I'm Yours

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Jes

Am nächsten Morgen wurden wir von Josh's Handy geweckt. Es klingelte ewig bis der Faulpelz sich mal bewegte und ran ging. Er redete wahnsinnig schnell und das noch auf Englisch. Ich verstand fast garnichts. Hoffentlich bekommt er kein Ärger weil er sich so lange nicht gemeldet hatte.

Während er telefonierte verschwand ich wie jeden Morgen erstmal im Bad. Ich schaute in den Spiegel und erschrak regelrecht vor mir. Gott , ich sah echt aus wie Frankenstein. Josh hat mit Frankenstein rumgemacht. Man Jes , hörst du dir eigentlich mal selber zu? Ich musste über meine eigene Blödheit lachen. Josh hatte gestern kein Wort mehr zu mir gesagt. Ich Frage mich was wohl in seinem Kopf vor sich geht. Vielleicht wollte er mich ja nicht nur ins Bett kriegen , aber mehr wie ein netter Zeitvertreib war ich sicher nicht für ihn.

,,Jes?" Er riss mich aus meinen Gedanken. Noch immer stand ich stumm vor dem Spiegel. ,, Ich muss leider kurz weg. Das eben war mein Manager , der dreht mir den Hals rum wenn ich nicht gleich bei ihm bin. " er umarmte mich von hinten und vergrub sein Gesicht an meinem Hals. Ich schloss meine Augen für einen Moment und genoss seine Nähe. ,, Ich könnte aber auch hier bleiben ..." fing er langsam an zu sprechen , während er meinen Hals zärtlich küsste.,, dich in die Dusche ziehen , und dann..." ,, Jetzt hau schon ab oder soll ich dir Beine machen" fing ich an zu kichern und schubste ihn von mir weg. Lachend verschwand er aus dem Bad und rief  mir noch zu ,, Heute Abend , du und ich ... Lass uns was unternehmen. Ich hab dir was im Wohnzimmer hingelegt. Bis nachher ".

Dieser Mann ist echt verrückt. Seit ich ihn kannte war die Welt ein bisschen bunter geworden. Ich genoss wirklich jede Minute die wir zusammen verbrachten und war froh darüber hier her gekommen zu sein.

In Deutschland war alles so kompliziert. Mein Job nervte mich wahnsinnig auch wenn ich froh war Arbeit gefunden zu haben. Ich hatte in der Vergangenheit zu oft den falschen Weg gewählt und damit meine Zukunft nur verbaut. Deswegen konnte ich froh sein überhaupt Geld zu verdienen. Ich hatte es wirklich niemals leicht gehabt im Leben und doch konnte ich mit Josh von Herzen lachen. Ich bin mir sicher das sein Leben auch noch niemals einfach war. Ich mag mir garnicht vorstellen was er alles auf sich genommen hatte um da zu sein wo er jetzt ist.

Nachdem ich es endlich fertig gebracht hatte mich einigermaßen wieder herzurichten , wollte ich schauen was Josh mir auf den Tisch gelegt hatte. War das wirklich sein Ernst? Irgendwie machte es mich total wütend als ich es sah. Er hatte seine Kreditkarte mitsamt einem Zettel hingeworfen ,auf dem stand

,,Have a nice day ;)"

Was bin ich denn für ihn? War das sein Ernst? Warum schreibt er nicht gleich drauf , danke für den schönen Abend, hier deine Bezahlung. Machte er das mit all seinen Frauen nachdem er sie geknackt hatte? Wieso wollte er dann gestern Abend nicht weiter gehen? Warum liess er von mir ab? Wollte er das Spiel einfach weiterspielen? Es noch etwas in die Länge ziehen? Ich wollte ihn anrufen doch liess es lieber sein. Schliesslich war ich keines dieser Mädchen das ihm in der Öffentlichkeit eine Szene machen musste. Wütend lief ich im Wohnzimmer auf und ab. Ich musste mich beruhigen. Ich wollte ruhig und sachlich mit ihm darüber reden. Nicht wie eine hysterische Kuh rumschreien und wegrennen. Da ich heute zu eh nix mehr zu gebrauchen war , beschloss ich zuhause zu bleiben und mit meiner Freundin zu telefonieren. Über Josh werde ich ihr nichts sagen , sonst hält sie mich echt für durchgeknallt.

Josh kam am späten Nachmittag nach Hause. Er schmiss die Tür hinter sich zu und rief ,, Darling , I'm home " ich hörte ihn bis hoch in mein Zimmer lachen. Er warf seine Schlüssel laut auf den Wohnzimmertisch und dann blieb es für einen Moment lang ruhig. Wahrscheinlich sah er das ich seine Karte nicht angerührt hatte.

