Try to forget

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Jes

Es tat mir weh diese Worte zu sagen , doch ich musste es tun. Ich sah Josh noch immer völlig regungslos vor mir stehen. Am liebsten hätte ich mich wieder umgedreht und wäre in seine Arme gesprungen. Doch es war besser so für uns beide. Es war eine wundervolle Zeit mit ihm und ich genoss jede Sekunde.

Ich dachte an die Nacht mit ihm. Es war atemberaubend. Noch immer spürte ich seine Berührungen auf meiner Haut. Ich atmete leise aus. Die Sonne ging langsam auf und für mich wurde es wieder Zeit für die Arbeit.

Seit gestern war ich wieder zurück in Deutschland. Ich fragte mich ob mein Leben hier schon immer so trostlos war oder ob es mir nur so vorkam , ohne Josh. Es fühlte sich kalt und farblos an.

Ich nahm mein Handy vom Nachttisch und schaltete es an. Ich hatte es gestern im Taxi zum Flughafen ausgeschalten um es uns nicht noch schwerer zu machen. Ich habe die letzte Nacht eh fast nichts geschlafen . Er ging mir den ganzen Tag nicht aus dem Kopf. Und wenn ich nicht gerade weinte vor Sehnsucht nach ihm dann kugelte ich mich durch mein Bett in der Hoffnung der Schmerz würde vergehen. Irgendwann in der Nacht hatte ich mich dann in den Schlaf geweint.

Mein Handy klingelte wie verrückt. Über 20 verpasste Anrufe von ihm. Warum macht er es mir nur so schwer? Ich löschte schnell die Mailboxeinträge. Nein ich konnte und wollte seine Stimme nicht hören. Es war alles ein riesiger Fehler. Das konnte einfach nur schief gehen. Wieso war ich an meinem ersten Tag in New York nicht einfach im Hotel geblieben? Dann wäre mir eine Menge Schmerz erspart geblieben.

Oh Josh , ich hoffte das es ihm gut gehen würde. Sicher hatte er sich bereits wieder in die Arbeit gestürzt und konnte sich gut ablenken. Vielleicht hatte er sich bereits eine neue Bereicherung gesucht. Sicher würde er nicht so sehr leiden wie ich.

Lustlos machte ich mich für die Arbeit bereit , schnappte meine Autoschlüssel und verliess meine Wohnung. Ich war froh meine Freundin wiederzusehen. Sie hielt mir erstmal eine Predikt weil ich mich in 2 Wochen grad einmal gemeldet hatte.

Celine war seit über 10 Jahren meine beste Freundin. Sie wusste alles von mir. Bis auf die Sache mit Josh. Sie würde mir das sowieso nicht glauben. So gut wir uns auch verstanden. Ich erzählte ihr von all den Dingen, die ich erlebte . Von dem Mann der mir das Herz und den Verstand raubte. Ich erzählte ihr das er Josh heisst , doch das wichtigste Detail liess ich aus.

Nach der Arbeit fasste ich ein Entschluss. Ich musste ihn vergessen. Selbst wenn er nicht los lassen wollte. Ich musste es tun. Ich würde sein Leben doch nur ruinieren. Alleine heute hatte er wieder mehrmals versucht mich zu erreichen. Er sollte mich vergessen , wieder an sein Leben denken.

Also ging ich zu meinem Telefonanbieter und bittete um eine neue Telefonnummer. Nur so konnte ich versuchen neu zu beginnen. Es kostete mich unglaublich viel Kraft diesen Schritt zu gehen. Schliesslich würde ich ihn damit für immer aus meinem Leben verbannen. Ich war mir nicht einmal sicher ob ich das überhaupt wollte und doch tat ich es.

Ich hoffte einfach das der Schmerz irgendwann weniger werden würde bis er eines Tages ganz verschwand.
Doch wie sollte das gehen? Ich könnte nicht mal mehr ein Film schauen in dem er mitspielte.

