Kapitel 1

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"Danke, dass du mich begleitest Jake" bedankte ich mich und konnte nicht ruhig da stehen. Wir waren am Flughafen und warteten auf Shawn.
Ich konnte es nicht abwarten. Er wäre gleich hier.

"Kein Problem" meinte Jake und legte einen Arm um mich.

Ich war ziemlich nervös und dies konnte man mir anmerken. Ich hatte auch einen guten Grund nervös zu sein. Ich hatte Shawn vor zwei Jahren zuletzt gesehen.

"Ist er das?" fragte Jake und zeigte in eine Menge von Teenage Mädchen.
Genau das war er. Er stand dort und machte ein paar Fotos mit Fans. Er sieht so glücklich aus.
Sofort lief ich zu ihm hin und versuchte durch die Menge zu kommen.

"Hey" meinte ich seufzend.

Erst jetzt bemerkte er mich und schlug seine Arme um mich. Er hob mich vom Boden hoch und ich konnte die Blicke der ganzen Fans auf uns spüren. Keine Ahnung, was sie jetzt wohl dachten, aber das war mir relativ egal.

"Ich hab dich so vermisst" sagte ich während ich immernoch in seine Armen war. Er ist gewachsen. Und das nicht wenig.

Er löste sich langsam von mir und verabschiedete sich von den Fans.
Zusammen mit ihm lief ich zu Jake, der immernoch unverändert an der Stelle stand.
Die beiden begrüßten sich mit einem Handschlag und wir liefen zu meinem Auto.

"Erzähl schon, was gibt es neues in Kanada" begann ich und öffnete den Kofferraum, um Shawns Koffer zu verstauen.

"Brian und Elena haben sich schon wieder getrennt" sagte er und verdrehte die Augen.

"Im Ernst?" lachte ich. Er nickte und lachte ebenfalls. Ich hatte sein Lachen vermisst.

"Und bei dir? Wie ist es am College? Wie sind die Leute?" fragte er. Wir hatten uns so viel zu erzählen. Auch wenn wir oft telefonierten, wollte ich ihm alles ein zweites Mal erzählen und seine Reaktion erleben.

"Super. Alles perfekt" nickte ich und konzentrierte mich weiter auf die Straße.

Um ehrlich zu sein war das studieren nichts für mich, doch ich wollte meine Mom nicht enttäuschen. Sie hat sich dieses Studium so sehr für mich gewünscht. Mein Traum war es etwas mit Musik zu machen.
Shawns Traum ist in Erfüllung gegangen.

Unterwegs setzte ich Jake zuhause ab und fuhr weiter. Unangenehme Stille breitete sich im Auto aus. Warum sagte er nichts mehr?

"Ich hab gekocht" sagte ich um ein Gespräch anzufangen. Er nickte und schaute aus dem Fenster. Wir hatten uns doch noch so viel zu sagen. Warum schwieg er?

"Hier sind wir" sagte ich und parkte vor meinem Haus.

"Ist viel größer als du es beschrieben hast. Und du lebst auch sicher alleine dort?" fragte er lächelnd und zog eine Augenbraue hoch.
Ich lachte und stieg aus dem Auto.

Zusammen liefen wir ins Haus und ich erwischte mich dabei, wie ich jede einzelne Bewegung und Mimik von ihm beobachtete.

"Du kannst deine Sachen einfach hier abstellen" sagte ich und zeigte ihm das Gästezimmer.

"Ich hoffe du hast Hunger" meinte ich und lief in die Küche.

Er setzte sich an den Küchentisch und schaute mich ununterbrochen an.
Mir fiel der Kochlöffel aus der Hand und er begann zu lachen.
Ich hatte vergessen, wie es ist von ihm angestarrt zu werden. Es fühlte sich so gewohnt an.

Ich legte ihm den Teller vor die Nase und setzte mich ihm gegenüber.
Ohne Worte verspeisten wir das Essen und da war sie wieder, diese peinliche Stille.

"Das Essen schmeckt super" meinte er dann und brach somit die Stille. Ich war froh, dass ich nicht schon wieder die Stille brechen musste.

"Um ehrlich habe ich es nicht gekocht" gab ich zu. "Ich habe es bestellt"
Er brach in Gelächter aus, so auch ich.

"Das erklärt einiges" sagte er und lachte.

Ich sah auf die Uhr. Es war schon spät geworden, weswegen ich hoch ins Badezimmer ging, während Shawn sich umzog.
Ich duschte und putzte mir die Zähne. Schließlich ging ich in mein Zimmer und legte mich in mein Bett.
Kurz checkte ich noch meine Nachrichten. Bilder von Hailee, da sie gerade im Urlaub war und verpasste Anrufe von meiner Mom.

Ich hörte ein Klopfen und sah sofort auf.
Shawn stand in der Tür und hatte gegen den Türrahmen geklopft.

"Gute Nacht" sagte er und wollte schon wieder gehen.

"Warte" rief ich schnell noch hinterher. Er blieb stehen und wartete bis ich wieder etwas sagte.

"Leg dich doch zu mir" meinte ich und klopfte mit meiner Hand auf den Platz neben mir.

"Schon gut, ich schlaf im Gästezimmer" sagte er und verschwand.

Hatte ich etwas falsch gemacht?

love him | s.m.Where stories live. Discover now