❥ STRONG WOMAN| 23

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Ich lieferte mir tatsächlich ein Battle mit einem Freund von Shawn, der mich immer noch als unecht bezeichnete. Er redete davon, dass die Technologie sich erweitert hatte und in den nächsten Zeiten unechte Frauen herumlaufen, die sich nicht wirklich von echten Frauen unterscheiden ließen. Ich wäre ein Prototyp und Shawn hatte mich irgendwo ergattern können. Hörte sich zwar dämlich an, aber seine Fantasie wollte ich nur ungern kritisieren.

Meine Mundwinkel zucken keine Sekunde und auch er sah aus, als könnte er stundenlang in meine Augen schauen. Ich fing an zu schielen und versuchte ihn somit aus der Fassung zu bringen. Leider bezweckte ich damit nur, dass er mit seinem Finger auf die Stirn tippte und behauptete, dass ich kaputt wär.

Ich pustete ihn an und erschrak ihn somit.

»Ich bin nicht kaputt und auch kein Roboter.«, machte ich klar und lächelte seine Freunde an. »Tippst du mir noch einmal mit deinem Finger gegen meine Stirn, spuck' ich dich an und zeige wie sich eine britische Lady nicht zu verhalten hat.«, drohte ich ihm in einem freundlichen Ton und sah zu Shawn, der nur seinen Freund angrinste und einen Arm um meine Hüfte gelegt hatte. Es fühlte sich ein bisschen ungewohnt an, aber daran konnte ich mich noch gewöhnen. »Ich bin Rebekah.«

»Sie kann nicht deine Freundin sein.«, lachte sich schon ein anderer Freund und musterte mich ebenfalls wie sein Kumpel davor. »Sie ist viel zu schön für dich, Mendes. Wie viel hat er dir gezahlt? Ich biete dir das Doppelte, damit du nicht mehr seine Freundin spielen musst.«

Er hatte wirklich außergewöhnliche Freunde.

»Alter, ich bezahle sie nicht!«, rief Shawn genervt auf und fuhr sich mit seiner Hand über sein Gesicht. »Könntet ihr einmal nicht peinlich sein und damit klarkommen, dass auch ich eine Freundin habe?«

»Er hat recht. Können wir uns nicht einmal darüber freuen, dass Shawny nun endlich eine Freundin hat?Hätten wir gewusst, dass deine Freundin Geoff auch nur ohne mit der Wimper zu zucken in die Enge treiben kann.«, lachte der eine und stellte sich bei mir als »Mike« vor. »Brian ist auch ein Idiot.«

»Ich dachte wirklich, dass Shawn eine Schauspielerin geholt hat. Oder ein Model!«, rechtfertigte sich der rothaarige und machte mir damit ein Kompliment. Und davor wollte ich ihm zeigen, dass ich mich nicht kaufen ließ und sein Geld sonst wohin stecken konnte.

Aber ich blieb ruhig und hatte gefallen daran gehabt, dass er mich als Model sah.

Nachdem das Missverständnis aufgeklärt wurde und mich auch bei Geoff entschuldigte, lernte ich den Rest bei Namen kennen und fand an ihnen nichts verkehrtes. Nicht einmal mehr bei Geoff, der mich vorhin noch als unechte Person sah und die ersten fünf Minuten misstrauisch schaute.

Irgendwann musste Shawn zum Soundcheck und wollte mich ungern bei Brian und Geoff lassen, die ziemlich viel über Shawn wussten und mir seine peinlichen Erlebnisse sofort erzählen würden. Daher begleitete ich Shawn und steckte seinen zwei Freunden unauffällig meine Nummer zu, damit sie mir davon erzählten.

»Du brauchst dir nicht die Seele aus dem Hals singen.«, gab ich ihm noch einen Tipp und lächelte ihn an. »Ich versuche mich wirklich anzustrengen, als wäre ich einfach einer von hunderttausend Fans bin. Ich bin wirklich gut in sowas.«, grinste ich.

»Es reicht schon, wenn du da unten einfach stehst und ein Lächeln auf den Lippen hast.«, sagte er und lächelte mich an. »Krieg ich noch ein Kuss, bevor ich auf die Bühne gehe?«, fragte er und es tat mir wirklich leid, dass ich ihm einen Korb geben musste. »Auf die Wange?«, fragte er noch schnell und sah meinen Blick.

»Wenn du heute Abend die Halle zum Beben bringst, bekommst du sogar einen Kuss auf die Lippen.«, forderte ich ihn heraus und wusste eigentlich schon, dass ich verlor. Dennoch wollte ich wissen, ob die Beziehung zwischen uns überhaupt Sinn machte. »Geh lieber auf die Bühne, bevor ich es wieder zurücknehme.«, gab ich ihm einen flüchtigen Kuss auf seine Wange und schubste ihn auch schon in Richtung Bühne.

»Ich liebe dich!«, rief er noch lachend zu und löste eine Welle von Gefühlen in mir aus.

Ich erwiderte sein Lachen und drehte mich um. Ich lief zu dem Stehplätzen und beobachtete Shawn aus meiner Position. Da ich Shawn nicht wirklich bei seinen Kollegen blamieren wollte, unterdrückte ich meine Seite als Fan und hatte nur ein Lächeln auf den Lippen gehabt. Ich wusste nicht wieso, aber ich mochte es ihn zu beobachten.

» Shawn redet schon seit fast mehreren Wochen über dich und ich kann ihm Recht geben, dass du echt freundlich bist.«, tauchte plötzlich Brian neben mir auf und lächelte mich an, als ich ihn neben mir bemerkte. »Er erzählte mir, dass es noch ein bisschen unsicher zwischen euch aussieht.«, fing er darüber zu reden.

»Ja, ein bisschen. Aber aus meiner Seite.«, stimmte ich zu und nickte mit dem Kopf. »Es ist nur, weil ich ihn nur sehr selten sehe und mich noch daran gewöhnen muss, dass er er ist. Sonst verstehe ich mich mit ihm.«, klärte ich ihn auf und hatte plötzlich das Lied im Kopf, dass mir schon in Oslo gefallen hatte.

Ich kannte das Lied immer noch nicht bei Namen und ich fühlte mich deshalb immer noch schlecht.

»Wollen du und Shawn es öffentlich machen?«

»Ich bin nicht dafür, dass wir es veröffentlichen. Er kann ruhig erzählen, dass er eine Freundin hat, aber offiziell öffentlich machen möchte ich es noch nicht. Ich hab ein bisschen Angst vor der Reaktion von seinen Fans. Es ist eine Sache, wenn mich ein paar Leute nicht mögen, aber der Hass von Fans ist schon ein bisschen grausam.«, machte ich ihm meinen Standpunkt klar und wollte auch nur auf die Uhrzeit auf meinem Handy schauen.

Dann sah ich nur, dass Ryan mich mehrmals versucht hat zu erreichen und ich hatte das Gefühl, dass irgendwas nicht mit Victoria stimmte.

Ich wählte seine Nummer und atmete erleichtert aus, als er den Anruf entgegen nahm.

»HALLO, REBEKAH!«, brüllte er lautstark und ich konnte ihn auch perfekt mit Nebengeräuschen verstehen. »ES IST WAS PASSIERT!«

»Ich bin nicht taub.«

»WAS?!«

»Verdammt, Ryan! Ich bin nicht taub!«, brüllte ich zurück und stöhnte auf. »Was ist passiert?«

»Victoria hat mich gebeten dich sofort anzurufen und dir auch zu sagen, dass eure Mum sich schon auf den Weg nach London gemacht hat. Nun ist sie hier und möchte Victoria mitnehmen. Sie droht damit den Laden dicht zu machen, wenn sich einer ihr nur in den Weg stellt.«

»Erzähl mir nicht, dass sie mitgegangen ist!«, rief ich leicht schockiert auf und wollte nicht, dass Victoria wieder nach South Shields zurückkehrte. »Wo ist sie jetzt?«

»Noch im Studio und ist irgendwo mit Pia und Alice.«, informierte er mich und teile mir halbwegs positive Information. »Kommst du nun oder sollen wir Tori einfach dem Drachen ausliefern?«, fragte er und ich wusste wirklich nicht, was ich tun soll.

»Lasst Tori nicht mit ihr gehen und wartet bis ich da bin. Ich fahre wieder zurück.«, entschied ich mich dafür und beendete das Gespräch. Das hieß somit, dass ich Shawn heute Abend nicht auftreten sehen konnte. »Kannst du Shawn sagen, dass ich dringend los muss? Familiäre Probleme sind gerade aufgetaucht.«, fragte ich Brian und bedankte mich noch bei ihm, als er einfach nickte.

Nun würde ich zum ersten Mal seit Ewigkeiten auf meine Mutter treffen.

woman ➳shawnmendesWhere stories live. Discover now