Auch der nächste Tag wurde nicht besser. Es verging keine Minute in der ich nicht an ihn dachte. Es war als wäre alles schöne aus meinem Körper verschwunden und zurück blieb nur eine leere , graue Hülle. Alle Farben waren aus meinem Leben verschwunden.So wie auch mein Lachen. Ich musste zurück in mein Leben finden. Aber wie?

In meinen Träumen sah ich immer nur ihn. Hörte sein Lachen , spürte seine Lippen. Jedesmal wenn ich aufwachte war es als hätte ich ihn erneut verloren. Das Bett war so kalt ohne ihn. Die Tage vergingen und es wurde nicht besser. Mit jeden Tag starb ein Stück von mir. Wie sollte ich das nur durchstehen?

Ich hatte seit Tagen den Fernseher nicht mehr eingeschaltet aus Angst ihn zu sehen. Es war bereits über eine Woche vergangen seit ich wieder zurück war. Ich musste wieder anfangen zu leben.

Als ich dann am Abend den Fernseher endlich mal wieder einschaltete , kam nach einiger Zeit was kommen musste.,, Begrüßen sie nun mit uns , den Star aus Tribute von Panem , Josh Hutcherson" hallte es durch die Lautsprecher. Ich war wie in Trance, nicht dazu im Stande wegzuschalten. Und da war er , der Mann dem mein Herz gehörte. Er lief lächelnd und winkend auf die Bühne und wurde begleitet von tosenden Beifall. Er beantwortete einige der Fragen die ihn gestellt wurden. Unten am Bildschirmrand wurde die Übersetzung eingeblendet.,, Mister  Hutcherson , wir wissen das Peeta Mellarks Herz einzig und allein Katniss Everdeen gehört , aber wie sieht es mit Josh aus ? Gibt es eine Katniss in ihrem Leben?" Ich fing an zu zittern bei dieser Frage. Keine Ahnung was ich mir erhoffte. Josh schmunzelte leicht , und antwortete ,, Natürlich gibt es auch in meinem Leben eine Katniss ". ,, Das ist alles ? Wir wollen Details hören Mister Hutcherson. Wer ist Sie?" Lachte der Reporter . Mein Herz setzte einen Moment aus. Es waren 10 Tage vergangen und er hatte bereits eine Neue? ,, Nun ja das wird vorerst mein Geheimnis bleiben" kam es von Josh.

Mister Geheimniskrämer wollte wohl nicht verraten wer nun sein Zeitvertreib war. Die Tränen liefen mir die Wangen runter.,, Mister Hutcherson, wir haben gehört das sie bereits für einen neuen Film unterschreiben haben . Was für einer wird es diesmal sein?" Josh fing an zu lachen. Oh mein Gott dieses Lachen. Ich schloss die Augen und liess den Schmerz einfach über mich kommen.,, Sie werden verstehen das ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts darüber sagen kann aber ich verspreche ihnen das sie es schon bald erfahren werden." Ich hörte schon garnicht mehr hin.

Ich hatte den Fernseher ausgeschalten und versuchte nicht mehr an ihn zu denken. Mein Magen zog sich zusammen. Es war als wäre ich gerade noch einmal gestorben. Er hatte eine neue... So schnell ging das also in seiner Welt. Sicher hatte er nicht mal eine Träne für mich vergossen. Aber wieso wollte er mich dann erreichen? Um es mir zu sagen? Um es mir unter die Nase zu reiben?

Ich schaute auf mein Handy , Celine hatte mir geschrieben . Sie fragte ob wir heute Abend noch ausgehen. Es war Freitag Abend und normal waren wir jede Woche in dieser Karaokebar. Aber heute konnte ich nicht. Ich würde sowieso nur traurige Lieder vor mich hin trällern und am Ende stockbetrunken nach Hause Eiern. Nein ich wollte mich einfach nur verkriechen...

Verrückter Urlaub /J.Hutch FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt