»six«

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Verzweifelt werfe ich einen Blick nach hinten, als ich den Hybrid schon auf uns zulaufen sehe. 

"Gray, wir müssen springen!", ruft der Braunhaarige und will seinen kleinen Bruder zum Rand drängen, als dieser sich wehrt. 

"Zach, ich kann nicht!", meint Gray und schaut erst ihn, dann mich ängstlich an. Zach heißt der Braunhaarige also... Ich schlucke und lege meine Hände auf Gray's Schultern. 

"Gray, du musst uns jetzt vertrauen, wir müssen springen!" 

Zögerlich nickt der Kleine und so zähle ich von drei runter und wir springen in das ungewohnt blaue Wasser, ohne zu wissen, ob etwas da drin ist. Gray will sofort zurück zur Oberfläche schwimmen, doch Zach packt ihn am Fuß und hält ihn so noch kurz unter Wasser, bevor wir wegen Luftmangel auftauchen müssen. Glücklicherweise ist der weiße Dino nirgends mehr zu sehen und so können wir an Land schwimmen. 

Komplett atemlos helfen Zach und ich Gray weiter aufs Trockene zu kommen, bevor auch wir uns geschafft neben ihn legen. Zach scheint wirklich stolz auf seinen kleinen Bruder zu sein, denn er lobt ihn aufrichtig und umarmt Gray sogar. Zum ersten Mal sehe ich ihn anders: Nicht mehr so desinteressiert und negativ, sondern stolz und brüderlich. Vielleicht ist er ja gar nicht so ein schlechter Mensch, aber es kann auch sein, dass ich sein wahres Gesicht jetzt erst sehe, weil wir gerade alle fast von einem eigentlich nicht existierenden Dinosaurier gefressen worden wären. 

Als mir das klar wird, lasse ich meinen Kopf auf meinen Arm fallen und seufze. Dann setze ich mich schweren Herzens auf und streiche mir die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Und um mir schon einmal wenigstens ein wenig Gedanken über das weitere Vorgehen zu machen und den zwei etwas Zeit für sich zu geben, stehe ich auf und steuere auf einen kleinen Hügel zu. Nach ein paar Metern holt Zach mich allerdings wieder ein und fährt sich durch seine nassen Haare. 

"Danke. Also, für das eben." 

Ich nicke leicht. 

"Keine Ursache, hab ich gern gemacht", meine ich dann nur, woraufhin Zach den Kopf leicht senkt. Kurz darauf weiten sich seine Augen allerdings ein wenig und er mustert mich, allerdings nicht mit diesem Blick, mit dem er Lisa abgecheckt hat, sondern eher nachdenklich und angestrengt. 

"Du bist doch das Mädchen aus der Magnetbahn, oder? Das, das neben mir saß?" 

Überrascht blinzle ich ein paar Mal, bevor ich abermals nicke. 

"Ich bin überrascht, dass du mich überhaupt bemerkt hast", gebe ich dann schmunzelnd von mir, woraufhin Zach sich am Hinterkopf kratzt. 

"Ich bin Emma", sage ich noch, als Gray sich zu uns stellt. 

"Können wir hier weg? Ich will nicht, dass der Indominus wiederkommt." 

Zach nickt, während ich erneut überrascht blinzle. 

"Das sollte die neue Attraktion vom Park werden? Diese Killermaschine?!" 

"Es scheint so", meint Zach, bevor Gray uns an den Armen mit sich zieht, direkt in den Wald hinein. Schnell wird es deutlich dunkler und bevor sich meine Augen richtig an die Dunkelheit gewöhnen konnten, stolpere ich über die ersten Wurzeln, die aus dem Boden gewachsen sind. Zach konnte gerade noch so reagieren und mich am Arm festhalten, wofür ich mich dann schief grinsend bedankt habe.

loving a fool | zach mitchellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt