H(alf Blood Camp)ogwarts

Kapitel 22 ~ Percy hat das Herz am rechten Fleck

"Hey, Perce!"

Ich grumelte verschlafen und drehte mich von der Stimme weg.

"Perce! Komm! Geschichte ist vorbei.", ließ die Stimme mich nicht in Ruhe.

Wieso ließ sie mich nicht in Ruhe?

"Komm schon, Percy!", sagte die nun bekannt klingende Stimme erneut.
Jemand schüttelte meinen Arm.
Andrew.

"Schläft er immer im Unterricht ein?", fragte eine weitere, höhere Stimme.
Hermine.

"Naja, meistens mach ich das, also kann ich es nicht beurteilen.", sagte Andrew.

Langsam hob ich meine Lider und stellte fest, dass ich halb auf dem Tisch lag und Andrew mich von oben belustigt anblinzelte, während Hermine ihre Augenbrauen kritisch zusammenzog.
Aus den Augenwinkeln sah ich Schüler aus dem Klassenzimmer strömen.
Gedämpft nahm ich ein Geräusch wahr, als hätte jemand seine Bücher frustriert mit ganzer Wucht auf den Boden geworfen. Okay.

"Na, gut geschlafen, Prinzesschen?", fragte Andrew und fuhr mit der Hand durch meine Haare, um sie zu verwuscheln.

"Aaaah! Geh weg, Monster!", rief ich panisch und schlug seine Hände von meinem Kopf weg. "Meine arme Frisur!"

"Welche Frisur?", fragte Andrew und schaute mich offen und unschuldig an.

"Du hast mein Herz gebrochen, Andrew Silver. Weißt du das?", fragte ich, während ich langsam mein Schreibzeug (das ich nicht benutzt hatte) und meine Bücher (von denen ich noch nicht mal den Titel kannte) in meine Tasche stopfte.

"Genau hier!", sagte ich anklagend und deutet auf die rechte Seite meiner Brust.

"Dein Herz ist nicht dort.", sagte Hermine und zog eine Augenbraue hoch.

"Dein Herz ist hier.", sagte Andrew, nahm meine Hand, die noch immer auf die eine Stelle irgendwo rechts zeigte und führte sie bis er sie ein wenig links von der Mitte halten ließ.

"Nein.", sagte ich gespielt trotzig. "Mein Herz sitzt am rechten Fleck!"

"Oh mein Gott.", sagte Hermine, schlug sich die Bücher ins Gesicht und ging - ohne zurückzuschauen - aus dem Klassenzimmer.

"Manchmal sind Zauberer komisch.", stellte ich sachlich fest und lief mit Andrew aus dem Zimmer.
Ich tat so, als würde ich den belustigten Seitenblick, den er mir zuwarf, nicht bemerken.

"Was haben wir jetzt?", fragte ich, als Andrew seinen Stundenplan aus seiner Tasche kramte.

Hoffentlich hatte der Geist nicht bemerkt, wie interessant ich seine Doppelstunde gefunden hatte.
Obwohl ich das bezweifelte.
Bevor ich weggenickt war, war schon ein Viertel der Klasse mehr schlafend als wach gewesen.
Wenigstens war ich also nicht der Einzige.

"Wahrsagen."

"Oh, wenn ich das gut kann, dann kann ich in Zukunft mit Rachel zusammen grünen Rauch ausspucken und dreistimmig sinnlose Dinge von mir geben!!", rief ich begeistert.

"Ehh... ja. Ich glaube nicht, dass wir hier lernen, wie das Orakel von Delphi zu prophezeien.", meinte Andrew.
"Und sinnlose Dinge gibst du schon genug von dir.", murmelte er fast zu leise für mich um die Wörter zu verstehen.

Ich beachtete seinen letzten Kommentar nicht.

"Stimmt, wir werden noch besser!", sagte ich und stieß triumphierend meine Faust in die Luft.

"Okay, dann wahrsage mir mal, in welche Richtung wir jetzt müssen. Ich hab nämlich keine Ahnung, wie ich mich hier zurechtfinden soll.", sagte Andrew und starrte die Gänge hinauf und hinunter, als hoffte er irgendwo eine Wegausschilderung zu entdecken.