Kapitel 34 ~ Revolutionsgedanken im Sinne von Victor Hugo (Percy PoV)

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PoV Percy:

Wieso ein Hogsmeadebesuch am letzten Wochenende der Ferien veranstaltet wurde, war mir unklar.

Vielleicht wollte man die Schüler, die die Ferien geblieben waren gnädig stimmen oder die Zurückkehrenden vom Heimweh ablenken.
Aber im Großen und Ganzen blieb der Grund mir weiterhin nicht - wie Annabeth so schön sagen würde - zugänglich.

Und was mir auch nicht zugänglich war, war die Reaktion von den Zauberern auf unsere Enthüllung.
Es gab nämlich keine.

Nachdem wir ihnen offenbart hatten, dass wir Halbgötter waren, waren sie in der Nacht geschockt und verwirrt, vielleicht auch verängstigt gewesen.
Aber am nächsten Morgen behandelten sie uns so, als wäre nichts passiert.

Für einen Moment hatte ich gedacht, sie hätten es vergessen oder verdrängt oder sich gegenseitig verzaubert.
Aber als Fred mich beim Frühstück bat Wasser in sein Glas schweben zu lassen, war mir bewusst, was sie getan hatten.

Sie hatten uns akzeptiert.

Ich war so verloren in diesem Moment gewesen, dass ich beinahe geweint hätte.

Sie hatten uns akzeptiert. Einfach so.

Als Hermine mir ein Lächeln schenkte, war ich aus meiner Gedankenwelt zurück und sah in die ebenfalls überraschten Gesichter von den anderen Halbgöttern.  
Das hatten wir nicht erwartet. Vielleicht davon geträumt. Aber niemals erwartet.

Im Laufe der nächsten Tage stellten sie uns ab und zu Fragen über das Halbgott-Leben, aber kein einziges Mal behandelten sie uns anders als zuvor.

Sie waren so gute Menschen, dass ich mir Tage später noch überlegte loszuheulen.

Jedenfalls, das Hogsmeadewochenende. Der Grund es auf dir letzten Ferientage zu legen war ein Rätsel.

Oder ein Segen.

Hermine hatte allen gesagt, die interessiert waren von Harry in 'Verteidigung gegen die dunklen Künste' unterrichtet zu werden, an diesem letzten Wochenende nach Hogsmeade zu einem ersten Treffen zu kommen.
Daher war der Hogsmeadebesuch gar nicht so unpraktisch.

Er fand nicht in den Drei Besen statt, wie ich angenommen hatte.
Es war nicht einmal dem weiten Raum ähnlich, der hell und warm schien.

Der Eberkopf war klein, karg und schmutzig.
Durch die kleinen Fenster fiel nur spärlich Licht in den Raum. Vielleich lag das auch daran, dass sie ungefähr so oft gewaschen worden waren wie der Höllenhund bei unserer (schiefgegangenen) Monsterjagd.
Kleine Kerzenstummel waren auf den Tischen verteilt. Diese spendeten mehr Helligkeit als all die Fenster zusammen.
Der Boden war in keinem besseren Zustand. Er war wohl einmal aus Stein gewesen, aber durch festgetretenen Dreck sah er eher nach Erde aus.

Insgesamt befanden sich nur vier weitere Personen in dem Wirtshaus.
Der Wirt natürlich, ein griesgrämiger, alter Mann mit langen grauen Haaren und Bart. Zwei dicht vermummte Gestalten, die angeregt miteinander diskutierten, saßen an einem der Tische. Daneben in einer düsteren Ecke des Kamins hatte sich eine Hexe niedergelassen. Sie trug einen schwarzen Schleier, der ihr vom Kopf bis zu den Fußspitzen reichte.
Wie sie sehen konnte war eine durchaus angebrachte Frage.

Ein würdiger Platz für das erste geheime Treffen einer Untergrundorganisation, die es sich zum Ziel gemacht hatte die tyrannische Umbridge zu stürzen.

Annabeth hatte schlechten Einfluss auf mich: Sie hatte die letzten Tage mal wieder von einem Buch namens "Die Elenden" geschwärmt.
Irgendwann in dem Buch fokussierte sich der Autor auf eine Studentengruppe, die die bevorstehende Revolution mitplante und organisierte.
Am Ende starben sie alle in der Junirebellion 1832.

H(alf Blood Camp)ogwartsWhere stories live. Discover now