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Ich zog mich schnell in der kleinen Umkleidekabine um, ging wieder zurück  in den Raum und machte mir laut Musik an. Ich startete mit einem etwas langsameren Lied und wärmte mich auf. Als ich warm war, tanzte ich eine meiner alten Choreographien und dann begann ich mit meiner aktuellen Choreographie. Eigentlich brauchte ich ja gar keine, weil ich niemals irgendwo auftreten würde, aber dann hatte ich etwas an dem ich arbeiten konnte. Bis jetzt hatte ich sie noch nicht fertig, aber mir fehlte nicht mehr allzu viel, also würde ich heute ja vielleicht schon damit fertig werden. Ich liebte es einfach zu tanzen.

Ich hatte es tatsächlich geschafft, ich hatte die Choreo fertig und jetzt stand ich lächelnd in meiner Endpose und die Musik ging aus. Ich wollte gerade nochmal Musik anmachen, als ich jemanden Klatschen hörte. Erschrocken drehte ich mich um und sah direkt in das Gesicht von der Person, die ich jetzt am wenigsten sehen wollte. Taylor.
"Was machst du hier?", fragte ich ihn erschrocken.
"Ach ich war grad in der Gegend. Ich war drüben in unserem Fitnessraum." Immernoch erschrocken starrte ich ihn an.
"Ich hab dich noch nie hier um die Uhrzeit gesehen.", meinte ich nachdem ich mich etwas beruhigt hatte.
"Ich bin auch normalerweise nicht hier." Was wollte er denn dann hier? Hatte er einen Sinneswandel bekommen, dass er hierher zum Trainieren kommen konnte, oder was?
"Und was machst du dann hier?", sprach ich meine Gedanken aus.
"Ich wollte dich sehen."
"Was willst du wirklich?", ich verdrehte die Augen und schaute ihn dann abwartend an.
"Ich kann nicht ins Fitnessstudio und deshalb bin ich hierher gekommen, dass du hier bist macht es nur noch besser.", er schaute mich grinsend von oben bis unten an.
"Und was willst du dann hier? Im Tanzstudio?", fragte ich leicht verwirrt.
"Mir war langweilig und ich hab Musik gehört."
"Ah." Nachdem niemand mehr was sagte, drehte ich mich um und ging auf die Umkleidekabine zu.
"Was hast du vor?"
"Ich zieh mich um, ich will nach Hause."
"Okay." Ich drehte mich zu ihm um, dass jetzt kein dummer Kommentar kam?
"Kein dummer Kommentar?"
"Nein, warum auch?"
"Weil sonst immer irgendwas dummes kommt."
"Kleines, wir sind hier alleine." Ich zuckte mit den Schultern und ging dann in die Umkleide. Ich zog mich um, nahm meine Tasche und verließ die Umkleide. Taylor stand immernoch da.
"Willst du dann nicht auch mal nach Hause?", fragte ich ihn.
"Nein, ich wurde rausgeschmissen."
"Warum das? Wo schläfst du denn dann?"
"Ich hab was gemacht, was meinem Vater nicht passt. Keine Ahnung, vielleicht hier in der Schule."
"Du kannst doch nicht hier in der Schule schlafen."
"Wo soll ich denn sonst schlafen?"
"Wenn du nicht vorhast mich zu vergewaltigen, komm mit zu mir."
"Wirklich?" Warte, fuck meine Brüder. Nachdenken war echt nicht meine Stärke.
"Aber nur unter einer Bedingung.", meinte er dann.
"Und was?"
"Was hast du mit den Baker Brüdern zu tun."
"Warum willst du das eigentlich so unbedingt wissen?"
"Ich will wissen, was du mit ihnen zu tun hast, weil ich wissen will, warum so jemand wie du, was mit denen zu tun hast."
"Was heißt jemand wie ich?"
"Du bist zu gut für die. Kleines, keiner meiner Überlegungen macht Sinn." Er kam auf mich zu und schaute mich von oben herab eindringlich an. Erst jetzt merkte ich wie wunderschön seine Augen eigentlich waren. Sie hatten eine dunkle Umrandung und wurden nach innen immer heller, in diesem wunderschönen Grün. Ich könnte mich wirklich in ihnen verlieren. Warte, das war Taylor, ich hasste ihn aber doch, ich konnte seine Augen nicht schön finden, okay, dann waren seine Augen eben hässlich. Ich musste es mir schlicht und ergreifend oft genug einreden.
"Ich kann dir das nicht sagen." Irgendwie überlegte ich ernsthaft ihm das zu sagen, er war gerade so nett und nicht das typische Arschloch wie sonst. Und dann diese Augen.
"Warum?"
"Ich kann und darf nicht."
"Wenn ich rate und es stimmt sagst du es mir dann?"
"Wenn du mir vorher noch verrätst, warum ihr so ein riesiges Problem mit einander habt."
"Okay.", seufzte er.
"Bis vor zwei Jahren waren wir noch gut miteinander, dann haben sie aber etwas herausgefunden. Es hat nur indirekt was mit mir zu tun, aber sie haben es mir übel genommen, ich konnte dafür aber nicht einmal was, ich wusste davon nichts."
"Was haben sie herausgefunden?"
"Ich kann es dir nicht sagen, Kleines. Wenn wir uns besser kennen vielleicht, aber ich kann nicht.", seufzte er.
"Okay. Ich vertraue dir." Das war noch nicht einmal gelogen, was war nur los mit mir?
"Sagst du es mir?"
"Du musst selbst darauf kommen."
"Okay, also ich glaub echt nicht, dass du eine Schlampe bist, du bist zu gut dafür, mit einem zusammen, bezweifel ich auch, das würde man sehen, außerdem behandelst du alle gleich. Meine einzige Überlegung ist, dass du ihre Schwester bist, aber ich glaube es auch irgendwie nicht." Ich schaute auf den Boden, na toll. Er wusste es.
"Warte, das stimmt?"
"Ja, ich bin eine Baker. Ich bin Harper Mary Baker."

Life against Brothers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt