Emma

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- Emma:


>Der zeig ichs. Kommt hier her und nimmt mir meine Jungs weg! Was denkt die denn wer sie ist?< Total entrüstet ging ich im Stechschritt Richtung Annas Zimmer.

Ohne zu klopfen zog ich einfach die Tür auf und stürmte in ihr Zimmer. Erschrocken drehte sie sich um: "Emma was machst du hier? Geh wieder raus, ich muss mich noch fertig machen. Ich treffe mich gleich mit Leo." "Oh nein das tust du nicht!", mein Puls schoss in die Höhe: "Leo gehört mir, hast du mich verstanden? Wenn du ihm noch einmal zu nahe kommst, erfährst du was wirkliche Schmerzen sind.." Ich baute mich vor ihr auf, um sie einzuschüchtern. Doch das schien sie nicht zu merken: "Ich würde mal fast sagen, ich kann tun und lassen, was ich will, und mit wem ich will! Wenn Leo mich eben mehr mag als dich.", fordernd schaute sie mir in die Augen. Ihr Gesicht war kreidebleich; aber sicherlich nicht, weil sie Angst hatte. Ihr ging es schlecht, sehr schlecht sogar. Und trotz allem, sah sie immer noch wunderschön aus. Schöner als ich. In mir kochte es weiter. Ich hätte eine reale Chance gegen diesen kleinen Krebs-Zwerg. Sie versuchte sich an mir vorbei zu drängen: "Jetzt lass mich durch, ich muss mich für ein Date fertig machen."

Das war genug. "Nein wirst du nicht. Leo gehört mir! Und Jonas auch! Mir!", ich schubste sie zur Seite. Aber als ich merkte, dass es ihr weniger ausmachte, als gedacht, wollte ich sie an den Haaren packen, und zu Boden drücken. Kaum hatte ich ihre Haare gepackt und wollte daran ziehen, hatte ich einfach alle in meiner Hand. Kurz perplex schaute ich sie an. Ihre Augen waren weit aufgerissen, ihr weißes Gesicht wich einem sehr roten. Sie war wie erstarrt. Ich schaute in meine Hand und dann nochmal auf sie. Ihr Kopf glänzte stark vom Schweiß. Sie hatte eine Glatze. "W..Was? Boah iiihh!", als ich endlich realisierte, was Sache war, schmiss ich so schnell ich konnte die Perrücke weg, die eben noch perfekt auf ihrem Kopf gesessen hatte. "Ach du scheiße bist du eklig!" Ich war wirklich angewiedert von dem Anblick, der sich mir bot. "Emma, bitte... Sag es nicht den anderen aus dem Club.. Das soll wirklich keiner wissen", man hörte die Verzweiflung in ihrer Stimme deutlich. Ich hatte etwas gegen sie in der Hand. Ich hatte Macht. Mein Herz schlug höher. Dieses Mal aber nicht vor Wut, sondern vor Freude: "Steig aus dem Club aus. Lass meine Jungs in Ruhe; dann überleg ich es mir vielleicht.", bitterböse grinste ich in ihr knallrotes Gesicht.

Unterwürfig schaute sie zu Boden und murmelte: "Ja gut, kannst du jetzt bitte gehen?" "Na klar doch. Kein Problem. Du meintest doch du musst dich noch fertig machen. Für was denn nochmal?", ich zwinkerte ihr zu. Sie schaute kurz auf, und dann gleich wieder zu Boden. "Na los sag schon, mit wem triffst du dich?" Doch sie antwortete nicht. "Sag schon!", wieder schrie ich sie an. Ich stand vor sie hin und schrie sie wieder und wieder an. Als sie mir immer noch nicht antwortete, nahm ich all meine Kraft zusammen und stieß sie nach hinten. Der Spiegel zerbrach und landete mir ihr zusammen auf dem Boden.

Herablassend schaute ich sie an und sagte: "Ich hoffe du hast deine Lektion gelernt. Ich werde den Club wissen lassen, dass du ihnen etwas sagen willst.", als sie wieder nicht reagierte, verließ ich den Raum, schließlich wartete Leo auf mich.


-

- Anna:

Sie hörte nicht mehr auf zu schreien. Warum lies sie mich denn nicht einfach in Ruhe? Ich würde ihr nicht antworten. Diesen Triumph wollte ich ihr nicht gönnen. Plötzlich stieß sie mich nach hinten. Ich spürte, wie der Spiegel, in dem ich mich noch vor ein paar Minuten für mein Date mit Leo fertig gemacht hatte, an meinem Kopf und Rücken zerbrach. Ich spürte, wie sich die Scherben in meinen Rücken bohrten, meinen nackten Kopf schnitten. Ich fiel zu Boden. Mein Kopf schlug schwer auf. Meine Hände und Arme voller Scherben.

Dann wurde es schwarz.

-

-Emma:


"Und? War sie sauer?", wollte Leo wissen, sobald ich das Zimmer betrat. Ich verdrehte die Augen: "Und wie... Sie hat mich angeschrien, was das soll, warum ich ihr ihre Jungs wegnehmen würde.. Dann hat sie geweint wie ein Schlosshund. Ich hatte auf den Kinderzirkus keine Lust mehr und bin dann gegangen. Sie wirkte ziemlich verzweifelt."
Leo hing mir an den Lippen. "Soll ich kurz zu ihr? Nochmal mit ihr reden?", warum war Leo immer viel zu nett?! Ich versuchte ihn abzuwimmeln: "Nein auf gar keinen Fall! Sie hat mehrmals gesagt sie will dich nie wieder sehen. Ich glaub es ist ein sehr schlechter Zeitpunkt jetzt zu ihr zu gehen..." Stille. Jetzt die Kirsche auf das Sahnehäubchen, um sie ein für alle mal los zu werden: "Wobei.. Ich habe etwas Angst um sie, dass sie sich was antut.."

Leo schoss an mir vorbei aus dem Zimmer raus, in Richtung Anna.


Veröffentlicht am 19. September 2017

Club der roten Bänder FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt