31 - Plan

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Es waren zwei Wochen vergangen. Die Stimmung war noch immer unangenehm und ich zählte die Tage bis ich wieder nach Hause konnte. Wir hatten mit Emma und Ryan abgemacht uns im Club zu treffen. Ich saß in dem dünnen roten Kleid in der Küche und stopfte mir eine Gabel voll Nudeln in den Mund. Ashton hatte ein dunkel grünes Shirt an und eine schwarze Hose mit zerrissenen Knien. Er tippte auf seinem Handy und sah dann zu mir hoch.

„Wie geht's deinem Bein?", nuschelte ich.

„Besser", murmelte er, legte das Handy auf den Tisch und hob mein Kinn an.

Er betrachtete meinen Hals und atmete erleichtert aus. Die Abdrücke waren weg, auch das blaue Auge war nicht mehr zu sehen. Ashton hatte allerdings noch immer Wunden an der Hand und am Bein. Ich widmete mich wieder meinen Nudeln und er seinem Handy. Als ich fertig war stellte ich den Teller in die Spülmaschine und zog meine weiße Turnschuhe an.

„Keine High Heels?", fragte er und nahm einen Schluck von seinem Bier.

„Nope", gab ich kurz zurück.

Ich zog meine Lederjacke drüber und sah zu ihm.

„Fahren wir oder ist Handy wieder wichtiger?", murmelte ich.

Er sah zu mir: „Hast du ein Problem?"

„Ja? Wir wollten los und du bist mal wieder nur am Handy", ich verschränkte die Arme vor der Brust.

Er kam auf mich zu und je näher er kam umso unangenehmer wurde es. Ich ging ein paar Schritte zurück um Abstand zwischen uns zu bringen, doch die Wand machte mir einen Strich durch die Rechnung. Er stützte seine Arme neben meinem Kopf an die Wand und sah mich an. Ich sah ihn ebenfalls an und merkte wie mein Atem schwerer wurde.

„Was ist nochmal dein Problem?", fragte er bedrohlich ruhig.

„Ich... ich will einfach nur los", murmelte ich.

Er musterte mich kurz, nahm eine meiner Haarsträhnen in die Hand und grinste.

Seine Berührungen verliehen mir jedes mal eine Gänsehaut und ich wusste noch immer nicht ob es die Angst war die mich überkam wenn er mich so ansah als wäre ich seine Beute oder es daran lag das ich seine Berührungen vermisste und brauchte.

Er ließ von meinen Haaren ab, strich sie mir hinter die Schulter und betrachtete die Kette um meinen Hals. Ich schluckte leise und sah ihn die ganze Zeit über an. Im nächsten Moment lag seine Hand an meiner Wange und er strich mit seinem Daumen über meine Unterlippe.

„Wie gern ich dich jetzt küssen würde", murmelte er leise.

Mein Herz setzte kurz aus, damit hätte ich nicht gerechnet.

„Wieso tust dus nicht? Holst dir doch sonst auch was du willst", zickte ich.

Ashton lachte, griff nach meinem Nacken und drückte seine Lippen auf meine. Er war wieder so besitzergreifend wie am Anfang. Er hielt mich so fest als würde ich ihm gehören. Seine andere Hand legte er an meine Hüfte und zog mich näher. Von der Situation überrascht legte ich meine Hand an seine Brust und merkte wie er im Kuss grinste. Kurz danach löste er sich wieder und sah mich grinsend an.

„Bild dir nichts drauf ein", murmelte ich und drückte ihn von mir weg.

Ich verschränkte wieder die Arme vor der Brust und sah ihn genervt an. Er grinste noch, steckte sein Handy in die Hosentasche und öffnete die Wohnungstür. Ich ging an ihm vorbei ins Treppenhaus und Ashton folgte mir die Treppen runter.

~~~

Ich sah mich im Club nach der Blondine um. Als ich sie mit Ryan an der Bar fand drängelte ich mich durch die Menge und fiel ihr um den Hals. Sie umarmte mich lachend und ich fühlte mich einen Moment lang wohl.

„Alles gut Süße?", fragte mich Emma.

„Wie man's nimmt", lachte ich und umarmte Ryan kurz Begrüßung.

Dann kam auch schon Ashton dazu. Ich schnappte mit Emma's Glas und kippte den Inhalt runter, dann bestellte ich noch mehr beim Barkeeper.

„Gib mir die ganze Flasche", korrigierte ich meine Bestellung.

Ich spürte Emma's verwirrten Blick und auch Ryan versuchte zu verstehen wieso ich gleich aufs Ganze ging. Gerade als ich die Flasche nehmen wollte kam mir eine tätowierte Hand zuvor und griff nach der Flasche. Als ich mich umdrehte sah ich wie Ashton einen großen Schluck nach dem anderen nahm und als ich die Flasche zurück bekam war sie nur noch halb so voll. Ich funkelte ihn böse an und fing an zu trinken. Ash nickte Ryan zur Tür und die beiden gingen nach draußen. Emma und ich blieben an der Bar stehen.

„Nicht besser?", fragte die Blondine in ihrem weißem Kleid.

Ich schüttelte den Kopf: „Er treibt mich in den Wahnsinn. Jedesmal wenn ich was sage das ihm nicht passt steht er so nah vor mir das ich nirgendwo hin kann."

Sie grinste leicht und jetzt funkelte ich sie böse an. Meine Situation war alles andere als lustig, aber den Abend hier würde ich dazu nutzen ihn auch mal in den Wahnsinn zu treiben und das ganz ohne Worte. Ich hatte mir was überlegt, allerdings war der „Plan" nicht ganz durchdacht. Mein Blick wanderte durch den Club und die Flasche erneut an meinen Mund.

Nach einer halben Stunde hatte ich die Flasche leer. Musste vorerst reichen. Ich griff nach Emma's Handgelenk und zog sie auf die Tanzfläche. Wir fingen an zu tanzen und es dauerte nicht lange da spürte ich zwei Hände an meiner Hüfte. Emma grinste mich an und löste sich von mir. Der Kerl drehte mich zu sich und ich sah in zwei braune Augen. Der gebräunte Mann vor mir hatte ein weißes enges T-Shirt an und eine blaue Jeans. Er grinste mich an und präsentierte seine weißen Zähne.

Ich wusste das das hier schief gehen könnte, aber ich hoffte das es nur einmal nach Plan lief.

Ich legte meine Arme um seinen Hals und tanzte mit ihm, nur 3 Lieder später lagen seine Lippen auf meinen und er drückte mich an sich. Innerlich grinste ich vor mir hin, äußerlich drückte ich mich an den Fremden und ging ihm mit meiner Hand durch die braunen Haare. Eine seiner Hände landete an meinem Po was mich nun wirklich grinsen ließ. Auch der Fremde grinste, löste sich von mir und zog mich mit sich die Treppen hoch zum VIP-Bereich. Dort ließ er sich auf eins der weißen Sofas fallen und zog mich auf seinen Schoß. Wieder legte ich meine Arme um seinen Hals und meine Hand verschwand in seinen Haaren. Er küsste meinen Hals entlang und ich schloss die Augen. Ich legte meinen Kopf etwas in den Nacken und biss mir auf die Unterlippe. Sowas hatte ich mal wieder gebraucht. Kein Ashton der mir drohte und mich provozierte. Nur ein Fremder der etwas Spaß wollte.

-~-~-

War das eine gute Idee
oder eher nicht?
Was passiert wohl als nächstes?
🤔😊

Lose Myself || AbgeschlossenWhere stories live. Discover now