Kapitel 16

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Irgendwann schaute ich auf die Uhr. Kurz vor halb 4.. Nick müsste bald hier auftauchen. Meine Haare waren leider immernoch nass, aber hoffentlich meine Augen nicht rot. In meinem Rucksack waren nur noch zerrissene Blätterfetzen und die Dosen. Meine Hände zitterten und ich merkte, wie die Pillen anfingen, zu wirken.

Ich hatte eigentlich aufgehört. Ich hab mit einem Drogenkonsum vor nicht allzu langer Zeit bekämpft gehabt. Jedoch es nach qualvoller Zeit beenden können. Ich habe es geschafft, als ich realisierte, was ich da tat.
Ich wollte nie so sein, kannte jedoch keinen anderen Ausweg meine Sorgen zu vergessen.
Ende des Lieds: mit Drogen hab ich seit 6 Monaten nichts mehr zu tun.

Die Wolken über mir fingen an, sich zu verfärben. Es war unfassbar.
Einfach unglaublich.
Ein schwebendes und betäubendes Gefühl machte sich in mir breit. Jetzt wusste ich wieder, warum ich früher von diesen Zauberpillen nicht los kam.

,,Caprice?!"
Ich nahm eine tiefe, entsetzte, besorgte und gleichzeitig geschockte Stimme war.
Seine Stimme.
Langsam blickte ich zu ihm hoch. Nick hockte sich augenblicklich vor mich und nahm mein Gesicht ganz vorsichtig in seine Hände. Er zog scharf die Luft ein.

,,Wer hat dir das angetan?!", schrie er wütend. Und ich zuckte nicht einmal zusammen. Ich war wie benebeld.
Er schien es auch zu merken, denn seine Augen weiteten sich.
,,Hast du was zu dir genommen?!"

Hat er es an den geweiteten Pupillen bemerkt?

,,Antworte mir gefälligst!" Ich wendete meinen Kopf nur zur Seite und gab keinen Mucks von mir. ,,Caprice! Wer.hat.dir.das.angetan", wiederholte er sich drohend. Er packte mein Kinn und drehte es aber wieder zu sich.

,,Sie waren es."
Ich musste ihn nicht einmal ansehen, um zu wissen, dass er genau wusste, von wem ich sprach. Die Erkenntnis seinerseits konnte man förmlich in der angespannten Luft fühlen.

,,Wir gehen jetzt zu mir nach Hause. Und wehe ich höre nur ein Widerwort. Komm jetzt."
Nick packte mich an meinen Oberschenkeln und meinem Rücken und hob mich im Brautstyle hoch. Er schnappte sich noch meinen Rucksack und allein an seiner Gangart konnte ich seinen Zorn spüren.

Ich sah hoch in den Himmel. Wolken, Vögel, Sonne. Perfektes Wetter. Passte aber zu unserer beiden Stimmung nicht. Grotesk.

Ich bekam nicht viel mit. Nur wie Nick mich auf die Hinterbank legte und wir eine Zeit lang fuhren. Wie lange wusste ich nicht. Das Zeitgefühl hatte ich komplett verloren.
Irgendwann wurde die Autotür neben mir geöffnet und ich wurde rausgehoben. Unter meinem Körper konnte ich seine starke Arme spüren. Ich fing an zu lächeln. ,,Du bist komisch." Von ihm kam nur ein Brummen.
Er lief mit mir in eine Gebäude hinein, anschließend in einen Aufzug.
Ab dann schaltete ich ab und schlief wegen Erschöpfung ein.

Langsam fing ich an, zu blinzeln und öffnete müde meine Lider.
Wo war ich bloß? Verwirrt blickte ich mich um. Ich kannte meine Umgebung nicht.
Ich war noch nie hier.
Ich lag auf einem schwarzen Bett, gegenüber dessen eine weißes Sideboard war. Im Raum gab es noch einen modernen Schrank und einen schwarzen Teppich auf dunkelbraunem Holzboden. Es war sehr schick hier drinne und bestimmt auch teuer.
Aber wo verdammt nochmal war ich hier?

Zögernd erhob ich mich und verzog etwas meinen Mund. Mein Schädel pochte unerträglich und als ich auf meine Hände sah, bemerkte ich, dass diese leicht zitterten. Ich brauchte Stoff. Und zwar jetzt.

Ich ging auf die Tür zu, welche an dieses Zimmer angrenzte und trat auf einen hellen Gang. Ich konnte Fensterfronten am Ende diesen ausmachen. Ich folgte dem Licht und gelang in ein großes Wohnzimmer. Aus dem Fenster sah man die Stadt.
Diese Wohnung musste ein Penthaus sein.
Vor dem Gebäude erstreckte sich ein toller Garten und wie an einem Hang etwas vertieft die nächste Häuserreihe, schöne Häuser. Das Viertel hier müsste ein teures sein, nur von denen der Oberschicht bewohnt.
Aber egal, das war nicht wichtig. Ich musste meine Sachen finden und so schnell wie möglich weg.

Gesagt, getan.

Ich suchte in der ganzen Wohnung meinen Rucksack. Ich fand ihn schließlich in einem Schrank versteckt. Hektisch und angespannt öffnete ich diesen erstmal. Ich brauchte dringend die Erlösung.
Wo waren diese scheiß Tabletten?

,,Suchst du die hier?"

Ich erschrak zutiefst, als ich Nicks Stimme hinter mir wahrnahm. Ich drehte mich zu ihm um und erkannte die Schachtel in seiner Hand. Sein Blick war fest und gleichzeitig irgendwie provozierend.







Hallo🙋🏼 da bin ich mal wieder nach über ner Woche mit einem neuen Kapi.
Jetzt sind auch endlich mal alle Arbeiten bei mir geschrieben und ich kan mich etwas entspannen. (Nur noch vier Wochen wohoo \>o</ )
Schönes Gefühl^^

Bild bald👋

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