Ragnor Fell - fell 2

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Magnus PoV

Ich knallte die Tür unseres Lofts zu und fuhr die stärksten Schutzmauern hoch, die ich tragen konnte.
Ich wollte bei Lilith jetzt nur noch trinken, bis ich ohnmächtig wurde und nicht, dass mich jemand störte.

Tatsächlich vergaß ich in diesem Moment, wie liebevoll mein Shadowhunter war, die Trauer saß zu tief in mir, brannte sich wie ein schwarzes Loch in meine Brust und hinterließ eine Übelkeit in meinem Bauch, doch ich ignorierte es und ging zu meiner Bar.
Als die kleine Holztür sich nicht öffnen lassen wollte, brach die Magie aus meinen Händen und zersplitterten das Holz mit blauen Funken.

Nicht einmal vorsichtig griff ich eine Flasche puren Wodka heraus, schnitt mir dabei in die dreckige Hand und stolperte dann einfach zum schwarzen Sofa.
Nicht mal ein Glas nahm ich mir, ich öffnete einfach die Flasche und hob sie an meine Lippen, bevor ich vier kräftige Züge nahm, die in meiner Kehle brannten und mich husten ließen.
Doch es war ein gutes brennen, auch die Schmerzen in meiner Hand, die noch immer von Ragnors Blut bedeckt war, ließen mich den Rest vergessen.
Zum Beispiel, dass mein bester Freund seit mehreren Jahrhunderten, nun tot war.

Einfach so hatte er mich verlassen, nach allem, was er mit mir durchgemacht hatte: Camille und vieles andere.
Seine letzten Worte waren "Magnus" und "Danke", was mir erneut Tränen in die Augen trieb, jetzt wo die Leugnung fast rum war und der Gedanke an ein leben ohne ihn immer näher an die Wahrheit kamen.
Schmerz.
Ich fühlte ihn, in jeder meiner Zellen, jeder Zentimeter meiner blassen, verschwitzten Haut und in meinem Kopf.

Es war ein brennen, ein stechen, so rot und schwarz, dass er in Punkten vor meinem Sicht Feld tanzten.
Schulterzuckend nahm ich die nächsten Züge aus der Flasche, die in meiner zitternden Hand fast überlief.
Dabei zog eine Erinnerung an ihn nach der anderen an meinem inneren Auge vorbei.

All die Tipps, die er mir gegeben hatte, ich könnte es nie wieder gut machen.
Ich hatte versagt, ihn zu retten und nun musste ich mit körperlich spürbaren Schmerzen damit bezahlen.
Wären wir nur früher bei ihm gewesen, hätte es etwas geändert!
Mein Herz war in viele kleine Stücke gebrochen.
Ich hatte ihm nie wirklich gesagt, wie viel er mir bedeutete, er war so selbstverständlich in meinem leben gewesen.
Als könnte keine Macht der Welt ihn aus diesem leben holen.

Wut machte der Kälte in mir Platz und ließ plötzlich ein Feuer in mir brennen, weshalb ich die Flasche zu Boden warf, die Splitter flogen in alle Richtungen.
Gehetzt lief ich im Wohnzimmer hin und her, als würde ich auf seine Rückkehr warten.
Doch er würde nicht in mein leben zurück kommen.

Die Shadowhunter würden ihn für Tests aufschneiden und dann die Einzelteile irgendwo im Müll entsorgen, weil es das war, was wir dämonischen Kreaturen verdienten. Leid und Schmerz und Elend.
Wir waren unsterbliche Monster, die nicht mal einen Tod überstehen konnten, wir waren schwach und unsere Markenzeichen verabscheungswürdig, hässlich.

Ich schrie auf, als könnte es etwas ändern.
Ich fühlte mich so schwach.
Ich schrie, bis meine Stimme brüchig wurde, weil es nichts anderes gab, dass mich erlösen konnte.
Bis ich spürte, dass jemand versuchte in meine Schilder einzudringen.
Also ließ ich einen Feuerball in meiner Hand erscheinen und richtete mich gegen die Vordertür des Lofts.


Alec PoV

Tatsächlich war die Frau, die sich zu mir umdrehte Cat, doch sie sah alles andere als gut aus.
Aus ihren roten, verquollenen Augen liefen vereinzelt Tränen, sie stand gegenüber von Ray und neben ihnen eine liege mit schwarzem Sack.
Panisch lief ich auf sie zu.

Das war doch nicht etwa....nein, das konnte nicht sein.
Sie waren nur zum Kaffee bei Ragnor gewesen. Ich drehte sie an den Schultern ganz zu mir und sah sie eindringlich an, schluchtzter entkamen ihr und ließen meine Angst steigen. Die Panik schnürte mir die Luft ab.
„Was ist passiert?", keuchte ich.
„E-Er ist tot", schluchtzte sie leise und mir wich das Blut aus dem Gesicht.

Für einen Moment brach meine Welt zusammen, in der mir die Luft ganz weg blieb. Mein Leben zog im Schnelldurchlauf an mir vorbei, Magnus war doch völlig gesund von mir verlassen worden? Wie konnte es nun so weit genommen sein?

"Ragnor....er wurde angegriffen und starb." Ragnor?
„Wo ist Magnus?!"
„Es tut mir leid Alec, er ist hysterisch lachend weg gerannt, ich konnte ihm nicht nach.
Ich weiß nicht, wo er ist...."
Sie sah mich ängstlich an.
„Ist er verletzt?"
„Körperlich nein. Aber er ist gebrochen. Ragnor war Jahrhunderte lang sein Freund und jetzt ist er tot, er hat das Licht in seinen Augen erlischen sehen."

Die Erleichterung, ihn lebend zu wissen, hielt nur eine Sekunde, neue Sorgen machte sich breit und ich zitterte.
„Du weißt nicht, wo er sein könnte?"
Sie schüttelte den Kopf und noch mehr Tränen sammelten sich in ihren Augen.
Ich biss die Zähne zusammen und nahm sie in den Arm.
„Es tut mir wirklich leid um Ragnor Cat."
Sie schlutzte nur weiter in meine Schulter.

"Wir bringen in runter und schneiden ihn auf...", kommandierte Ray.
„Nein!"
Verwirrt sah er zu mir, dass ich eine Hexenmeisterin hielt ignorierte er gekonnt. Typisch.
„Er wird nicht für Experimente genutzt. Ich möchte, dass er runter gebracht wird und dann wird sich keiner an ihm vergreifen verstanden?"
„Bei allem Respekt Mr Lightwood...."
„Ich fragte ob sie es verstanden haben?"
„I-Ich...", stotterte er und ich verdrehte genervt die Augen.
Dafür hatte ich jetzt keine Zeit, wenn mein Freund verschwunden und dazu vermutlich depressiv war.

„JACE?"
Mein Parabatai trat neben mich, langsam löste sich Cat von mir.
„Bring Ragnors....Leiche nach unten, niemand fasst ihn an. Dann kümmer dich bitte um Cat. Ich muss zu Magnus."
„Ragnors Leiche?", seine Augen wurden traurig als ich nickte und er fuhr Cat einmal sanft über den Arm, welche zitterte.
„Wird gemacht."
Ich nickte und ließ sie dann einfach stehen, rannte in mein Büro um Handy und eine Jacke zu schnappen und lief dann mit schnellen Schritten aus dem Institut.

Irgendetwas sagte mir, dass ich meinen Freund in unserem Loft wieder finden würde.
Auf dem weg dahin rief ich tausende Male an, er ging nicht ran.
Mit Shadowhunter Geschwindigkeit rannte ich die NY Straßen entlang zu unserem Loft, in der Hoffnung in wirklich dort zu finden. Bei Raziel bitte lass es so sein.

So spät ich weeeeeiß
😭😍

Teil1: Malec Oneshots SmutWhere stories live. Discover now