Wieso war ich eigentlich so sauer ? Als er das Hotel bezahlte und den Flug , hatte ich mich auch nicht beschwert . War dies nun etwas anderes? Oder hatte ich ihn vorher ausgenutzt? Zweifel stiegen in mir auf.

Dann stand er in meiner Tür. ,, Jes are you Ok?" Er sah mich fragend an. ,, Was sollte das Josh? Wolltest du mich mit deinem Geld beschäftigen solange wie du weg warst , so wie man einem Hund sein Spielzeug gibt bevor man geht oder bezahlst du mich dafür das ich dich bespasse? " verdammt ich wollte dich ruhig bleiben. Jetzt motze ich ihn ja doch wieder an. Er seufzte und schaute auf den Boden. ,, Nein , ganz sicher nicht. Ich dachte ich mache dir damit eine Freude. Das du shoppen gehen kannst , Was schönes für heute Abend suchen kannst , oder einfach nur L.A. erkunden kannst. Es tut mir leid wenn das falsch rüberkam." Flüstere er nun fast schon.,, Ich brauch dein Geld aber nicht! Ich hab selber welches. Hast du gedacht das du mich so leichter rumbekommst? Das dein Geld mich schneller in dein Bett führt? Du bist so..." Ich konnte nicht mal aussprechen als Josh mich anschrie

,, Verdammt Jes! Du begreifst es immernoch nicht oder? Was muss ich denn noch tun damit du begreifst das ich dich nicht nur flachlegen will ? Soll ich es hinaus schreien? Wirst du mir dann endlich glauben ? Oder soll ich es vor der ganzen verdammen Welt bekannt machen , das du mir den Kopf verdreht hast? Das ich nur noch an dich denken kann? Das mein ganzes verschissenes Hirn auf Eis gelegt ist wenn du in meiner Nähe bist? Weisst du eigentlich das ich nicht mehr klar denken kann seit unserem Kuss? Ich denke jede verdammte Minute daran wie viel Angst ich habe das es dir nicht genauso ergeht , das ich heim komme und du nicht mehr hier bist! Verdammt Jes , ich liebe dich !!!"

Mir stockte der Atem . Er hatte mich gerade völlig überrumpelt. Seine Worte hallten in meinen Kopf nach. Er sah mich genauso geschockt und völlig ausser Atem an. Dann drehte er sich um und lief schnellen Schrittes davon. Ich saß immernoch regungslos auf meinem Bett und schaute ihm nach. Hat er das gerade ehrlich gemeint ? Geht es ihm tatsächlich so wie mir? Ich fing an zu zittern. In diesem Moment dachte ich überhaupt nicht nach was morgen sein wird. Ich wollte ihm nur noch hinterher und in seine Arme fallen. Ich wollte seine Wärme spüren und ihn küssen.

Ich sprang aus dem Bett und rannte ihm nach. Er muss im Haus sein ich hatte keine Tür knallen hören. ,, Josh?" Schrie ich durch das Haus . ,, Josh wo bist Du?" Er antwortete nicht. Die Terassentür im Wohnzimmer stand auf. Er saß im Garten , auf einem der Liegestühle , den Kopf in den Händen vergraben und eine Zigarette in der Hand.

,,Josh?" flüsterte ich leise als ich neben ihm stand. ,, Es tut mir leid was ich gesagt habe , ich hatte einfach Angst davor verletzt zu werden. Ich hatte Angst vor meinen Gefühlen." gab ich leise zu. Mein Herz schrie laut ich liebe dich Josh doch meine Lippen blieben verschlossen. Ich konnte es einfach nicht sagen.

Er hob den Kopf und sah mich an. Ohne ein Wort zu sagen zog er mich auf seinen Schoß und legte seine Arme um mich. Ich spürte seinen schnellen Puls. Er zog mich näher an sich und gab mir einen Kuss auf die Schläfe. ,, Ich meinte das ernst was ich gesagt habe , Jes. I'm yours" flüsterte er mir ins Ohr. Mir wurde heiss und kalt und das gleichzeitig. Mein Herz machte einen Sprung und ich war unendlich glücklich. Mit seinen Fingern drehte er mein Kinn in seine Richtung und legte zärtlich seine Lippen auf meine. Wir brauchten keine grossen Worte, alles was zählte war der Moment. In dem wir zusammen waren und uns leidenschaftlich küssten. Doch wie lange würde dieses Glück wohl anhalten?

Verrückter Urlaub /J.Hutch FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt