Mein Gott. Sie war so jung und machte sich schon solche Gedanken. Meine Probleme kamen mir auf einmal sehr winzig vor, obwohl ich gerade eigentlich keine hatte, Dank meiner Kette. Und meine kleine Cousine? Ich war zwar auch erst Achtzehn, aber Vierzehn war für mich wieder ein paar Welten entfernt von meiner Wahrnehmung. Wieso sprach sie schon so?

Ich klopfte neben mich auf mein Bett und sie kam zu mir herüber, ohne den Augenkontakt abzubrechen. Ich atmete tief ein und aus und sagte: "Ich denke dass du obwohl du so jung bist schon sehr viel durch gemacht hast. In deinem Alter habe ich mir solche Fragen eher nicht gestellt. Ich denke dass du es einfach nicht leicht hattest, aber trotzdem nicht aufgibst. Du bist keine Enttäuschung. Du bist eher eine Kämpfernatur, oder nicht?"

Sie lächelte kurz: "Hm... vielleicht. Aber das bedeutet nicht dass ich keine Enttäuschung bin. Immer wenn ich Menschen in die Augen blicke, meine ich automatisch Sachen die sie über mich denken könnten darin lesen zu können. Meistens negativ. Ich glaube ich habe ein echtes Problem. Sorry für's voll texten. Okay... ich glaube ich lege mich hin. Ich bin echt fertig."

Ich wollte noch etwas sagen, aber sie stand schon auf, um sich hinzulegen. Oh man. Das war viel auf einmal. Ich ging mich auch schnell Bett fertig machen und schloss wieder meinen Celestial Star Projector an. "Magst du sowas?" Fragte ich um sie irgendwie abzulenken, als die tausend Sterne an meine dunkle Zimmerdecke projeziert wurden.

Sie sah von ihrem Handy auf und lächelte: "Wow. Das ist echt schön. Ich glaube dass ist das Highlight meiner Woche." Sie legte ihr Handy beiseite und beobachtete einfach nur die projezierten Sterne.

Was konnte ich tun um sie besser fühlen zu lassen? Ich fühlte mich dezent nutzlos. Ich murmelte: "Schlaf gut, Ina." Sie erwiderte: "Du auch, Samira." Eine Weile später, nachdem ich mich hingelegt hatte, hörte ich sie schwer atmen. Weinte sie? Ich richtete mich auf und sah zu ihr hinüber.

Langsam schlug ich die Decke auf, stand auf und ging zu ihr hinüber. Ich legte mich neben sie und murmelte: "Hey... es ist okay. Lass es raus." Sie drehte sich zu mir und murmelte: "Tut mir leid..." Ich erwiderte: "Das ist alles okay. Da muss dir nichts leid tun. Dafür ist Familie da." Ich strich ihr immer wieder über die glatten Haare. Ich wusste nicht ob ein paar Minuten vergingen, oder eine Stunde.

Jedoch schlief sie ein. So konnte sie sich wenigstens ausruhen. Sie tat mit so unendlich leid. Dieser Tag hatte unerwartet bedrückend geendet, dafür dass ich den ganzen Tag mit Bangtan unterwegs war. Und nun wurde mir das ganze Nachdenken auch zu viel. Ich gähnte ausgiebig und schloss meine schweren Augenlider.

Am nächsten Tag erwachte ich und mein Kopf fühlte sich wie gelähmt an. Mein Star Projector war aufgrund seiner Zeitschaltung aus und stand wie bestellt und nicht abgeholt mitten im Raum. Neben mir döste die kleine Ina friedlich, was mich zum lächeln brachte.

Meine Markisen waren herunter gelassen, weshalb nur schwach Licht in mein Zimmer fiel. Dort wo es hin fiel tänzelten verlangsamt Staubpartikel in der Luft. Mal wieder stand die Zeit still. Ein endloser Moment.

Naja, bis meine Blase sich dazu entschied mir Druck zu machen. Pinkelzeit! So leise wie möglich stand ich auf und sah auf mein Handy. Whoah, erst halb Neun. Sonst schlief ich bis in die Puppen. Vielleicht war das ja aber auch nur wieder eine altbekannte Pinkelpause, nach der ich mich wieder schlafen legte.

Nachdenklich erhob ich mich und schlich so leise wie möglich aus meinem Zimmer, über den Flur, zum Bad. Was für ein entspannter Sonntag Morgen. Ich ließ mich auf die Toilette plumpsen und checkte meine Social Media Seiten. Auf einmal fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

Ich hatte es gewagt die Gute-Nacht-Nachricht von den Jungs zu ignorieren. Oh, No! Ich ging schnell auf meine SMS und schrieb zurück.

Sorry, dass ich gestern nicht mehr geantwortet habe. Wir hatten noch Besuch. Ich habe gut geschlafen. Ich hoffe ihr habt das auch! :)

Pied Piper Girl [BTS FF] Where stories live. Discover now