07 - Jetzt erzähl schon

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Ich hörte wie jemand meine Zimmertür aufriss, dann wackelte das ganze Bett und als ich die Augen öffnete war Emma's Gesicht so nah an meinem das ich vor Schreck fast vom Bett fiel.

„Verdammte Scheiße", schnauzte ich und haute gegen ihren Arm, „spinnst du?!"

Sie fing an zu lachen, ließ sich neben mich fallen und starrte an die Theke.

„Erzähl", grinste sie.

„Was erzählen?", gähnte ich und kuschelte mich wieder an mein Kissen.

„Na das Date mit Ash", man hörte das Grinsen raus, „was habt ihr gemacht? Wo wart ihr? Hat er dich geküsst?"

Bei der letzten Frage spürte ich ihren Blick auf mir. Ich wusste genau das sie darauf am meisten gespannt war.

„Nein hat er nicht", murmelte ich und wollte eigentlich weiter schlafen.

Emma zog mir einen Strich durch die Rechnung. Sie zog mir die Decke weg und schlug mit einem Kissen nach mir.

„Ey!", schnauzte ich und fing gleich danach an zu schmollen.

Ich hätte wissen sollen das Emma nicht nach gab. Sie schlug mich erneut mit dem Kissen.

„Jetzt erzähl schon!"

Ich gab auf, setzte mich im Bett auf und rutschte an die Wand am Kopfende.

„Er ist über den Highway gerast, dann waren wir bei einem Rennen. Er scheint selbst auch daran teilzunehmen und hat gefragt ob ich mal mitfahren will", fing ich an zu erzählen.

„Rennen?! Du hast hoffentlich nein gesagt und ihr seit gefahren!", Emma war alles andere als begeistert.

„Wir sind geblieben bis die Polizei davon wind bekam. Die Streifenwagen sind an uns vorbei als wir in der Stadt waren", murmelte ich und wollte schon garnicht mehr weiter erzählen.

Emma sah mich an und verkniff sich ihre Antwort.

„Was dann?"

„Wir haben uns Essen geholt und sind in den Park...", nuschelte ich.

„Der Park hat Nachts zu", bemerkte sie.

Ich nickte vorsichtig und kaute auf meiner Lippe rum.

„Claire!", auf einmal klang ihre Stimme streng.

Hätte ich sie nicht angesehen würde ich denken meine Mutter würde da sitzen. Sie fing an den Kopf den schütteln.

„Ich glaub's nicht! Du gehst ein mal mit ihm aus und machst nur scheiße! Halt dich wieder von ihm fern, ich hätte nie gedacht das du sowas dummes tust!", sie hielt mir tatsächlich einen Vortrag.

Ich sah sie ungläubig an. Sie hatte mir das doch eingefädelt, wieso war ich das jetzt Schuld? Was hatte ich ihr getan?

„Ist doch nichts passiert", nuschelte ich.

„Noch nicht! Claire, die Stories sind wahr, das hast du gestern gemerkt, wieso bist du nicht gleich nach Hause?", seufzte sie auf.

„Weil ich das immer tue Em. Ich tue nie was aufregendes, gestern war das anders. Er nimmt das alles auf die leichte Schultern. Ich muss nicht aufpassen das ihm was passiert", seufzte ich, „ich pass auf mich auf. Mach dir keine Sorgen."

Ich versuchte sie mit einem Lächeln zu besänftigen. Emma drückte sich ein Kissen ins Gesicht und murmelte was unverständliches. Als sie gerade das Kissen vom Gesicht nehmen wollte piepte mein Handy. Ich sah auf den Bildschirm und sah Ashton's Namen auf dem Bildschirm.

„Es ist Ash richtig?", fragte Emma.

Ich nickte und sah zu ihr. Sie schüttelte den Kopf, stand auf und lief die Treppen runter.

„Emma!", rief ich, sprang vom Bett auf und lief ihr nach.

Unten drehte sie sich zu mir.

„Wie kannst du so naiv sein?! Er wird dich in den ganzen Mist mit reinziehen!", schrie sie auf einmal.

„Ich?! Du hast ihm gesagt ich geh auf das Date!", auch ich wurde lauter.

Ich hasste es wenn man mich anschrie. Es regte mich so schnell auf das es nicht lange dauerte und ich selbst anfing zu schreien. Emma wusste das und doch schrie sie mich grundlos an.

„Ja ein Date! Kein illegales Rennen! Oder in einen Park einbrechen! Du hättest erwischt werden können verdammt! Wolltest du mich wirklich anrufen damit ich dich dann da abhole?!"

„Hör auf mir Vorwürfe zu machen! Ich wurde nicht erwischt, also reiß dich zusammen verdammt!", schrie ich und für mich war das Gespräch beendet.

Ich war kein Morgenmensch oder jemand der gerne stritt und doch hatte ich gerade beides. Ich atmete ein paar Mal tief durch, ging mir durch die Haare und ging in die Küche ohne Emma weiter zuzuhören. Ohne Kaffee kann ich nicht denken. Ich nahm eine Tasse und drückte auf den Knopf der Kaffeemaschine. Während ich mich mit den Händen an der Theke abstützte sah ich zu wie der Kaffee in die Tasse floss. Ich schloss einen Moment die Augen. Jetzt hörte ich Emma in der Tür stehen. Als ich die Augen öffnete sah ich sie im Augenwinkel. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und schüttelte den Kopf. Ich nahm meine Tasse, trank einen Schluck und sah zu ihr.

„Red erst dann wenn du aufhörst mir Vorwürfe zu machen", murmelte ich.

Sie öffnete den Mund um was zu sagen, schloss ihn aber wieder. Dachte ich mir. Ich ging an ihr vorbei und die Treppen hoch in mein Zimmer. Auf meinem Bett sitzend schloss ich nochmal die Augen. Um mich zu beruhigen atmete ich nochmal durch und lehnte mich dann wieder an die Wand am Kopfende. Mein Handy piepte wieder und ich sah zu dem Ding auf meinem Nachttisch. Ashton. Mit einer Hand griff ich danach und las mir die Nachrichten durch.

Guten Morgen Kleines, hoffe du hast gut geschlafen ;)

Geschlafen schon, nur der Morgen lief nicht gut. Ich sah auf die zweite Nachricht.

Wollte fragen ob du heute Abend schon was vor hast, muss dich ja öfter aus dem Haus kriegen:)

Ich überlegte kurz und meine Finger fingen an wie von selbst zu tippen.

Guten Morgen
Nein ich hab heute noch nichts vor, an was hast du gedacht? :)

Bevor ich abschickte las ich mir meine Nachricht nochmal durch. Nach dem Streit mit Emma sollte ich das besser lassen. Oder sollte ich gerade deswegen gehen? Ich nahm noch einen Schluck von meinem Kaffee und drückte auf den blauen Pfeil. Bevor ich das bereuen konnte sperrte ich mein Handy und legte es wieder auf den Nachttisch.

Ich trank meinen Kaffee aus und ging ins Bad. Dort machte ich meine Haare auf und zog mich aus um zu duschen. Ich stieg in die Dusche und drehte das Wasser auf. Ich liebte es morgens warm zu duschen.

Lose Myself || AbgeschlossenWhere stories live. Discover now