12 - Anweisungen

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„Ich hätte dich ins Krankenhaus fahren sollen! Das ist nichts was sich mit Tabletten lösen lässt!", schnauzte ich.

Ash verdrehte die Augen und lehnte sich zurück.

„Wenn du unbedingt was machen will dann hol mein Handy aus der Hosentasche", murmelte er.

Ich sah ihn einen Moment an und griff dann in seine Hosentasche um sein Handy rauszuholen. Als ich es ihm geben wollte nannte er mir seinen Code und befahl mir jemanden Anzurufen. Ohne groß zu diskutieren tat ich was er wollte und keine 20 Minuten später klingelte es an der Tür.

„Mach auf", murmelte er.

Ich stand von der Couch auf und öffnete die Haustür. Der Mann ging an mir vorbei und hockte sich vor Ash, ohne zu zögern verarztete er ihn und ich stand nur daneben.

„Er darf die Wunde nicht aufreißen", erklärte mir der Kerl.

Ich nickte etwas und sah Richtung Wohnzimmer: „Und was soll ich machen? Ich bezweifle das er auf mich hören wird."

„Muss er, ich kann nicht aus dem Krankenhaus hier her kommen weil Ash meint mal wieder Stress anfangen zu müssen. Er muss die nächsten 3 Tage so wenig wie möglich machen klar?"

Ich nickte und der angehende Arzt verabschiedete sich. Ich schloss die Tür hinter ihm und ging zurück ins Wohnzimmer.

„Ich hab Anweisungen von deinem Arzt bekommen", murmelte ich.

Ashton sah zu mir: „Geh nach Hause Claire, ich komm klar."

Ich ging zu ihm und sah zu ihm runter: „Ich werde nicht nach Hause gehen, weil du verletzt bist und wenn ich dich richtig einschätze wirst du Blödsinn machen und die Naht aufreißen. Ich bleib also die nächsten Tage hier damit das auch verheilt."

Er sah zu mir hoch und nickte nach einer Weile.

„Wenn du unbedingt hier bleiben willst", murmelte er etwas genervt.

Ich nickte und zog mir das Haargummi aus den Haaren. Ashton beobachtete mich dabei wie ich meine Haare auf eine Seite legte und ich merkte wie er mich von Kopf bis Fuß musterte.

„Kannst du mir helfen die Jacke und das Shirt auszuziehen?", fragte er.

Ich nickte und half ihm mit der Jacke. Auch ich zog meine Jacke aus bevor ich ihm das Shirt über den Kopf zog.

„Brauchst du ein neues?", fragte ich und musste mich zusammenreißen ihn nicht anzustarren.

Selbst mit dem Verband um den Bauch sah er gut aus. Er schüttelte den Kopf, lehnte sich wieder zurück und schloss die Augen.

„Du willst doch nicht auf der Couch schlafen oder?", fragte ich verwirrt.

„Wieso nicht?", murmelte er, „wenn du schon hier bleibst kannst du das Bett haben."

„Kommt nicht in Frage!", ich half ihm dabei aufzustehen, „Du schläfst in deinem Bett."

„Claire ich bin kein Kind", murmelte er genervt.

„Nein aber verletzt, jetzt hör auf mit mir zu diskutieren", wir gingen in sein Zimmer.

Ich sah mich etwas überrascht um, sein Zimmer war ordentlich. Er hatte nicht viel im Raum stehen, ein großes Bett, ein Nachttisch und einen Schrank.
Er setzte sich aufs Bett und ließ sich zurück fallen.

„Brauchst du noch was?", fragte ich.

Ashton schüttelte mit geschlossenen Augen den Kopf. Ich nickte etwas und ging zur Tür.

„Dann gute Nacht", nuschelte ich.

„Gute Nacht", murmelte Ashton im Halbschlaf.

Ich ging zurück ins Wohnzimmer, nahm mir die Decke die über dem Couchrücken hing und setzte mich. Ich zog meine Schuhe aus und legte mich hin. Es dauerte nicht lange bis ich einschlief.

~~~

Am Morgen wurde ich von Geräuschen aus der Küche geweckt. Als ich mich aufsetzte sah ich Ashton. Er stand nur mit grauer Jogginghose bekleidet in der Küche und summte. Ich legte die Decke weg und stand auf.

„Was machst du?", fragte ich und ging mir durch die Haare.

„Frühstück?", lachte er als wäre es selbstverständlich.

„Du sollst dich ausruhen", erinnerte ich ihn und wollte ihm die Sachen abnehmen.

Er zog seine Hände zurück und grinste mich an.

„Kleines ich bin alt genug um zu wissen wann und was ich selber machen kann und was ich dir überlasse. Also setz dich und lass mich Frühstück machen."

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und wollte gerade was sagen da drückte er seine Lippen auf meine und drückte mich auf den Stuhl.

„Sitzen bleiben", lachte er und stellte sich wieder an den Herd.

Ich beobachtete ihn eine Weile und legte meinen Kopf auf meine Arme die ich auf den Tisch legte.

„Was machst du denn zum Frühstück?", fragte ich.

„Rührei und Speck. Oder bist du Vegetarier?"

„Eigentlich bin ich sogar Veganer", sagte ich ernst.

Er drehte sich zu mir: „Jetzt echt?"

Ich schüttelte lachend den Kopf: „Nein, alles gut."

Jetzt lachte er auch und widmete sich wieder dem Herd. Ich wartete eine Weile, entschloss mich dann aber dazu auch was zu machen.

„Willst du auch Kaffee?", fragte ich und suchte die Tassen.

Er öffnete einen Schrank mit Tassen und nickte.

„Ja, danke."

Während er das Frühstück machte, machte ich Kaffee und deckte den Tisch. Als ich fertig war lehnte ich mich an die Theke neben ihn und sah zu. Ashton grinste etwas, sah aber zu den Pfannen.

„Ash?", brachte ich nach einer Weile raus und sah zu der Kaffeetasse in meinen Händen.

„Ja?"

„Was ist das mit uns?", nuschelte ich leise.

Innerlich hoffte ich er hätte es überhört, hatte er aber nicht.

„Was meinst du?"

„Naja, das geht schon was länger so mit den Treffen und dem küssen", ich sah zu ihm, „ich will einfach wissen was das für dich ist."

„Was soll es denn sein?", fragte er

Ich zuckte mit den Schultern: „Ist ja auch egal."

Ich lächelte leicht und setzte mich wieder an den Tisch, da Ash mit dem Essen fertig war. Er stellte den Herd aus und drehte sich zu mir. Mit einer Hand strich er mir die Haare aus dem Gesicht und sah mich an.

„Sag mir die Wahrheit. Was soll das sein?"

Ich sah zu ihm auf und zuckte erneut mit den Schultern. Ich wusste es wirklich nicht, sonst würde ich ihm antworten.

Lose Myself || AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt