14 - Gefallen

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Mir gefiel das Gespräch nicht. Kyle hatte ein schwarzes T-shirt und eine dunkle Jeans an, über dem Shirt trug er eine schwarze Kapuzenjacke. Er sah nicht besonders gepflegt aus und sein Grinsen jagte mir einen Schauer über den Rücken.

„Ich muss los", murmelte ich und wollte die Autotür öffnen.

Kyle schlug die Tür zu und stand so nah hinter mir das ich mich gerade so noch umdrehen konnte. Nun sah ich dem Mann in die Augen. Seine braun-grünen Augen ging so oft auf und ab das es sich anfühlte als würde er mich scannen.

„Ich hab dich was gefragt", sagte er freundlich.

„Und ich hab bereits gesagt das ich los muss", gab ich gespielt freundlich zurück.

Er ging einen Schritt zurück und grinste mich an.

„Dann los."

Ich zögerte, stieg dann aber ein und fuhr los. Als ich in den Spiegel sah, bemerkte ich ein Auto das mir folgte seit ich losgefahren war. Mein Kopf fing an zu arbeiten, sollte ich tatsächlich nach Hause fahren? Ich hatte Kyle's Drohung am Vorabend gehört. Nach kurzem überlegen bog ich ab, in die falsche Richtung. Ich nahm mein Handy aus der Jackentasche und rief Emma an in der Hoffnung sie würde ran gehen.

„Wo zur Hölle steckst du?!", schnauzte mich ihre liebliche Stimme an.

„Unwichtig", murmelte ich, „du musst mir einen Gefallen tun."

Ich stellte mein Handy auf laut und legte es in das Fach unter dem Radio.

„Du denkst du kannst einfach die ganze Nacht weg sein, während ich denke dir ist sonst was passiert...", fing sie an und ich unterbrach sie.

„Emma! Ich steck in Schwierigkeiten und brauch deine verdammte Hilfe, also spar dir deinen Vortrag für ein anderes mal das ist das letzte was ich brauche!", schnauzte ich und drückte aufs Gaspedal um über die gelbe Ampel zu kommen.

„Fährst du gerade?!", die Frage war anders gemeint als sie sie stellte.

„Ja tu ich, also hör zu!"

„Fein", gab sie beleidigt nach.

„Da ist so ein komischer Kerl hinter mir, der folgt mir seit ich losgefahren bin", ich fuhr einmal um den Kreisverkehr und die selbe Straße wieder zurück, „du musst mir eine Tasche mit Klamotten zum Park bringen. Ich schick Ryan vorbei der holt sie ab. Em, ich kann nicht nach Hause wenn mich jemand verfolgt."

„Wer verfolgt dich? Wieso gehst du nicht zur Polizei?", fragte sie.

Ich hörte wie sie die Treppen hoch lief und meinen Schrank öffnete.

„Ich kann nicht zur Polizei, es geht um Drogen. Ich würde mich selbst ausliefern obwohl ich nichts getan hab."

„Drogen?! Claire ich hab dir gesagt du sollst dich von ihm fern halten!", schnauzte sie wieder.

„Ich weiß! Emma pack die Tasche und gib sie Ryan! Wir reden ein anderes Mal und dann kannst du mich ohne Ende anschreien", gab ich zurück und sah auf die Straße.

„Gut das werd ich auch machen! Wie kannst du so dumm sein?", sie legte auf.

Ich hoffte sie würde die Tasche packen. An einer roten Ampel griff ich nach meinem Handy, rief Ryan an und machte wieder auf laut. Das Handy landete wieder in dem Fach und ich fuhr weiter.

„Geh ran", murmelte ich ungeduldig.

Endlich nahm jemand ab.

„Was kann ich für dich tun Schöne?", hörte ich Ryan und atmete erleichtert aus.

„Du musst zu mir nach Hause und was abholen", erklärte ich.

„Und wohin soll ich das liefern?", lachte er.

„Ashton."

„So weit ist das bei euch schon?", ich hörte raus das er grinste.

„Schwachsinn. Ich brauch nur Klamotten weil ich ein paar Tage bei ihm bleibe."

„Uhh", kam es am anderen Ende.

„Du klingst wie ein 15-jähriges Mädchen", murmelte ich, „kannst du die Sachen einfach abholen?"

„Natürlich Süße, du hast das Rennen gewonnen", antwortete er endlich.

„Gut ich schick dir die Adresse."

„Ist gut", Ryan legte auf.

Ich hielt vor Ashton's Gebäude und sperrte das Auto. Wie ich es mir dachte, das Auto was mir nachgefahren war hielt hinter mir und jemand stieg aus. Ich tippte meine Adresse in Ryan's Chatverlauf und schickte ab. In dem Moment wo ich mein Handy sperrte klopfte jemand an die Scheibe. Ich zuckte zusammen und sah in Kyle's Gesicht.

„Mach das Fenster auf", kam es dumpf bei mir an.

Ich zögerte wieder und ließ die Scheibe etwas runter. Meine Finger passten gerade so durch und man konnte alles hören. Kyle fing an zu grinsen.

„Du bist klug, das muss man dir lassen", lachte er.

Der dünne Mann lehnte sich mit den Vorderarmen ans Autodach und sah ins Auto.

„Ich dachte du musst los?", fragte er.

„Dann hab ich deine Überwachung gesehen und mich umentschieden", lächelte ich gefaket.

Er sah zum Auto hinter mir und nickte.

„So auffällig?"

Ich nickte und sah zu ihm.

„Was willst du von mir?", fragte ich.

Kyle sah mich amüsiert an, stoß sich vom Auto ab und schlug gegen die Tür. Ich zuckte zusammen und rutsche von der Tür weg.

„Steig aus!", schrie er.

Seine Laune änderte sich schlagartig. Seine Faust knallte gegen die Scheibe und ich musste schlucken. Er ging zu seinem Auto und kramte was aus dem Kofferraum. Als er mit einer Brechstange zurück kam hatte ich bereits das Handschuhfach offen. Er schlug die Scheibe mit einem Schlag ein. Kyle wollte gerade ins Auto fassen da sah er zu mir und hob die Hände.

„Das willst du doch garnicht", lachte er.

In meinen Händen hielt ich die Pistole die ich im Handschuhfach gefunden hatte. Ich zitterte am ganzen Körper. Noch nie in meinen Leben hatte ich eine Waffe in der Hand und das merkte man auch.

„Wirf die Stange hinter dich!", befahl ich mit zittriger Stimme.

Ich war auf den Beifahrersitz gerutscht und sah zwischen ihm und dem Auto hin und her. Man hörte die Stange auf den Boden fallen und mehrmals aufprallen. Seine Hände waren noch immer oben.

„Würdest du wirklich schießen?", lachte er.

Ich ließ eine Hand von der Waffe und tastete mach dem Türhebel. Als ich ihn endlich gefunden hatte öffnete ich die Tür und stieg aus. Die Pistole hielt ich über dem Auto weiter auf ihn und ich schloss die Autotür. In dem Moment ging eine andere auf.

-~-~-

Noch ein Teil 😊

Lose Myself || AbgeschlossenTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon