Ragnor Fell - fell 8

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Magnus PoV

Gähnend streckte ich die Arme, um meine Gelenke knacksen zu lassen.
Blinzelnd setzte ich mich auf und sah mich nach Alec um, aber er war nicht da, weshalb ich aufstand und durchs Wohnzimmer lief.
Er lehnte gegen die Küchentheke und tippte auf seinem Ipad.
„Hi", murmelte ich schüchtern und er hob den Blick, lächelte und legte das Ipad zur Seite. "Hey, gut geschlafen?"

Er trat vor mich und legte eine Hand an meine Wange, ich lehnte mich in die Berührung.
„Ja, überraschend gut. Hast du Cat erreicht?" "Jap. Wir treffen uns 'an dem Brunnen, Magnus weiß wo'", äffte er sie nach und entlockte mir ein kichern, worüber er glücklich lächelte.
„Wie viel Zeit bleibt uns noch?"
Er sah auf die Uhr.
„Etwa zwei einhalb Stunden. Machst du dich fertig?"
Ich nickte seufzend und sein Daumen kreiste auf meiner Haut.
„Schon oke Schatz."

Er gab mir einen kurzen Kuss und damit drehte ich mich um und ging zurück, um mich anzuziehen und mein Make up zu machen.
Es sollte schön sein für Ragnor, ein letztes mal.

"Ragnor Fell war mein Freund. Mein bester Freund, seit vielen Jahrhunderten. Aber wir sind nicht unverletzbar, nur langlebig.
Ich habe ihn geliebt wie ein Bruder.
Er war immer für mich da und ich hoffe er hat seinen Frieden gefunden."
Es liefen keine Tränen.
Ich war im wahresten Sinne des Wortes leer und lehnte mich kraftlos gegen meinen blauäugigen Engel, der mich fest an der Taille hielt.

Wir hatten seine Asche in den Brunnen gekippt, an dem wir uns das erste mal getroffen hatten und nun hatte ich eine letzte Rede gegeben.
So viele Worte lagen noch unausgesprochen, doch sie kamen nicht über meine zitternden Lippen, während Alec mich fest drückte und Cat leise schniefte.

Er trug schwarze Jeans und ein weißes hemd mit weißem Jackett, bei Shadowhunter die Farbe der Trauer.
Ich trug einen schwarzen Anzug mit schwarzem Hemd und ungefärbten Haaren. Cat steckte in einem langen, schwarzen Kleid.

"Ruhe in Frieden", flüsterte mein Freund leise und wir traten zurück.
Cat fiel mir vorsichtig um den Hals, sah kaum besser aus wie ich.
„Mach dich nicht fertig. Meld dich", wies sie an und Alec nickte.
„Bye."
Damit schritt sie davon, immernoch weinend.

"Es wird ihr gut gehen. Es wird euch beiden wieder gut gehen."
Ich sah meinen Shadowhunter an und nickte dann schwach.
„Ja. Ich weiß. Er hätte es so gewollt. Ich hätte es auch so gewollt."
Er legte die Stirn in meine Halsbeuge und küsste sie sanft.

„Was möchtest du tun? Essen? Rum laufen? Gehen?"
„Du bist süß. Zu mir. Zu allen. Dein Herz ist riesig und ich fühl mich geschmeichelt, dass du hier bei mir bist."
Sei Griff um mich verstärkte sich.
„Ich würde nirgends anders sein wollen, obwohl eher auf Rags Geburtstag..."
Ich drehte mich in seinen Armen, um meine um seinen Hals zu legen.

„Wie auch immer. Können wir nicht mehr darüber reden? Das Thema in die Schublade der unausgesprochenen Dingen packen?"
Er nickte, wusste schließlich genau, was sich darin alles befand: sein kleiner Bruder, meine Unsterblichkeit, Camille, unser erster Streit, damals in der verlassenen Ubahn...
„Ich würde gerne mit dir ins Institut Mags, ich glaube ein bisschen Jace ärgern tut uns gut. Wir könnten zu Takis gehen und essen mitbringen.... Was hälst du davon?"

Ich lehnte die Stirn an seine und rieb unsere Nasen aneinander.
„Klingt sehr gut."
Ich spürte sein lächeln an meinen Lippen, als er sie langsam verband.
Er zog sanft an meiner Unterlippe und streichelte dabei meinen Rücken auf und ab, während meine Hände durch seine Haare wanderten.
Atemlos drückte er seine ein letztes mal fest gegen meine Lippen und zog sich dann ein wenig zurück, doch unser Atem vermischte sich.

„Öffnest du ein Portal?"
Wir lösten uns und traten durch die Öffnung, kamen Minuten später mit essen von Takis im Institut an.
Wir gingen ins 'Esszimmer' und stellten alles auf dem großen Tisch ab.
„Ich schreib ihnen ne SMS", ich summte zustimmend und ließ mich auf die Bank fallen, um Alec quasi die Entscheidung abzunehmen, so konnten er mich in den Arm nehmen.

Er verteilte die Boxen mit Essen auf den Plätzen und rückte dann neben mir auf die Bank, lächelnd bemerkte ich wie sein Arm sofort beschützerisch meine Schultern umfing. Nach und nach trudelten unsere Freunde ein, erst Iz und Simon, dann Clary und Jace. Alle umarmten erst meinen Freund und dann mich, sogar Jace, während ich Alec mit gehobener Braue ansah.
Er hielt sich eine Hand vor das Grinsen, die andere lag an meinem Rücken.

„Das is ja ne coole Überraschung!", meinte Simon als wir anfingen zu essen.
„Besser als Izzys Essen", Clary kicherte und die schwarzhaarige schob sich schweigend die Gabel in den Mund.
Wir unterhielten uns durcheinander über unwichtige Dinge, Alecs Hand lag nun an meinen Bein und als ich fertig war, verschränkte ich sie mit meiner.

Ich hatte nur einen Teil meiner Portion gegessen, die Trauer füllte meinen Magen. Sobald ich das Besteck weg legte, bemerkte ich den besorgten Blick des blauäugigen Jungen. "Alles in Ordnung?", flüsterte er unbemerkt. Ich nickte und drückte beruhigend seine Hand. "Heute mach ich eine Ausnahme. Morgen fütter ich dich", drohte er leise, bevor er meine Wange küsste.

Ich hatte uns allen Gläser mit Cola beschafft, gegen welches mein hoffentlich zukünftiger Schwager gerade klingte.
„Ich möchte einen Toast aussprechen", verkündete er und sah mich vorsichtig an.
„Auf Ragnor Fell."
Ein kleiner Kloß bildete sich in meinem Hals, als wir alle unser Glas erhoben.
„Auf Ragnor", wiederholten wir und tranken einen Schluck.

Es wurde noch ein zugegeben schöner Abend, in dem ich sogar lachen konnte, mein Shadowhunter hielt mich die gesamte Zeit im Arm.
Als sich erst Biscuit mit ihrem Jungen und dann Izzy und Simon verzogen, stand auch meiner auf und hielt mir die Hand hin.

„Ich glaube alle drei Paare haben gerade das gleiche vor", kicherte ich, als er mich in Richtung seines Zimmers zog.
„Was haben wir denn vor?", neckte er.
Also zog ich ihn an der Hand zurück, sodass er sich umdrehte und presste meine Lippen fest und leidenschaftlich auf seine.
„Überredet", keuchte er an meine Lippen und ich kicherte, als er mich weiter zog.

Und er brachte mich wirklich auf andere Gedanken....

Ich vermisste Ragnor, aber es wurde jeden Tag ein bisschen besser.
Immer wenn ich traurig war, überredete Alec mich dazu, den Brunnen zu besuchen.
Ohne ihn wäre ich verrückt geworden. Und dafür war ich dankbar.

The little sad End

Hoffe ihr mochtets, smut und Fluff sind unterwegs❤😳

Teil1: Malec Oneshots SmutWhere stories live. Discover now