Kapitel 39

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Kylan


- - Monate später - -


"Ich bin so froh dich wieder zu sehen." Völlig glücklich schloss ich das blonde Mädchen in meine Arme und wollte sie am liebsten nie wieder los lassen.

Über ein halbes Jahr hatte ich Alana nicht mehr gesehen, zumindest nicht live und in Farbe. Nachdem ich wieder in Los Angeles war, ertranken die Jungs und ich förmlich in Arbeit. Wir mussten das Album fertigstellen, Musikvideos drehen und dann noch die Promotion.
Und Alana stand kurz vor ihren Prüfungen und hatte auch nicht sonderlich Zeit mal über ein Wochenende nach L.A. zu kommen.

Ich hatte dieses verrückte Mädchen so unglaublich vermisst, dass ich mich schon über mich selbst wunderte. Wer hätte gedacht, dass mir tatsächlich jemand den Kopf verdrehen würde. Ich jedenfalls nicht. Und ich hätte genauso wenig erwartet jemanden einfach nicht mehr aus dem Kopf zu bekommen. Aber Alana hatte es geschafft. Auch wenn sich das verdammt kitschig anhörte.
Sie brachte mich noch um den Verstand.

"Ich freu mich auch dich wiederzusehen, Superstar." Lachend löste ich mich aus der innigen Umarmung, schnappte mir ihren Koffer und zog sie aus dem Flughafengebäude.
Wir hatten es nicht weit bis zum alten Pick Up Truck meiner Großeltern, bei denen wir die nächsten Tage verbringen würden. Ich hatte schon lange geplant eine Weile zu den beiden nach Texas zu gehen und die Tatsache, dass Alana jetzt gerade Frühjahrsferien hatte, spielte mir perfekt in die Karten.

"Wie läuft in Ellensburg?" "Frag erst gar nicht. Cassidy und Emilia hängen mir permanent am Arsch, Leslie ist noch immer beleidigt und es rennen immer noch ein paar Reporter durch die Gegend und hoffen auf die große Story." Klar hatten wir oft miteinander telefoniert und beinahe ständig geschrieben aber meistens ging es dabei weder um Leslie noch um alles andere in der Schule. Alana war schon jeden Tag damit konfrontiert und ich hatte ehrlich gesagt keine Lust über diese falschen Schlangen zu reden.

Bis zu meinen Großeltern hatten wir ungefähr eine zweistündige Autofahrt vor uns. Es tat so unglaublich gut Ally nach so einer langen Zeit wieder in meiner Nähe zu haben.
Sie erzählte mir, dass sie beinahe am Lernen erstickte aber immerhin in wenigen Wochen ihre Prüfungen hinter sich hatte.

_ _ _ _

"Und du meinst deine Großeltern haben wirklich nichts dagegen, dass ich hier bin?" Ich lachte leicht während ich ihren Koffer von der Ladefläche hievte. "Quatsch. Sie freuen sich auf dich. Mach dir nicht immer so viele Gedanken."
Mit Allys Koffer in der einen Hand und ihrer Hand in der anderen steuerte ich die Veranda meine Großeltern an. Die beiden lebten auf einer recht großen typisch texanischen Ranch mit einem Haufen Kühen und Büffeln, Hühnern und einigen Pferden. Es war immer wieder schön hier her zu kommen und einfach seine Ruhe vor der Öffentlichkeit zu haben.
Mir war zwar nicht ganz klar, warum Scooter und meine Eltern mich nicht hier her geschickt hatten, weil die nächst gelegene Stadt sogar noch etwas kleiner war als Ellensburg, aber im Endeffekt war ich wirklich froh darüber. Immerhin hätte ich Alana sonst nie kennengelernt.

"Meine Großeltern sind gerade irgendwo auf der Ranch unterwegs. Ich kann dir erst mal alles zeigen und du kannst deinen Koffer auspacken und dann suchen wir sie. Einverstanden?" Lächelnd nickte sie und folgte mir dann nach oben zu den Schlafzimmern.
"Also theoretisch könntest du im Gästezimmer schlafen. Aber da ich das nur sehr ungern wollen würde schläfst du bei mir, ob du willst oder nicht." "Dein Ernst? Habe ich da gar kein Mitspracherecht?", lachte Ally. "Ich glaube weniger, dass du da anderer Meinung wärst." "Wenn du dich da mal nicht täuschst, Superstar." Ich ging einige Schritte auf sie zu und zog sie eng an mich. "Glaub mir Süße, bei sowas täusche ich mich für gewöhnlich weniger."

Es kam mir vor wie eine Ewigkeit während Alana so vor mir stand und mir tief in die Augen blickte.
Und ich war mir auch ziemlich sicher, dass wir jetzt genau da weitergemacht hätten wo wir in Ellensburg aufgehört hatten, wenn mein verfluchtes Handy nicht geklingelt hätte. Entschuldigend sah ich Ally an, die sich allerdings nur lachend und mit dem Kopf schüttelnd von mir abwandte und sich auf das große Holzbett fallen ließ.

Als ich den Namen auf dem Display laß seufzte ich und drückte den Anruf schließlich weg. Schon seit gut vier Monaten hatte es mein allerliebstes Lieblingsmodel Maxena scheinbar komplett auf mich abgesehen. Sie tauchte nicht nur einmal vor unserer Haustür in L.A. auf, suchte auf Veranstaltungen ständig meine Nähe und von den unzähligen Anrufen und Nachrichten wollte ich erst gar nicht anfangen.
Maxena hatte ein Problem. Und zwar ein gewaltiges. Von Heute auf Morgen hatte sie sich zum Hassobjekt sämtlicher Medien verwandelt und Designer kündigten ihr Verträge. In einem Interview hatte sie einige einige unüberlegte und verdammt unvorteilhafte Äußerungen getroffen und hatte es so geschafft einen gewaltigen Shitstorm auf sich zu ziehen. Eins führte zum anderen und Max geriet immer mehr in Vergessenheit.
Und da kam ich für sie ins Spiel. Ich sollte sie wieder ins Rampenlicht bringen und aus ihr wieder jemanden machen über den die Medien gerne und nur gutes berichteten.

"Keine Lust ranzugehen?" Ich sah zu Alana die im Schneidersitz auf dem Bett saß und mit einem schelmischen Grinsen zu mir aufblickte. "Lass mich raten, deine kleine Modelfreundin?" Irritiert blickte ich sie an, woraufhin sie allerdings nur die Schultern zuckte. "Vor ein paar Wochen kam ein Bericht über euch im Fernsehen weil sie scheinbar gesehen wurde wie sie eure Villa verlässt und sie auf Veranstaltungen immer an deinem Arsch hängt. Es wurde gemunkelt ob du mich vielleicht mit ihr betrügst oder gar für sie abserviert hast." Mit bedächtigen Schritten ging ich auf das Bett zu und blieb dann genau vor dem blonden Mädchen stehen. Ally musste den Kopf in den Nacken legen um mich anzusehen. "Jemanden wie dich würde ich nie im Leben für jemanden wie Maxena abservieren, das kannst du mir glauben Süße." Sie begann zu lachen während sie mich an der Hand zu sich aufs Bett zog.

"Das will ich auch ganz schwer für dich hoffen, Superstar."

_ _ _ _

"Deine Großeltern sind wirklich nett." Zusammen mit Alana stand ich im heiligen Reich meiner Grandma, ihrer Küche, und stellte gerade den letzten abgetrockneten Teller in den Schrank. "Aber irgendwie haben es deine Großeltern mit Farmen, oder? Die in Ellensburg und dann die hier. Das liegt wohl ganz in deiner Familie, was?" Ich lachte leise. "Willst du damit sagen, dass ich ein Landei bin?" "Würde ich nie behaupten." Mit einem Grinsen auf den Lippen schüttelte ich den Kopf.
Mein Dad war schon hier auf der Ranch aufgewachsen. Als er in Minnesota auf dem College angenommen wurde hatte er meine Mom dort kennengelernt und nachdem beide ihrer Abschluss gemacht hatten hatten sie beschlossen in diesem Staat zu bleiben.

Alana legte den Spülschwamm in das Waschbecken und lehnte sich dann neben mich an die Anrichte während ich aus dem Fenster vor mir sah und augenblicklich begann zu grinsen. Ich nahm Ally an der Hand und zog das völlig überrumpelte Mädchen hinter mir her.
"Ky, was hast du vor?", lachte sie hinter mir.

"Wirst du gleich sehen, meine Hübsche."





Heyho 👋

Nach langer Zeit mal wieder ein Kapitel
Sorry fürs warten aber ich ersticke gerade am lernen 😪

Ich hoffe ihr seid mir nicht böse dass ich einen kleinen Zeitsprung gemacht habe aber sonst passt das ganze nicht so in meine Planung rein 🤷🏼‍♀️😅

Was denkt ihr wie es weiter geht?

Love you ♥️

Secret Star || ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt