Kapitel 34

41.6K 2.3K 444
                                    

Alana


"Bereit?" Grinsend sah mich Kylan an und wartete auf irgendeine Reaktion meinerseits. War ich bereit die Familie eines Jungens kennenzulernen, mit dem ich nicht einmal zusammen war? Definitiv nicht.
"Vielleicht sollte ich einfach wieder..." "...zurück nach Ellensburg? Vergiss es, jetzt bist du schon hier. Und außerdem kenne ich deine Familie doch auch schon."
Kylan lächelte mich noch einem aufmunternd an ehe er auf die Klingel drückte. Ich wippte aufgeregt vor und zurück und überlegte ernsthaft, ob ich nicht doch noch die Flucht ergreifen sollte. 
Verdammt, warum war ich so aufgeregt? Das war doch nicht normal.

Auf einmal wurde die Haustür schwungvoll aufgerissen und eine strahlende Frau blickte uns entgegen. "Kylan, mein Schatz!" Der Junge neben mir wurde in eine überschwängliche Umarmung gezogen während ich etwas unbeholfen auf meine Fußspitzen sah. 
Es war doch ein Fehler mitzukommen, oder?

"Und du musst Alana sein. Kylan hat schon so viel von dir erzählt. Freut mich dich endlich kennenzulernen." Etwas überrascht sah ich auf und fand mich im nächsten Moment in einer innigen Umarmung wieder. "Ich freue mich auch Sie kennenzulernen, Mrs. Monroe." Sie schob mich eine Armlänge von ihr weg und machte eine abwehrende Handbewegung. "Für dich bin ich Sandy, ja Liebes?" Ich nickte mit einem kleinen Lächeln und augenblicklich fiel ein Teil meiner Zweifel von mir ab. Diese Frau war so unglaublich herzlich.
"Kommt doch rein." Grinsend zog mich Kylan an seiner Mutter vorbei ins Innere des Hauses.
"Dein Dad ist noch bei der Arbeit und Madlyn müsste in ungefähr einer Stunde von der Schule kommen." Ein warmes Lächeln zierte ihre Lippen und ein paar kleine Fältchen legten sich auf ihr Gesicht. "Ach mein Junge, ich bin so froh, dass du wieder mal Zuhause bist."

Kylan schulterte lächelnd seine Tasche und nahm mir meine ebenfalls aus der Hand. "Ich zeig dir wo du schlafen kannst." Gerade als Kylan die Treppe hoch wollte, hielt ihn seine Mutter auf. "Es kam so überraschend, dass du Besuch mitbringst, dass ich keine Zeit mehr hatte das Gästezimmer zu räumen. Du weißt ja, wie es dort immer aussieht." Kylan sah kurz zu mir und begann zu grinsen. "Dann musst du wohl oder übel in meinem Zimmer schlafen." Ich lachte kurz und ließ mich dann von ihm die Treppe nach oben ziehen.

Sein Zimmer war ein typisches Jungszimmer. Etwas chaotisch, ein wenig zusammengewürfelt aber alles in allem unglaublich gemütlich. Hier und da hingen einige Bilder an den Wänden und ein paar Instrumente standen verteilt im Raum herum. 
Ich stand mitten im Raum und sah mich etwas um. Kylans Blicke spürte ich in meinem Rücken. 

Ich quietschte erschrocken auf als sich Kylan beinahe auf mich stürzte und ich landete so auf seinem weichen Bett. Lachend versuchte ich mich auf den Rücken zu drehen, was mit ihm über mir gar nicht so einfach war. "Was soll das, Superstar?" Er grinste mich von oben herab an, seine Arme hatte er links und rechts neben mir abgestützt. "Ablenkung à la Kylan."
Mir wurde erst allmählich bewusst, wie nah wir uns gerade waren. Augenblicklich überkam mich ein wohliger Schauer als er seine linke Hand hob und mir eine Haarsträhne aus der Stirn strich. "Ich bin wirklich froh, dass du mitgekommen bist." Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

"Was machst du nur mit mir, Alana?"

_ _ _ _

"Könnt ihr mir jetzt bitte verraten wo wir hingehen?" Die beiden Geschwister grinsten sich wissend an und schüttelten dann gleichzeitig ihr Köpfe.
Vor ungefähr drei Stunden hatte ich Kylans kleine Schwester Madlyn kennengelernt, vor rund einer Stunde dann auch seinen Vater. Auch bei den beiden hatte ich, wie auch bei Kylans Mom, nicht eine Sekunde das Gefühl unwillkommen zu sein.

Madlyn lief einige Schritte vor uns her und summte leise ein Lied vor sich hin. Man konnte nicht abstreiten, dass die beiden verwandt waren. Sie sahen sich wirklich ähnlich. Ich sah zu Kylan neben mir, der seine Schwester schmunzelnd betrachtete. "Du vermisst sie, oder?" Ohne mich anzusehen nickte er. "Und wie. Ich verbringe viel zu wenige Zeit mit ihr und ich hab immer Angst, dass ich irgendwann nicht da bin, wenn sie mich vielleicht braucht." Ohne groß darüber nachzudenken griff ich nach seiner Hand und drückte sie einmal kurz, was ihm ein kleines Lächeln entlockte.

Secret Star || ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt