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"Wollen wir jetzt Pizza bestellen? Ich hab echt Hunger.", jammerte Jace.
"Ja ja, jammer nicht rum, Jace. Ihr hättet ja schon längst raus suchen können, was ihr wollt."
"Wir wussten ja nicht wie lang ihr zwei da oben braucht.", meinte Braden und zwinkerte uns an.
"Ihr Spacken, was dachtet ihr denn was wir machen? Taylor ist mein bester Freund und Harper meine beste Freundin. Ihr seid echt dumm.", motzte er die Jungs an. Warte, nannte er mich gerade seine beste Freundin? Okay... Das war merkwürdig, aber okay.
"Ach ihr zwei seid jetzt schon beste Freunde?", scherzte Nate und lachte.
"Ich mag sie und da wir sie jetzt öfter ertragen müssen, hab ich sie zu meiner besten Freundin auserkoren."
"Danke.", murmelte ich sarkastisch und lachte in mich hinein.
"Aber Hunter, ich hab doch schon einen besten Freund, ich kann ihn doch nicht einfach hintergehen."
"Warte, Felix ist dein bester Freund?", fragte er ungläubig.
"Jap, das ist er."
"Hmm. Dann bin ich halt deine beste Freundin. ", scherzte er und tat so als ob er ein Mädchen war, was mich zum Lachen brachte.
"Nene, lass ma. Dann hab ich halt einen besten Freund und einen schwulen besten Freund."
"Hey! Ich bin nicht schwul!", beschwerte er sich.
"Niemand redet von dir, Hunter.", lachte ich und sah verwirrte Gesichter.
"Leute, Felix ist schwul." Die Verwirrung wich sofort aus ihren Gesichtern und Hunter antwortete:
"Achso, das muss ich Taylor erzählen, er hat sich schon Sorgen wegen Felix gemacht."
"Also wegen Felix muss er sich definitiv keine Sorgen machen."
"Leute, ich will ja jetzt echt nicht euren neue-beste-Freunde-Moment zerstören, aber ich hab echt Hunger.", warf Skyler ein und zur Bestätigung knurrte auch noch ihr Magen.
"Freunde, brauchen wir die Karte oder einfach wie immer?", fragte Cole.
"Wir brauchen keine, aber vielleicht Harper.", warf Jace ein.
"Ach, bestellt mir einfach irgendwas, mir ist das eigentlich realtiv egal."
"Gut, ich ruf schnell an, Kinners.", antwortete Kent und stand auf.

Nach etwa einer halben Stunde klingelte es an der Tür und die Pizza war da. Endlich. Ich hatte mittlerweile echt Hunger.
"So Kinder, das Essen ist da.", rief Kent und kam ins Wohnzimmer mit acht Pizzakartons.
"Warum sagt er eigentlich die ganze Zeit Kinners oder Kinder zu uns?", fragte ich Hunter, der neben mir saß, leise.
"Angewohnheit, er ist der älteste von allen, also auch von Carter und seinen Jungs, deshalb hat er sich dazu berufen gefühlt auf uns aufzupassen. Naja, was heißt aufpassen, er räumt hinter uns her, wie ein Vater, deshalb hat er uns alle so liebevoll Kinder getauft.", erklärte Hunter und biss in seine Pizza. Ich formte ein Aahh mit meinem Mund und widmete meine Aufmerksamkeit ebenfalls meiner Pizza. Während wir aßen schwiegen wir, wir hatten definitiv zu viel Hunger, als dass jemand etwas sagen könnte.

Als wir alle fertig waren, räumte ich die Kartons zusammen und trug sie in die Küche, um sie in den Müll zu schmeißen.
"Ich mag Taylors Freundin, endlich mal jemand, der auch was macht und nicht immer nur neben dran sitzt.", hörte ich Kent hinter mir sagen. Naja, ich musste es zuhause auch immer machen, es war einfach Routine, es wäre einfach nur merkwürdig es nicht zu machen.
"Naja, ist wohl der Affekt wenn man zuhause den Haushalt machen muss und hinter sieben Jungs her räumen muss.", erklärte Nate.
"Wieso? Hat sie sieben kleine Brüder?", fragte Cole ungläubig. Nein, sieben große, aber manchmal würde man meinen, dass sie jünger, als ich wären. Ich wurde beim Einkaufen sogar mal angesprochen, was ich zu ihnen bin, weil ich mich wie ihre Mutter verhalten würde, aber dafür definitiv zu jung wäre und wenn ich antwortete, dass ich ihre Schwester war, dachten sie auch immer, dass sie meine kleinen Brüder wären.
"Nein, sie hat sieben große Brüder. Und sie muss zuhause alles machen, weil ihre Mutter ja tot und ihr Vater so gut wie nie zuhause ist.", erklärte diesmal Hunter.
"Warte, sie hat sieben große Brüder und muss zuhause alles machen? Was sind das denn für große Brüder?"
"Frag ich mich auch manchmal. Sie haben sie eine ganze Zeit außerhalb der Schule nicht aus dem Haus gelassen, weil sie Angst hatten, dass irgendein Junge mit ihr reden könnte und sie nicht da wären. Sie hatte wegen denen keine Freunde, weil die alle verscheucht und ihnen gedroht haben."
"Wenn ich die mal kennen lerne, knöpf ich mir die vor. Das sind ja voll die Spacken."
"Sie machen sich nur Sorgen, Jungs. Aber ich hab sie mittlerweile ganz gut unter Kontrolle, sie merken was ich alles gemacht hab, weil ich nichts mehr mache.", verteidigte ich meine Brüder, als ich zurück kam.
"Trotzdem kann es nicht sein, dass du sieben ältere Brüder hast und trotzdem alles machen musst.", erwiderte Kent.
"Man gewöhnt sich dran.", seufzte ich und zuckte mit den Schultern. Gerade als Cole etwas sagen wollte, klingelte es an der Tür und wir schauten uns alle fragend an. Wer das wohl war?

Life against Brothers Where stories live. Discover now