Lauf weiter! - Short 23

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Heute war der große Wettkampf. Einen Kilometer im Wald laufen. Lange hatte ich trainiert und nun war ich bereit zu gewinnen.

Ich kam früh am Start an. Franco, Julia und Alex waren zur Unterstützung mitgekommen. Ich fing an mich zu dehnen. Meine Trainerin Lisa kam auf mich zu. "Hi Ronja. Na bist du bereit?" "Na klar. Ich werde es denen alle zeigen." Ich blickte in die strahlende Sonne. Das beste Wetter um an so einem Julitag an einem Wettkampf teilzunehmen. Ich dehnte noch ein bisschen, dann wurden dir Teilnehmer auch schon dazu aufgefordert an den Start gerufen. Insgesamt waren wir 20 Mädchen, die gegeneinander rannten. Also es gab natürlich mehr aber wir waren ja auch nur Gruppe A. "Wir warten am Ziel auf dich Ronja." Julia nahm mich nochmal in den Arm. "Als erste oder letzte?" "Erste nartürlich." Ich winkte den drei noch hinterher, dann begab ich mich zu den anderen Mädchen. Wir kannten uns alle von verschiedenen Wettkämpfen und wie auch bei allen anderen Wettbewerben, sahen wir dies nicht als Wettbewerb, sondern als Spaßaktion. Wir klatschten uns gegenseitig ab. Nur Lara ließ ich aus. Sie war so verbissen aufs Gewinnen aber da konnte sie selbst nichts dafür. Dafür sorgten ihre Eltern. Keiner konnte sie verstehen und dementsprechend hatte sie null Freunde. "Auf die Plätze, fertig, LOS!" Der Knall ertönte und wir liefen los. Nach einer Minute war ich auf Platz fünf. Immer schön atmen Ronja. Tief ein und aus. Nicht gleich rennen, Kräfte sparen. Alles was mir Lisa eingeprägt hatte. Die anderen hinter mir lief ich in einem gleichmäßigen Tempo. Als jemand von hinten auf holte, gab ich ein bisschen mehr Stoff. Mein Armband zeigte mir noch 400m an. Ich wurde schneller. Und dann kamen auch schon Kim und Elisa in Sicht. Sie waren auf Platz 4 und 5. Ich lächelte ihnen zu. "Los Ronja. Mach die Lara fertig!" Ich machte das Ahoi-Zeichen. Dann sah ich Marie. Sie war schon ganz schön fertig. 250m. Dann strauchelte sie und fiel. Ich blieb bei ihr stehen. "Ronja Lauf weiter mir geht es gut. Los du musst die Lara einholen, oder willst du dir wieder ihr gestichel anhören?" Ich richtete mich auf und rannte weiter. 180m. Ich rannte noch schneller. Meine Lunge stand in Flammen und meine Bein waren schwer wie Blei. Kämpfen Ronja! Und dann war sie da. Lara. Ich kam mit ihr auf eine Höhe. "Verpiss dich Ronja. Ich muss gewinnen." "Ich weiß das dich deine Eltern dazu zwingen." "Jeder weiß das doch! Und keiner macht was!" Lara gab mir eine Schubs und ich strauchelte auf die Seite. Kurz blieb ich benommen liegen. Dann stand ich auf. Na warte. Ich fing an zu rennen wie nie zuvor. Die Wut trieb mich wie ein kleiner Teufel. Lara kam wieder näher und näher. Ich sah das Ziel. 20m. Ich zog komplett durch. Lara Städte mich ungläubig an, als ich an ihr vorbei zog. Und dann gab es ein Kopf an Kopf Duell. Aber Lara war zu langsam. Ich stolperte viel mehr in Ziel als das ich ging. Ich ließ mich auf den Boden fallen. Meine Arm tat fucking weh. "Hier Ronja trink das." Lisa hielt mir die riesige Wasserflasche vor die Nase. Ich nahm sid und trank gierig. Ich hechelte wie ein Hund. Mit der Hand fächelte ich mir Luft zu. " Fuck!" Ich drehte mich zu Lara um. Sie hatte verloren. Elisa und Kim kamen zu mir. "Ronja du hast Lara abgehängt. Die blöde Kuh. " "Jetzt sei mal nicht so gemein. Du weißt das sie daheim mega Ärger deshalb bekommt. " Alex mischte sich in unser Gespräch ein. "Weshalb den Ärger? " " Lara bekommt von ihren Eltern Druck gemacht, Wettkämpfe zu gewinnen. Aber ich habe da lange genug zugesehen." Ich sah wie Lara zu ihren Eltern ging. " Halt mal." Ich sprang auf und drückte Julia meine Flasche in die Hand. "Du hättest mehr trainieren müssen. " "So sie hören mir jetzt mal zu! Ihre Tochter erbringt jeden tag wundervolle Taten ja und ihre Tochter verliert nicht an Wert wenn sie keine Medallions trägt. Sie hat ein Leben. Und ist nicht dafür da, ihnen durch sie eine guten Ruf zu machen. Schönen Tag noch." "Was war denn das jetzt?" "Habt ihr doch gehört. Ich habe Lara verteidigt." "Du bist so Sozial Ronja. Das hast du von Papa." Düstere Gedanken zogen in mir auf. "Nein, nein, nein. Daran jetzt nicht denken Ronja!" Julia hatte recht. Ich schloss die Augen und schaute Richtung Sonne.

ASDS- Kurzgeschichten Where stories live. Discover now