-Kapitel 16-

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Der Deckel der schwarzen Schattulle sprang auf. Innen war sie mit rotem Samt ausgelegt. Und auf dem roten Samt, da lag ein kleines Reagenzglas. Vielleicht einen Zentimeter breit und nicht länger als fünf Zentimeter. Und in dem Reagenzglas drin, war eine rote Flüssigkeit. Sie sah aus, als wäre Blut mit ein wenig Wasser verdünnt worden. "Ich würde behaupten, das ist des Rätsels Lösung!", jauchzte John und er bekam ein zustimmendes Gemurmel. "Das ist ziemlich wahrscheinlich, auch in Anbetracht des Briefes, aber es muss immer noch nicht der Auslöser der Seuche sein.", gab Hailey zu bedenken. "Ach Hailey Schätzen, lass uns unsere Freude.", schmollte John, aber er sah ein, dass Haileys Worte nicht falsch waren.

"Freunde, das Essen ist fertig!" Camryn rief aus der provisorischen Küche. Sie war sofort verschwunden, als das Kästchen geöffnet war, damit sie das Baby nicht gefärdet. Und da hatte sie beschlossen, solange die anderen noch mit der ominösen Flüssigkeit handtieren, das Essen zu kochen. "Was gibt's denn?", fragte Dan ganz aufgeregt zurück. "Komm' doch her!", rief Camryn zurück und kurz darauf kam Daniel um die Ecke gesaust. "Reis mit Sauce und Gemüse. Ist das da von dem Reh, das ich geschossen hab?", fragte er ganz aufgeregt und zeigte auf das Fleisch. Camryn nickte und Dan setzte sein Siegergrinsen auf, das ziemlich affig aussah.

"Camryn, das schmeckt einfach hammermäßig gut.", schmatzte Herb mit vollem Mund und schöppte sich schon seine dritte Portion auf den Teller. "Ich muss ihm da ausnahmsweise mal zustimmen." Auch Rey sprach mit vollem Mund. "Jungs, man spricht nicht mit vollem Mund.", belehrte Camryn sie. "Jaja.", kam es von John, der seinen Mund natürlich extra davor mit Essen gefüllt hatte. Camryn verdrehte nur die Augen und wandte sich wieder ihrem Essen zu.

"Alle legen wieder die Schutzanzüge an und alle Quarantänetüren werden geschlossen!", schallte Professor Pfasers Stimme durch die Lautsprecher des Forschungszentrums. Er, Hailey und Rey befanden sich in einem extra Laborraum für besonders gefährliche Experimente und Proben. Die Türen zu den zwei Schleusen wurden verriegelt, aber er wollte kein Risiko eingehen.

Während die drei mit der Flüssigkeit beschäftigt waren, räumten Jo und Camryn das Geschirr ab, spülten es aber noch nicht. Dies hatte keinen besonderen Grund. Sie waren einfach faul. Ziemlich faul, um  genau zu sein. "Ich frage mich, ob ich ein Mädchen oder einen Jungen bekomme.", brach Camryn nachdenklich das Schweigen. "Im Krankenhaus gibt es doch sicherlich ein Ultraschallgerät. Dann können wir auch prüfen, wie es dem kleinen Wesen da drin geht.", schlug Jo vor. "Wieso sind wir hier eigentlich alle so hohl und kommen nicht darauf!", rief Camryn ihre, so wie Jos Gedanken aus und gab sich einen Facepalm.

"Glaubst du Herb, wird uns anmeckern, weil wir das Ultaschallgerät benutzten?", fragte Camryn Jo unsicher. "Er wird uns umbringen.", kam es ganz trocken von Jo und sie zuckte mit den Achseln und rollte das Ultraschallgerät zu Camryn an die Liege, auf die sie sich gelegt hatte.  "Das könnte jetzt kalt werden", warnte Jo Camryn, als sie das Gel, welches man beim Ultraschall brauchte, auf den runden Bauch auftrug. Trotzdem zuckte Camryn wegen der plötzlichen Kälte kurz zusammen. Jetzt setzte sie den Kopf des Gerätes auf das Gel und verrieb dieses ein wenig damit auf dem Bauch. Nun schlatete sie den Monitor an. Dann fuhr sie mit dem Kopf des Gerätes über den Bauch, um das Baby zu suchen. Dann stoppte sie, weil eine Lampe am Monitor leuchtete und drückte den Knopf, der genau darunter lag. Jetzt machte sie sich wieder daran, das Baby zu suchen. Aber sie fand es nicht und ihr brach wort wörtlich der Schweiß aus. "Camryn, ich find's irgendwie nicht!", rief Jo entsetzt durch den Raum. "Zeig mal!", kam es panisch zurück und Josephine drehte den Monitor gut sichtbar zu ihr. Jetzt begann sie den Kopf des Gerätes auf Camryns Bauch zu bewegen. "Jo, da ist ein Standbild.", kam es trocken von Camryn. "Oh, ich weiß gerade nicht, was schlimmer ist." Für diese Worte kassierte Jo einen Tritt in die Magengrube. "Ich gehe zu Herb." Jo ließ die Schultern hängen und Camryn auf der Liege zurück.

"Herb, also, töte mich nicht.", begann Jo. Herbert murmlte ein leises "Oh nein, ich hab Angst." "Ich wollte Camryn ultraschallen und jetzt ist Standbild. Ich glaube, ich habs kaputt gemacht. "Wieso sind alle hier so unfähig?", rief Herb und raufte sich die weißen Haare.

"Du hast einfach nur Standbild aktiviert, du hast es nicht kaputt gemacht. Ihr seid so unfähig." Herb verließ das Behandlungszimmer wieder und Jo ultraschallte Camryn nun richtig. "Soweit ich das erkenne, schlägt das Herz kräftig uns der kleine sieht gesund aus." "Es wird ein Junge?", fragte Camryn mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Jo nickte.

The Last Survivors (Pausiert Bis Mind. Juli)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt