixiert und darauf wie glücklich wir mit unseren Kindern sein werden.
"Und noch einmal dann haben sie es geschafft. Super. Das zweite Baby ist, es ist ein Mädchen.", hörte ich sie sagen und ich sackte außer Atem und total fertig an Taylors Oberkörper.
"Schatz, alles ist gut, du hast es geschafft. Du musst ihr den Namen für den Jungen sagen, so wie wir es besprochen hatten, du den Jungen und ich das Mädchen.", sprach er.
"Dann sagen sie mir doch erstmal den Namen für die Kleine. Damit sie ein bisschen runter kommen kann. So eine Geburt ist sehr anstrengend."
"Mary, so wie die zu früh gestorbene Mutter meiner wunderschönen Frau und beste Mutter meiner Kinder.", schwärmte er und küsste mich auf den Kopf.
"Elijah. So soll unser Sohn heißen.", flüsterte ich leise, trotzdem hörbar. Elijah. Das war der Name von Taylors verstorbenen Großvater, der sich immer liebevoll um seinen Enkel gekümmert hatte, wenn sein Vater es mal wieder nicht tat. Der Mann, der meinen perfekten Ehemann am stärksten geprägt hatte, sollte eine gewisse Anerkennung bekommen. Denn sonst hätte ich niemals den Taylor, der er im Moment war. Der unterstützende Ehemann, der liebende Vater und der verständnisvollste beste Freund. Obwohl mein Leben so schlecht angefangen hatte und sich in meiner Jugend so schlecht fortgeführt hatte, hatte es sich so ins gute verändert und ich war einfach dankbar dafür. Und was ich jetzt wusste, am Ende ist alles gut und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.


Life against Brothers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt