- Kapitel 11 -

9 2 0
                                    

"Grace, hier ist etwas, dass dir helfen könnte."
"Was ist das?"
"Das sind Samenkapseln vom Schlafmohn.
Sie sollen gegen die Schmerzen helfen.", Herbert legte ihr ein paar Kapseln in die Hand.
Grace schluckte sie runter und sah ihren Großvater lächelnd an.
Jedoch überzeugte dieses Lächeln Herb nicht, denn Grace sah nicht gut aus. Ihre Haut hatte eine sehr ungesunde Farbe angenommen, ihr Atem war schwer und sie hustete oft.
Stöhnend legte sie sich wieder auf ihre Liege.
Hoffentlich würde es ihr bald besser gehen.

"Jo, ich bin wieder zurück und hab dir dein Thyzus.... ne Thysuzius... Dingens Teil mitgebracht."
"Dan, es heißt Thymian." Sie nahm Dan den Thymian aus der Hand und betrachtete ihn eingehend, dann sah sie ihn mit ihrem "Dein Ernst!"- Blick an und verdrehte die Augen.
"Das ist kein Thymian. Ich hab dir doch extra noch das Foto gezeigt. Mensch, wie kann man denn nur so blöd sein!"
"Hey, jetzt hör doch mal auf so gemein zu sein zu der lieben Schmalzlocke. Er kann doch auch nichts für seinen nicht vorhandenen IQ.", grinste John die beiden an, welcher gerade dem Raum betrat.
"Na gut, wenn Schmalzlocke es eben alleine nicht hinbekommt, benötigt er wohl fachmännische Hilfe du Experte.", sie grinste triumphierend zurück.
Und schon verging John das grinsen wieder. Nach einer gefühlt zehnstündigen Diskussion zwischen Jo und John, erklärt John sich schließlich dazu bereit doch mit Dan jagen zu gehen.

"Hey Herbert, wie geht es Grace? Wirken die Medikamente?", fragend sah Hailey ihn an.
"Ähm ja Zuckerschnütchen. Langsam hilft es."
"Das ist doch gut. Kopf hoch Herb!"
"Du Hailey könntest du vielleicht mit Grausebällchen um die Häuser ziehen und nach haltbaren Lebensmitteln Ausschau halten?"
"Wer ist denn Grausebällchen?", erstaunt sah Hailey zu Herbert.

"Er hat mich Grausebällchen genannt?", Jo sah entsetzt zu Hailey. "Der hat sie doch nicht mehr alle."
"Oh mein Gott. Augen auf die Straße, Jo. Augen auf die Straße, bitte.", Hailey hielt sich die Hände vor die Augen, weil sie davon überzeugt war dass sie ansonsten mit ansehen müsste wie sie jeden Moment irgendwo reinfahren würden.
Außerdem sah sie schon vor Augen wie Herb Jo wie ein tollwütiger Hund attackieren würde, wenn irgendwas mit seinem geliebten himmelblauen Twingo geschehen würde.
"Jetzt komm mal wieder runter Kind. Ich bin eine erfahrenen Autofahrerin."
"Ja klar, dass sieht man." Für diesen Satz erhielt Hailey eine Todesblick seitens Josephine.

Derweilen schlurfte Camryn durch die Gänge des Krankenhauses bis sie an dem Zimmer von Grace ankam.
"Hey Grace wie geht es dir?", fragte Camryn und setzte sich auf einen Stuhl vor die Quarantäne Abdeckung.
"Es geht mir tatsächlich langsam besser."
"Das ist doch gut. Das freut mich Grace."
"Naja gerettet bin ich damit ja wohl noch lange nicht. Ich hätte mein Leben vorher auf die Reihe bekommen sollen. Ich hätte vorher leben sollen. Und jetzt werde ich einsam sterben."
"Quatsch du wirst nicht Sterben. Außerdem bist du doch gar nicht alleine. Wir sind für dich da."
"Danke Camryn."
"Keine Ursache"
Dann starrte Grace Camryn eine Weile nachdenklich an bis sie schließlich fragte: "Und du?"
"Und ich?"
"Na was ist mit dem Kind? Wer ist der Vater? Ist er noch am Leben?"
Camryn sah zu Boden.
"Also viel gibt es da eigentlich nicht zu erzählen.
Also eigentlich schon....
Es begann alles damit dass ich meinen Freund mit dem ich schon seit der weiterführenden Schule zusammen war, geheiratet habe.
Ich hab ich geliebt. Ich denke wirklich,dass ich ihn geliebt hab.
Aber er hat sich so verändert.
Plötzlich war alles wichtiger als ich.
Er hat so einen supertollen, richtig gut bezahlten Job bekommen.
Anfangs war das ja auch noch total ok, aber dann fing es an dass er meist bis ganz spät abends im Büro war und dann schon früh morgens wieder los ist. Ich hab ihn manchmal Tage lang nicht gesehen.
Dann ging er irgendwann auch nicht mehr an sein Telefon.
Und dann eines Abends  hab ich ihn bewusstlos im Wohnzimmer gefunden.
Später kam dann raus dass er ein Burnout hatte.
Ich hab ihm gesagt er soll sich doch in Zukunft nicht mehr so übernehmen und auch mal wieder mehr Zeit mit mir verbringen.
Aber es hat sich nichts geändert.
Nach dem er seinen Zwangsurlaub abgesessen hatte ging er wieder arbeiten und alles war wie zuvor. Dann hab ich mich von ihm getrennt."
"Und dann? Wie kam es zu dem Baby?"
"Nun ja, erst mal habe ich nach der Trennung jemand neues kennengelernt. Er war Perfekt. Ich liebe ihn. Wirklich. Aber es gab da ein Problem. Er war unfruchtbar. Und glaub mir dass war wirklich ein Problem, oder besser gesagt er hat es zu einem gemacht.
Ständig meinte er ich wäre wütend weil er mir keine Kinder schenken könnte, obwohl das gar nicht stimmte. Ich war nicht sauer.
Und dann eines Tages... da hab ich ihn betrogen mit meinem Exmann."
"Oh mein Gott. Dann ist das Kind doch von ihm."
"Jawohl"
"Oh nein. Was ist dem anderen Kerl?"
"Er hat mich verlassen. Und ich kann es verstehen. Ich war so blöd. Jetzt habe ich ein Kind und glaub mir ich habe mir so unfassbar gewünscht, dass er der Vater ist obwohl ich wusste dass das unmöglich war.
Weißt du manchmal wünsche ich mir, ich hätte alles anders gemacht."
"Wer wünscht sich das nicht irgendwann mal?"

The Last Survivors (Pausiert Bis Mind. Juli)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt