Kapitel 8

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Die letzten Tage habe ich niemanden an mich ran gelassen, in das Gästezimmer bin ich nicht mehr reingegangen und Shawn ist verschwunden. Er ist nicht wieder gekommen, um seine Sachen zu holen oder ähnliches. Was mir recht war. So blieben ihm einige Schläge erübrigt.

An der Tür klopfte es, obwohl ich niemanden erwartete. Bestimmt wieder meine Mom.

Ich lief zur Tür und öffnete diese.

"Mom, ich sagte doch ich brauch n-" weiter konnte ich nicht sprechen, denn Shawn stand vor meiner Tür.

"Kann ich reinkommen?" Fragte er.

"Hab ich dir nicht klar gemacht, dass du nie wieder kommen sollst?" stellte ich eine Gegenfrage.

"Meine Sachen sind hier" meinte er.

"Ich bin mir sicher du kannst dir neue kaufen" sagte ich und wollte schon die Tür schließen, doch er stellte seinen Fuß da zwischen.

"Bitte" versuchte er es nochmal und sah mir tief in die Augen, sodass ich einfach nicht nein sagen konnte.

Ich machte die Tür weiter auf, das er reinkommen konnte.
Auf direktem Weg ging er ins Gästezimmer und blieb im Türrahmen stehen.
Sofort fiel mir seine Gitarre ein, die immernoch kaputt auf dem Boden lag. Ich fasste mir schuldbewusst an den Kopf.

"Ich-ich bezahl sie dir" stotterte ich nervös.

"Ehm... Nein... Schon okay. Das habe ich verdient" meinte er und kniete sich zu seiner Gitarre hin.

"Ich wollte noch mit dir reden" fing er an und drehte sich zu mir um.

"Ich wüsste nicht worüber wir reden sollten" sagte ich stumpf.

"Hör zu. In zwei Wochen ist meine Hochzeit.." doch ich unterbrach ihn.

"Shawn.." seufzte ich. Er sollte nicht weiter sprechen. Ich wollte es nicht hören.

"Hör mir zu. In zwei Wochen ist meine Hochzeit. Du bist meine beste Freundin. Ich will, dass du kommst"

Schon wieder wollte ich etwas sagen, doch er sprach sofort weiter.

"Ich weiß, dass ich es nicht von dir verlangen kann und es wäre absolut dumm von mir es zu tun, aber ich brauche dich dort" Seine Augen wurden glasig, aber er sah nicht aus als würde er gleich weinen.

"Du hast recht. Das kannst du nicht von mir verlangen. Ich werde nicht kommen" sagte ich klar und war schon dabei zu gehen, damit er packen konnte. Doch ehe ich mich versah, nahm er mein Handgelenk und zog mich wieder zu ihm.

"Bitte" bettelte er und drückte mein Handgelenk fest.

"Shawn, du tust mir weh" sagte ich mit Schmerzen im Handgelenk.

"Bitte komm zu meiner Hochzeit. Ich brauche dich" sagte er.

Ich drückte ihn von mir weg und Tränen stiegen mir in die Augen. Mein Handgelenk war rot und färbte sich langsam blau.

"Charlie, das wollte ich ni-"

"Du bist ein Monster!" schrie ich ihn an.

Was war nur mit ihm passiert. Das war nicht der Shawn, den ich damals in Canada kennengelernt habe.

Mit Wut auf ihn drückte ich ihn aus meinem Haus. Nachdem die Tür ins Schloss fiel, rutschte ich mit dem Rücken die Tür herunter.
Ich habe so viele Tränen an ihn verschwendet.

*

Eine Woche war es her, dass ich mit Shawn geredet hatte.
Anstatt er es akzeptierte, dass ich nicht zu seiner Hochzeit kommen wollte, schickte er mir auch noch eine Einladung.

Da bald wieder College beginnt, war ich Sachen wie Blöcke, Stifte und anderes Zeug einkaufen.

Die Geräusche in Lousiana konnten einen ziemlich aufregen. Noch dazu ließ mich der Gedanke nicht los, dass Shawn bald heiratete.

Überall klingelten Handys und meine Beine bewegten sich immer schneller bis ich sogar schon rannte.
Leute telefonierten, redeten mit Freunden oder Bekannten und murmelten vor sich hin. Alles wurde zu viel.

"SEID DOCH FÜR EINEN MOMENT MAL RUHIG, VERDAMMT!" schrie ich in die Menge, dass man es bestimmt in die hintersten Ecken von Lousiana hören konnte. Alle starrten mich an und auch die Geräusche, bis auf wenige Ausnahmen, haben aufgehört.

Wie auch immer, Shawn und Jess standen neben mir und haben bis eben nichtmal gewussten, dass ich hier bin.
Sie standen einfach da und redeten miteinander. Was machten sie überhaupt noch in Lousiana?

"Ouh... Hey Cara? Charlotte?..."

"Charlie" sagte ich bevor sie sich den Kopf zerbrechen konnte, wie mein Name lautete.

"Wie auch immer, Shawn hat mir erzählt, dass er die Einladungen versendet hat. Hast du eine bekommen?"

"Ja, das habe ich" sagte ich und sah Shawn bissig an, doch dieser hatte seinen Blick gesenkt.

"Du hast eine große Scene gemacht, Charlotte" sagte sie und schob ihre Sonnenbrille hoch.

"Charlie" wiederholte ich und verdrehte meine Augen.

"Wie auch immer, wir wollte gerade einen Kaffee trinken gehen. Möchtest du uns begleiten?" fragte sie und zog Shawn näher zu sich.

"Nein, danke" lehnte ich ab. Ich konnte es mit Shawn nicht länger aushalten. Noch weniger wollte ich Zeit mit seiner Verlobten verbringen.

"Gut, ich wollte dich sowieso nicht dabei haben, Charlotte" sagte sie und lächelte.

"Sie heißt Charlie" verbesserte Shawn.

"Ugh, sei ruhig Shawn!" sagte sie und verdrehte die Augen. Mit diesen Worten hackte sie sich bei Shawn ein und lief die Straße entlang.

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Heute ist Shawns 19ter Geburtstag❤Er wächst so schnell. Er hat mein Leben sehr verändert und tut es immernoch. Hätte ich ihn nie im Internet gefunden, wer weiß wie ich heute wäre.

love him | s.m.Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