Kapitel 28 ~ Peanuts Geburtstag

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Es wurde kälter und windiger. Die Tage wurden kürzer und die Sonne dachte es wäre eine gute Idee ihre Wärme für sich zu behalten. Ihr war es bestimmt auch kalt.
Ernsthaft. Das war nicht witzig. Es war beinahe so kalt, wie in der Antarktis. Mich wunderte es, dass ich noch keine Pinguine gesehen hatte.  

Und dabei war es erst Ende Oktober. Wie sollten wir den Winter überstehen?
Wir würden erfrieren!
Vielleicht sollten wir alle einfach einen Winterschlaf halten. Dann wäre das Problem gelöst. Leider konnte ich keinen außer Andrew, Fred und George überzeugen, dieser Idee eine Chance zu geben.

Es war nicht so, dass das Schloss schlecht beheizt war oder die Kamine aus waren oder so. Nein, es war im Schloss relativ warm. Aber sobald man nur 5 Minuten im Freien verbracht hatte, zum Beispiel, weil man in ein anderes Gebäude musste oder über eine Brücke... dann war alles vorbei. Wenn man wieder ins Innere trat, war einem für mindestens eine weitere Viertel Stunde eisig kalt, bis der Körper bemerkte, "Oh, ich bin ja neben einem Kamin!" und langsam die Wärme in den Körper zurückkroch.

Deswegen fingen wir ab dem scharfen Temperaturumschwung an das Jagen nach Monstern zu hassen. Davor war es auch nicht meine Lieblingsbeschäftigung gewesen (Ich konnte mir echt Schöneres vorstellen, als durch einen unbekannten Wald zu streifen und versuchen nicht getötet zu werden. Einen Schokofrosch zu haben zum Beispiel!), aber jetzt wurde es einfach nur mühselig.

Wir gingen wie besprochen immer in Zweierpaaren. Letzte Woche waren zum Glück Annabeth und ich dran gewesen. Hieß so viel wie; diese Woche kein Aufstehen, um in den eisigen Wald zu laufen.
Dafür war ich unglaublich dankbar.
Ich hatte mich extra dick eingepackt, genau wie Annabeth. Die vier Schichten Kleidung hielten die Kälte ungefähr für 10 Minuten fern, ehe wir zu frieren begannen.
Das Seltsame war, dass es nicht schneite oder regnete oder irgendwas. Es war einfach nur eisig kalt.
Annabeth hatte mit klappernden Zähnen erklärte, dass wir hier in England waren, also ja, Percy, es ist kalt und dass Schnee oder Regen Temperatur erwärmen würden. Das lag daran, dass die Wolken die Wärme, die die Sonne uns auf die Erde schickte, in der Atmosphäre einschlossen. Währenddessen würden sternenklare Nächte zwar schön zum Anschauen sein, aber eisig werden. Dumm, dass es seit fast zwei Wochen nur noch sternenklar zu geben schien.
Ich starrte den Vollmond durch die Baumkronen wütend an.
Das hier war England! Hier sollte es regnen! Hier sollten Wolken sein! 
Wenn man einmal Regenwolken brauchte, waren sie nicht da. Natürlich.

Nachdem wir fast eine halbe Stunde durch den Wald gestreift waren, hatten wir endlich ein Mini-Monster gefunden. Ich hatte keine Ahnung, wie es hieß. Es war relativ leicht zu besiegen. Oder es wäre relativ leicht zu besiegen gewesen, wenn ich meine verdammten Finger gespürt hätte.
Mein Schwert hatte sich unglaublich klobig in meiner Hand angefühlt und es kam mir so vor, als hätte ich jegliches Fingerspitzengefühl verloren... was angesichts der Kälte stimmte: Ich spürte meine Finger wirklich nicht mehr. Ich konnte nicht einmal meine Waffe fest umschlossen halten, weil meine Finger es nicht schafften sich zu einer Faust zu formen.

Naja, wir hatten wie gesagt Glück, dass wir einem grünen Wurm begegnet waren und keinem Minotaurus. Den zu besiegen hätte sich als... schwierig herausgestellt.

Als wir das seltsame Mini-Monster zu Staub zerhieben hatten, einigten wir uns mehr als froh darauf umzukehren. Kein weiteres Monster schien sich gerade im Wald zu befinden.
Als wir gerade kehrt machen wollten, hörten wir ein Heulen, das uns Schauder über den Rücken jagte. Es hörte sich fast an wie ein Wolfsheulen.

Wir hatten nach dem Ursprung des Heulens gesucht, hatten aber nichts gefunden. Das Tier oder Monster das solche Laute ausstieß, bewegte sich so schnell, dass in einem Moment das Aufheulen laut von Osten kam, im nächsten Moment leise aus dem Norden.
Wir hatten ausgeschlossen, dass es ein Rudel war, da wir nur Spuren gefunden hatten, die ein einzelnes Tier hinterlassen zu haben schien. Doch keinem von uns waren die Abdrücke bekannt.
Die Spuren der Hinterbeine ähnelten die eines Hundes oder eines Wolfes, nur um einiges größer. Die Vorderpfoten hingegen warfen noch mehr Rätsel auf. Teilweise schien das Tier nur auf den Hinterbeinen zu stehen oder zu laufen. Wenn nicht ähnelten auch diese einem Wolf. Die Spuren war weit auseinander und ließen darauf schließen, dass das Tier unglaublich lande Beine oder eine große Sprungkraft besaß, daher schlossen wir einen Höllenhund aus. Außerdem war es schwer; die Abdrücke waren gut einen Zentimeter tief, obwohl  der Boden ziemlich hart war.

H(alf Blood Camp)ogwartsWhere stories live. Discover now