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POV Kyle

Ich verließ gerade die Küche und wollte nach oben in mein Zimmer, als Harper in Kleid, High Heels und voll gestylt die Treppe nach unten kam.
"Wo gehst du hin?", fragte ich sie verwirrt.
"Ich geh feiern mit meinen Mädels.", erklärte sie mir, als sei es selbstverständlich, dass sie montags feiern ging.
"Du willst das also echt durchziehen?", seufzte ich, ich fand es echt nicht gut, dass sie es wirklich durchziehen wollte.
"Ja, anders wird das mit euch nie was. Euch Jungs muss man halt unter Druck setzen, dass das was wird.", meinte sie und zuckte mit den Schultern.
"Geh, sonst kann ich nicht mehr sagen, dass ich dich nicht gesehen hätte.", schickte ich sie mit einer Handbewegung weg. Ich machte mir zwar Sorgen, dass sie sich in Schwierigkeiten brachte, aber irgendwie unterstützte ich sie dabei schon. Ich hatte es verstanden, ich war es der wollte, dass sie glücklich war, also ließ ich das durch. Mit einem Schulterzucken und der Hoffnung, dass Harper vorsichtig war, ging ich nach oben in mein Zimmer um mir irgendwie die Zeit zu vertreiben. In meinem Zimmer schmiss ich mich auf mein Bett und beschloss einfach PS4 zu spielen, also schnappte ich mir einen Controller von meinem Nachttisch und schaltete sie ein. Nach ein bisschen durchscrollen meiner Spiele, entschloss ich mich Farcry 5 anzufangen.

Alter, wo verdammt blieb Harper? Es war mittlerweile 1.00 Uhr nachts und sie hatte sich nicht gemeldet, geschweige denn ging sie ans Telefon.
"Was zum Teufel macht dieses Mädchen? Wo ist sie?!", fluchte Jayden und lief genauso wie die anderen ungeduldig durch den Raum beziehungsweise durchs Haus. Wir alle versuchten immer wieder sie zu erreichen, der Unterschied zwischen meinen Anrufen und ihren war der, dass ich wusste was sie tat und die Jungs nicht, ich hatte immer noch dicht gehalten und nichts durchsickern lassen und das würde auch so bleiben.
"Harper, bitte melde dich wenigstens, ich mach mir verdammt nochmal Sorgen.", sprach ich ihr erneut auf die Mailbox und ließ mich nach hinten ins Sofa sinken.
"Jungs, das bringt doch nichts, wenn wir sie die ganze Zeit anrufen, denkt ihr wirklich, sie wird dran gehen wenn wir sie alle noch zehn Mal anrufen, nein, sicher nicht. Es wird schlauer sein, wenn wir einfach aufpassen und schauen wann sie heim kommt, damit wir sie dann abpassen können, um zu schauen ob es ihr gut geht. Lasst doch einfach so eine Wache machen, dass zwei jetzt wach bleiben und warten bis sie heim kommt und der Rest geht schlafen, immerhin müssen wir morgen auch in die Schule.", schlug ich vor.
"Von mir aus. Wer bleibt wach?", gab sich Jack geschlagen.
"Ich bleib wach.", meinte ich sofort, dann konnte ich sie vielleicht noch ein bisschen  beschützen, wenn sie besoffen oder sonst was nach Hause kam.
"Ich auch.", zischte Aiden, er war wirklich wütend. Warum? Er war doch einer von denen gewesen, die die ganze Situation überhaupt erst provoziert hatte. Aber naja, jetzt hieß es warten. Hoffentlich kam sie einfach bald, denn umso länger es dauerte, umso mehr konnte auch passieren.

"Wo zum Teufel warst du?", hörte ich Aiden wütend an der Tür, nachdem ich das Schloss aufgehen hörte.
"Auf einer Party.", antwortete Harper leicht und schubste die Tür hinter sich zu, als ich gerade aus dem Wohnzimmer zu ihnen stieß und sah, dass Mia und Harper Olivia in der Mitte irgendwie stützten, die dabei regungslos und nicht bei Bewusstsein war.
"Was habt ihr mit Olivia gemacht?!", schrie ich geschockt und nahm sie den Beiden sofort aus den Armen und hob sie im Brautstyle hoch. Olivia mochte ich definitiv am meisten von Harpers Freundinnen, sie hatte einfach einen tollen Charakter.
"Klein Olivia ist deprimiert. Sie ist verliebt in dich und denkt, dass sie nie eine Chance bei dir haben wird. Außerdem denkt sie, dass niemand sie will und sie alleine und einsam als Jungfrau sterben wird. Deshalb hat sie sich abgeschossen und ist jetzt praktisch bewusstlos.", klärte mich Mia auf, worauf ich nur den Kopf schüttelte und sie nach oben in mein Zimmer trug. Wie konnte dieses Mädchen nur denken, dass sie einsam und allein als Jungfrau sterben würde? Sie war wunderschön und hatte einen tollen Charakter, gut ich hatte keine Gefühle für sie, aber dafür kannte ich sie zu schlecht, vielleicht wäre da ja sogar was zwischen uns, wenn ich sie besser kennen würde, man wusste es nicht. In meinem Zimmer legte ich sie vorsichtig auf die Seite in mein Bett, dass falls sie, während sie nicht wach beziehungsweise nicht bei Bewusstsein war, sich übergeben musste, nicht erstickte. Zugedeckt und hoffentlich sicher lag sie in meinem Bett, als ich auf dem Weg in Harpers Zimmer war, um sie zur Rede zu stellen.
"Harper, was hast du dir dabei bitteschön gedacht? Olivia ist bewusstlos und ich hoffe, dass sie nicht stirbt. Die Kleine hats mir verdammt nochmal angetan und was machst du? Du bringst sie fast um. Ich fass es nicht.", verurteilte ich sie.
"Denkst du wirklich, dass das mein Plan war? Ich will doch nur euch und Taylor irgendwie dazu bringen euch zu vertragen. So gesehen seid also nur ihr daran Schuld, nur weil ihr euch aufführt wie kleine Kinder und es verdammt nochmal nicht schafft, wenigstens so zu tun, als ob ihr euch mögt. Kommt doch einfach damit klar, dass ich ihn liebe und mit ihm zusammen sein will.", schrie sie uns an, denn durch ihr Geschrei wurden die anderen auch wach und standen jetzt neben mir. Sie fing schon wieder an zu weinen, schon wieder wegen uns, was war unser Problem? Wir verletzten sie immer wieder und anscheinend war ich der einzige, den das interessierte oder selbst traf.
"Und jetzt haut ab und lasst mich verdammt nochmal in Ruhe.", schrie sie wieder, schmiss die Tür zu und ließ uns verdutzt zurück.
"Sie hat verdammt nochmal Recht, was sind wir bitte für Brüder?", seufzte Connor.
"Ja, wir klären das ganze heute mit Taylor in der Schule und ihr kommt damit klar, dass sie so gut wie einen Freund hat, nur weil bis jetzt keiner von uns eine Freundin hat, muss das nicht heißen, dass wir es ihr kaputt machen müssen.", sagte ich fest.
"Das ist so nicht ganz richtig.", gab Connor leise von sich.
"Warte, du hast eine Freundin? Und du sagst uns nichts?", freute sich Dylan für ihn. Naja, er freute sich, wollte aber wahrscheinlich nur wissen, wer es war und ob sie eine gutaussehende Schwester hatte.
"Nicht direkt.", murmelte er.
"Also seid ihr noch nicht zusammen, aber so gut wie?", fragte diesmal Niall.
"Nein, wir sind zusammen, nur nicht Freundin sondern Freund.", gab er von sich und wartete auf eine Reaktion. Ich hatte kein Problem damit, war aber doch etwas erstaunt und überrascht darüber, dass er schwul war und niemand was davon wusste.
"Du bist schwul? Also ich mein ich hab damit kein Problem, aber es kommt überraschend. Wer ist es denn?", sprach Jack meine Gedanken aus und sprach damit Connor Mut zu und zeigte ihm, dass er keine Angst haben musste.
"Felix, Harpers bester Freund.", antwortete er verliebt und lächelte uns erleichtert an.
"Es freut mich echt für euch, aber um ehrlich zu sein, würde ich echt gerne noch die zwei Stunden bis zur Schule schlafen, also Gute Nacht, Bros.", wechselte Aiden das Thema und verschwand, was wir ihm kurz darauf gleich taten. Bei Aiden wunderte es mich irgendwie, dass er kein Problem damit hatte, nicht weil ich dachte, dass mein Bruder homophob und intolerant wäre, aber er war auch am meisten gegen Harper und Taylor also dachte ich, er hätte das größte Problem damit. In meinem Zimmer schnappte ich mir eine Decke und setzte mich vor Olivia auf den Boden. Ich konnte jetzt nicht schlafen, einmal wollte ich nicht mit ihr in einem Bett schlafen, immerhin wusste ich nicht ob sie das überhaupt wollte oder okay für die wat, andererseits was wäre wenn sie aufwachen würde und ich es nicht merken würde? Somit musste ich wach bleiben, dann wäre ich halt in der Schule müde wie sonst was, mir egal. Ich musste jetzt auf sie aufpassen.

Life against Brothers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt