Kapitel 29 ~ Angriff (Andrew PoV)

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PoV Andrew:

Schule war weiterhin interessant (mehr oder weniger), aber Umbridge wurde schlimmer. Sie bestellte Schüler für quasi nichts zum Nachsitzen.
Wenn man eine andere Meinung als sie hatte, lag man falsch. Es wurde nicht die Diversität an Gedanken gefördert, sondern es herrschte geradezu Zensur, also keine Meinungsfreiheit.

Dementsprechend konnte keiner ihre Unterricht leiden. Außer einigen wenigen Slytherins, die ihr alles nachplapperten.

Harry und Ron sahen das als "typisch Slytherin" an.
Ich war komplett gegen ihre Einstellung: „Leute, ihr könnt nicht ein ganzes Haus verallgemeinern! Bisher haben sich die Slytherins gegenüber mir nicht anders verhalten als die Rawies oder die Puffies. Wenn ich die ganze Zeit sagen würde, dass Gryffindors alle arrogant, selbstsüchtig und egozentrisch wären, würdet ihr auch nichts mit mir zu tun haben wollen!"

Das zog für fünf ganze Minuten, ehe Harry und Ron ihre ursprüngliche Einstellung gegenüber Slytherin wieder aufnahmen.

Ich fand die ganze Feindschaft zwischen den Häusern sinnlos. Im Endeffekt sah ich keinen Unterschied zwischen den Schülern der Häuser außer den Farben auf den Klamotten.
Jedes Haus hatte Idioten, die sich ungerecht oder dumm verhielten, aber jedes Haus hatte auch nette, offene Menschen, die bereit waren zu helfen, wo es ging.

Es gab immer einige wenige Personen, die das Image der Gruppe in den Dreck zogen, und dann wurden alle aus dem Haus für böse gehalten. Die netten Personen waren es nach einiger Zeit leid zu versuchen das Bild, das andere über ihre Gruppe hatten, aufzubessern, und verhielten sich, wie es von ihnen erwartet wurde. Assozial, gemein, hinterhältig.
Weil es war so viel einfacher einfach nachzugeben und sich in das Cliché einzufügen, als dagegen anzukämpfen.

Okay, Moralkeule beendet.

Ansonsten musste ich sagen, dass ich seit Michelle gestorben war, noch nie so viel Spaß hatte.
Nach nur drei Monaten sah ich Percy als meinen Bruder an.

Fred und George rebellierten gegen Umbridge mit ihren Scherzartikeln und ab und zu halfen Percy und ich aus.

Einmal hatte uns McGonagall erwischt. Sie war zufällig den Gang entlang gelaufen, den wir gerade durch einen tragbaren Sumpf verschönert hatten. Sie hatte uns für einige Sekunden prüfend gemustert, dann hatte sie auf ihren Absätzen kehrt gemacht und so getan, als hätte sie uns nie gesehen.
Die Frau hasste Umbridge noch mehr als die Schüler es taten.

~~~

Heute waren Percy und ich dran auf die Jagd zu gehen.
Es hatte vor drei Tagen angefangen zu schneien. Ich hatte gehofft, dass bis Percy und ich mit dem Jagdteil an der Reihe waren, der Schnee wieder verschwunden wäre.

Pustekuchen! Der Schnee lag fast drei Zentimeter hoch, als wir aus dem Ende des Geheimgangs stiegen.
Ich hasste die Kälte. Genau genommen fürchtete ich mich vor ihr. Aber das war jetzt nicht wichtig.

Im Rückblick hätte ich vielleicht jemand von dieser irrationalen (oder vollkommen rationalen) Angst erzählen sollen.
Man musste im Schnee immerhin seinen gesamten Stand ändern um den Schlag mit einer Hand zu führen oder zu bloggen. Und nicht nur den Stand, sondern auch die Haltung des Körpers und den Griff der Hände.
Also so gesehen, war die Angst ziemlich rational...

Aber nun gut; man war hinterher immer schlauer als zuvor.

"Komm Andrew!", rief Percy beinahe ungeduldig.

"Aber es ist kalt.", jammerte ich und schaute ihn mit einem Hundeblick an.

Er verdrehte nur die Augen. "Je schneller wir das hier hinter uns bringen, desto schneller können wir wieder ins Schloss."

H(alf Blood Camp)ogwartsWhere stories live. Discover now