Kapitel 5

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"Das muss also die Party sein" sagte ich und hielt vor einem Haus, woraus laute Musik kam und schon betrunkene Studenten rauskamen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe.

"Dann lass uns Spaß haben" meinte er in einem sarkastischem Ton und ging auf das Haus zu. Ich versuchte ihm nach zu laufen, doch ich verlor ihn schnell. Wahrscheinlich war er noch ziemlich wütend, da ich ihn auf eine Party von Tristan gebracht hatte.

"Charlie, du bist da" kam es von hinten und ich wurde stürmisch in eine Umarmung gezogen.

"Ja klar, das konnte ich mir doch nicht entgehen lassen" meinte ich leicht ironisch und bemerkte, dass es Tristan war.

"Möchtest du was trinken oder hast du Hunger?" fragte er.

"Nein danke" wieß ich ab. Ich hatte keine Lust mich zu betrinken.

"Komm mit, ich muss dir was zeigen" meinte Tristan und zog mich mit sich. Er schloss die Tür hinter sich und setzte mich auf ein Bett.

"Ich hab letztens beim Zeichnen an dich gedacht und wollte es dir gerne geben" sagte er und drückte mir ein Blatt Papier in die Hand. Genaue Sachen konnte ich auf dem Bild nicht erkennen, aber genau das war es, was ziemlich beeindruckend war. Es waren verschiedene Farben im Spiel und jetzt erkannte ich ein Gesicht. Mein Gesicht.

Ich sah ihn überrascht an und schon nahm er mein Gesicht in seine Hände und küsste mich.

"Das wollte ich schon so lange machen" flüsterte er mir ins Ohr und drückte wieder seine Lippen auf meine. Ich konnte ihn schwer von mir drücken. Er ließ mich einfach nicht los.

Die Tür schlug auf und Shawn stand dort. Tristan löste sich von mir und sah Shawn genervt an.

"Kannst du uns bitte alleine lassen?" fragte Tristan, Shawn.

Shawn raste auf ihn zu und schlug ihn mitten ins Gesicht. Tristan fiel zu Boden und fasste sich an seine blutende Nase.

"Was sollte das?!" schrie ich ihn an. "Das hätte ich auch alleine lösen können!" 

"Alles okay?" richtete ich mich an Tristan, der sich an seine blutende Nase hielt.

"Nach alleine lösen, sah das nicht aus!" schrie er zurück. "Weißt du, ich hab keine Lust mehr, ich warte im Wagen! Du kannst kommen, wenn du fertig bist!"

Er lief sauer aus dem Zimmer und sofort liefen mir Tränen das Gesicht runter. Ich brach zu Boden und versteckte mein Gesicht in meinen Händen.

"Hey, ich wollte dir keinen Ärger bereiten. Ich wusste nicht, dass du einen Freund hast" entschuldigte er sich und legte seine Hand auf meine Schulter.

"Das war nicht mein Freund" sagte ich und sah auf.

"Aber du liebst ihn? Oder etwa nicht?" fragte er und ich nickte ohne ihn anzusehen.

"Geh zu ihm" forderte er mich auf. Ich sah ihn ungläubisch an, doch anstatt er etwas sagte, half er mir auf die Beine und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.

"Geh zu ihm!" forderte er mich wieder auf und diesmal ging ich. 

Ich ging raus und sah ihn im Wagen auf der Fahrerseite sitzen und warten. Ich wusste nicht, was ich sagen soll, wenn ich wieder neben ihm sitze. Ohne weitere Zeit zu verschwenden, lief ich auf den Wagen zu und setzte mich auf den Beifahrersitz.

"Schon fertig?" fragte er ohne Emotion und ohne mich eines Blickes zu würdigen.

"Es tut mir leid, dass ich dich so angeschrien habe. Ich halte es nur nicht aus, wenn mir jeder helfen will" meinte ich und starrte nach vorne.

"2 Jahre lang habe ich dir nachgetrauert und jeder wollte mir irgendwie helfen. Ich muss alleine damit fertig werden" sprach ich weiter.

"Du hast mir nachgetrauert? Du hast doch gesagt..." Ich ließ ihn nicht aussprechen.

"Ich wollte nicht, dass du weißt, das ich noch was für dich empfinde"

Ich wurde immer nervöser, da er schon lange nichts mehr sagte.

"Lass uns heim fahren, fährst du?" fragte ich worauf er nickte.

Die Atmosphäre im Auto war angespannt und ziemlich unangenehm. Ich zeigte ihm den Weg zu mir nachhause und mehr gab es nicht zu besprechen. Er sprach das Thema von vorhin nicht nochmal an. So gern ich etwas von ihm hören wollte, konnte ich nichts sagen.

Bei mir zuhause angekommen, machte ich mich auf sofortigen Weg in mein Schlafzimmer, um ihm zu entkommen.

"Hast du mich vergessen?" fragte er und ich blieb im Türrahmen stehen.

"Wie meinst du das?" fragte ich verwirrt nach.

"Ob du über mich hinweg bist?" verbesserte er sich und ging sich durch die Haare.
Ich seufzte und wusste nicht, wie ich antworten sollte. Natürlich bin ich es nicht.

"Ja" log ich ohne ihn anzusehen.

"Das glaube ich dir nicht" meinte er nur.

"Es stimmt. Ich bin über dich hinweg" protestierte ich.

"Beweis es" forderte er auf.

"Wie?" fragte ich ihn und zog eine Augenbraue hoch.

"Halt mich auf" antwortete er und näherte sich meinen Lippen, während er seine Hände an meine Hüften legte. Langsam machte ich die Augen zu, bis er schließlich seine Lippen auf meine drückte. Gleichmäßig bewegten sie sich und er schob mich in mein Schlafzimmer hinein. Er schloss die Tür zum Zimmer und drückte mich gegen diese. Unser Kuss wurde immer leidenschaftlicher.

Meine Beine fanden ihren Weg um seine Hüfte und meine Hände in seine Haare.
Er steuerte auf das Bett zu und legte mich dort ab. Sofort riss ich das Tshirt von ihm und blieb kurz an seinen Bauchmuskeln hängen. Wir setzten das küssen fort.

Das war die beste Nacht, die ich je hatte.

love him | s.m.Where stories live. Discover now