-Kapitel 15-

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"Wir könnten doch einfach mal bei Sebastian zuhause schauen, ob sich da was finden lässt", schlug Hailey ganz trocken vor und John war kurz davor, sich einen Facepalm zu geben, wurde aber noch von Rey aufgehalten. "Und wie kommen wir an die Adresse, Miss Oberschlau?", fragte Rey mit einem siegessicheren Lächeln auf den Lippen. "Entweder fragen wir den lieben Professor, oder wir schauen im Computersystem in seiner Akte, Mister Oberdumm.", gab Hailey zurück. "Darf ich jetzt?", fragte John verhalten und bekam ein grimmiges Nicken von Rey, der eingeschnappt die Arme verschränkt hatte. Daraufhin gab John sich seinen langersehnten Facepalm.

"Als ob ich die Adressen meiner nutzlosen Mittarbeiter kenne. Aber ihr könnt doch einfach in die Personalakte auf den Computern schauen.", zickte Herbert und Jo begab sich sofort an den nächstbesten Rechner. Nach einigen Minuten der puren Verzweiflung wurde sie fündig, war aber wieder ratlos. "Eine Frage in die Runde.", kam es von Jo und sie drehte sich um, um in die gespannten Gesichter der anderen zu schauen, die erwartungsvoll hinter ihr gestanden haben. "Ich hab zwei Simons. Der eine wird im Nachnamen mit ,E' geschrieben und der andere mit ,A'. Welcher ist der richtige?" Der liebe Herb rollte übertrieben mit den Augen. "Der mit ,A'.", sagte er genervt. Also rief Jo seine Akte auf und teilte den anderen die Adresse mit.

"Ich kann nicht glauben, dass ich das schon wieder machen muss!", beschwerte Rey sich lautstark, als er die erste Minute in Herbs Twingo verbracht hatte. Mit Herb. Und Free Jazz. Eigentlich hatte Rey gerade das dringende Bedürfnis, die Tür aufzureißen und aus dem fahrenden Auto zu springen, aber er saß auf der Rückbank und Herb hatte zur Sicherheit die Kindersicherung aktiviert. "Weil wir ein eingespieltes Team beim Einbrechen sind!", kam es energiegeladen vom Professor. Nun drehte dieser die Musik noch lauter und Rey schlug mit den Fäusten gegen die Scheibe. "WAS SOLL DAS, DU KLEINER TAUGENICHTS?", schrie Herb. Teils, weil die Musik so abartig laut war, teils weil er ziemlich sauer war. "MACH DIE MUSIK AUS, ODER ICH MACH DEIN GELIEBTES AUTO KAPUTT!", brüllte Rey zurück und Herb stellte panisch die Musik leiser. "Wir sind da." Herbert stieg aus und ließ Rey im Wagen sitzen. "HEEEERB!", brüllte Rey und schlug provokant gegen die Scheibe. Der hysterische Herbert öffnete dem angesäuerten Rey die Autotür. "Ruhig Brauner!", sagte Herb entschuldigend. Rey strich sich einmal durch die Haare.

"Ich finde, heute sollten wir mal durch das Fenster gehen." Also schlug Rey eine Scheibe ein und der Professor freute sich wie ein kleines Kind. "Ich will zuerst!", rief er und stieg schneller als gedacht durch das Fenster in die Erdgeschosswohnung. "Hailey hat gesagt, wir sollten zuerst beim Schreibtisch gucken und wenn da nicht, dann alle anderen Schubladen systematisch absuchen.", erklärte Rey. "Tze, als ob wir da nicht selber drauf gekommen wären.", sagte Herb schnippisch und suchte das Arbeitszimmer von Simon.

"Herb, hier! Ich hab das Arbeitszimmer gefunden!", schallte Reys Stimme durch Simons Wohnung. "Wo ist denn hier, Mister Oberdumm?", rief der Professor zurück. "Ja, neben der Küche. Im Arbeitszimmer halt.", gab Rey zurück und der Professor ging Reys karger Beschreibung nach.

Sie standen nun vor Simons Schreibtisch und bemerkten, dass dieser fast nur aus Schubladen bestand. "Auf gut Glück.", seufzte Herb und sie begannen jede Schublade aufzumachen.
"HA! Ich hab Was!" Rey hielt triumphierend einen kleinen Schlüssel hoch.

"Ich muss nochmal.", Sagte Herbert und verschwand im Bad.

"Wir müssen noch zu DM (nicht gesponsort :) Sachen kaufen.", beschloss Rey und steuerte den nächstbesten DM an.

"Du gehst Tampons und Binden für Jo und Hailey holen und ich kauf die Duschsachen.", entschied Herb und schob seinen Einkaufswagen fröhlich pfeifend in den nächsten Gang. "Pf, als ob ich wüsste, was die brauchen.", murmelte Rey zu sich selbst und beförderte das komplette Sortiment an ,Frauenutensilien' in seinen Einkaufswagen und füllte diesen bis zum Rand und noch weiter.

"Puh, geschafft!" Doktor Parker wischte sich den Schweiß von der Stirn und schlug den Kofferraum zu, der zum bersten gefüllt war. Auch die komplette Rückbank war belegt. "Wo wir das Lagern ist die nächste Frage.", nuschelte Rey beim einsteigen. "Der Einkauf war erfolgreich.", bestimmte Herbert und fing wieder fröhlich an zu pfeifen.

"Meine Vorräte sind leer, danke Jungs!", lächelte Hailey, als sie beim Ausladen half.

"Das hätte ich fast vergessen!", rief Rey und kramte den Schlüssel aus dem Handschuhfach des Twingos.

"Jetzt mach auf, man!" John war ziemlich aufgeregt und die anderen nicht weniger. Mit einer ausladenden Bewegung drehte Jo den Schlüssel im Loch der Schwarzen Schattulle um.

The Last Survivors (Pausiert Bis Mind. Juli)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt