♥ Kapitel 1 ♥

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"XENIA!" schreit meine Mutter unten aus der Küche. Müde stehe ich aus dem Bett und stampfe auf den kalten Laminat durch mein Zimmer zur Tür. "XENIA!!" schreit meine Mutter erneut. "JA IDU! (Ich komme)" schreie ich zurück und gehe wackelig die Treppen runter in den Flur. Unten angekommen reibe ich mir über die Augen und schaue in die Richtung zur Küche. "Schto?(Was?)" frage ich genervt und bekomme keine Antwort wie immer. Ich verdrehe meine Augen und gehe zur Küche. Meine Mutter macht es oft, dass sie mich ruft und mir dann nicht antwortet. 

"Mama?" frage ich und seufze. Meine Mutter schaut mich streng an und zeigt mit ihrem Finger auf die Küchenuhr hinter mir. Ich lege meinen Kopf in den Nacken und drehe mich langsam zur Uhr um. "I Schto?(Und was?)" frage ich und mache einen überraschten Gesicht ausdruck. Sie stemmt ihre Arme in die Hüfte und schaut mich an. 

"Es ist schon 12 Uhr" sagt sie streng und dreht sich zum Herd um. "Na und?" "Nichts na und, wie lange willst du noch schlafen?!" fragt sie mit einer rauen Stimme. 

"Mama, das ich mein letzter Tag vor dem Schulbeginn!" sage ich laut. "Ja und, heißt ja nicht, dass du nicht im Haus mit helfen sollst" gibt sie von sich zurück und dreht sich zu mir. "Geh mit Lala gassie" sagt sie und ich drehe mich stöhnend um. "Ah ja, dann geh noch bitte in den Supermarkt ich brauche Tomaten und Brot" gibt sie noch drauf. "Ohhhh, Mama, ja ne hotschu! (Ohhhh, Mama, ich will nicht!)" seuze ich und mache einen Hundeblick. "Mach, was Mama sagt" erklingt jetzt eine Stimme aus dem Wohnzimmer. Sofort sprinte ich zu meinem Vater und sezte mich neben ihn auf das Sofa. "Papiii" versuche ich so nett wie möglich zu sagen und grinse ihn an.

"Was willst du?" fragt er ernst doch ich kann sehen wie er sich das lachen verkneifen muss. "Mama sagt ich soll in den Supermarkt" seufze ich und kuschle mich an ihn ran. "Nu idi( Na geh)" sagt er und schaut mich vom Augenwonkel an, während er seine Kaffetasse zu seinem Mund führt. Ich schaue ihn grimmig an und erhebe mich. Mit schnellen Schritten gehe ich aus dem Wohnzimmer und gehe rauf in mein Zimmer. Ich binde meine langen braunen Haare zu einem Pferdeschwanz und suche mir Kleidung aus dem Kleiderschrank. Eine Schwarz-weiße Adidas Jogginghose und ein pinkes Ärmelloses Top. Dazu noch meine Pink-Schwarzen Air Max und gehe wieder runter in den Flur. Schminken tue ich mich nicht, da ich gerade echt keine Lust habe. 

"LALA!!" schreie ich und schon kommt der Fellknolle auf mich zu gerannt. Freudig springt er mich an und fängt an im Haus rum zu rennen. Ich verdrehe die Augen. "Gde Laia?!(Wo ist die Leine?)" rufe ich Lala zu und sofort rennt sie ins Wohnzimmer und komm mit der Leine in ihrer kleinen Schnauze zu mir gerannt und lässt sie vor meinen Füssen auf den Boden fallen. Ich setzte mich in die Hocke und mache ihr die Leine dran. 

"Poschli.(lass gehn)" sage ich, nehme meine Schlüssel und gehe aus der Tür. Sofort scheint mir die helle Sonne ins Gesicht, wobei ich sofort die Augen etwas zu kneife. Langsam gehe ich den kleinen Weg nach unten, welcher von unserem Haus aus führt und gehe auf die Wiese. Eine große Wiese bedeckt eine große Fläche der Gegend in der unser Haus steht. Natürlich stehen hier viele weitere Häuser, aber ich glaube unser Haus ist das größte hier, da wir etwas mehr Geld haben, als andere. Und trotzdem wohnen wir eher in einer ruhigen Gegend als in einer lauten. Warum?  Weil meine Eltern kein Lärm leiden können, und ich Lärm auch selbst nicht mag, deshalb mag ich es mehr, wenn es ruhig ist. 

"Privet (Hallo), sorry wenn ich frage, aber wo ist die Kaiserstraße?" fragt mich jemand neben mir. Verwirrt drehe ich meinen Kopf zur rechten Seite und schaue in zwei Blau-Grüne Augen. Ich vergesse was zu sagen, stattdessen starre ich weiterhin in diese Augen. Sölche habe ich noch nie gesehen. Ein räuspern hollt mich aus dem starren heraus und erst jetzt bemerke ich, das ich ihn angestarrt habe. Ich schaue aber nicht weg, denn ich bin nicht so ein Mädchen das schnell verlegen wird oder sich wegen irgendwas schämt oder so etwas. Der Junge lächelt mich schief an und schaut mich fragend an. "Ah stimmt. Won tam( Dort)" sage ich und zeige mit einem Finger die Strasse entlang. "Sposibo(Danke)" sagt er und geht weiter. Ich schaue ihm eine kurze Zeit hinter her und drehe mich schließlich um. 

Wer das wohl war? Ich habe ihn hier noch nie gesehn. Hmm.. Was solls. Ich drehe mich um und stelle fest, dass Lala ihr Geschäft schon gemacht hat und gehe langsam wieder in die Richtung unseres Hauses. Ich stecke den Schlüssel ins Schloss und öffne die Tür. Ich mache Lala von der Leine und lege sie auf die Komode im Flur. "Ma, daj Dengi! (Ma, gib Geld!)" rufe ich durch den Flur und meine Mutter kommt mit einer Schürze um die Hüfte aus der Küche. Sie greift in die vordere Tasche der Schütze und gibt mir 10 Euro. Ob jeder immer Geld in seiner Schürze hat? Ich verjage den Gedanken und greife nach den 10 Euro. "Na (Da), der Einkauszettel" sagt meine Mutter und hällt mir einen Zettel hin. Ich nehme den Zettel und lese es mir kurz durch.

-Hleb (Brot)

-Moloko (Milch)

-Pomidori (Tomaten)

-Maslo (Butter)

Ich stecke mir den Zettel in die Hose und gehe aus der Haustür. Auf dem Weg nehme ich mein Handy aus meiner Hosentasche und rufe meine Beste Freundin Nastja an.

"Da?(Ja?)" erklingt ihre Stimme. "Privet(Hallo) Nastjuscha" rufe ich schon fröhlich ins Handy. "Was ist Xenia?" fragt sie und muss lachen. "Darf ich nicht anrufen?" frage ich und versuche eine traurige Stimme hin zu bekommen. 

"Doch, doch natürlich, du doch immer" lacht sie und auch ich muss mit lachen. "Was machst du?" frage ich und überquere die Straße zum Laden. "Netschewo, a ti?( Nichts und du?)" fragt sie mich. "Idu Mogosin (Gehe in den Laden)" sage ich seufzend zurück und betrette den großen Supermarkt. "Ah oke, was machen?" fragt sie mich. "Muss für Ma was einkaufen" gebe ich genrvt zurück und nehme mir einen kleinne Korb, in welche ich die Waren rein machen werde. 

"Alles klar" sagt sie. "Xenia, ich muss auflegen Mama sawöd(Ruft)" sagt sie. "Ladno(Okay)" sage ich und schon legt sie auf. Ich stecke mein Handy wieder in die Hosentasche und will weiter laufen als ich in etwas rein laufe. Etwas hartes. Bin ich jetzt echt gegen eine Wand oder so gelaufen. Aber nein, eine Wand bewegt sich doch nicht oder? Verwirrt schaue ich auf.

"Sorry" sagt er und ich nicke. Drehe mich etwas zur Seite und laufe an ihm vorbei. Gerade als ich zum Gemüse rüber gehen wollte, wurde ich am Handgelenk gepackt. Verwirrt drehe ich mich um.

"Was zum.." fange ich an, doch werde unterbrochen, als sich  Lippen auf meine Legen. 

Freches Mädchen XeniaWhere stories live. Discover now