23| Die zweite Geige

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Er hatte sich also geändert, ja?

Hermine tat sich schwer daran ihm nicht direkt eine zu klatschen, als er so vor ihr stand. Mit seinem selbstbewussten, wütenden Blick. Er hatte sich überhaupt nicht geändert, nicht ein kleines bisschen.
Die Gryffindor knirschte lautstark mit den Zähen, ehe sie ihm antwortete.

"Bitte?", ihre Stimme war gefährlich leise. Dracos Blick war weiterhin eisig, als er sich ein wenig zu ihr vorbeugte.

"Du hast mich schon richtig verstanden."

"Was hätte ich denn sonst tun sollen?", mit einem lauten Knall klatschte sie das Buch auf den Tisch und sprang von ihrem Sitz auf. Wie konnte er es wagen, so mit ihr zu reden! Wie konnte er sie immer und immer wieder von sich stoßen?

"Du spinnst!", zischte sie gepresst und war nur noch ein paar Zentimeter von seinem Gesicht entfernt,"ich habe dich vor etlichen Knochenbrüchen gerettet und alles was du dazu zu sagen hast, ist mich dafür zu beschuldigen? Was ist falsch bei dir?"

"Du verstehst mich nicht", giftete er weiter, die Gesichtszüge immer noch hart und kalt.

"Oh, tut mir leid", Hermine erhob die Stimme leicht,"es tut mir unendlich leid, dass ich dich aus versehen mit mir in Verbindung gebracht habe. Ich vergaß deinen Ruf, wie konnte ich nur!"

Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus und ihre Hände waren zu Fäusten geballt. Hermine konnte nicht glauben, wie egoistisch dieser Kerl sein konnte. Oder doch, konnte sie aber über die letzten Monate war sie der festen Überzeugung gewesen, er hätte sich geändert.

"Ich dachte ich habe es dir mehrmals erklärt, Hermine", er schien sich jetzt richtig in Rage zu reden,"ich muss heiraten. Ich muss, nicht will. Und wenn das nicht klappt, wenn Astoria denkt, dass ich mit dir ein ... Verhältnis habe, dann kannst du dir denken, was bei mir zuhause los ist, oder?"

Hermine schnaubte verächtlich.

"Wie kommst du darauf, das man uns du Verhältnis anhängen sollte. Nur weil ich ein-"

"Vaisey", fiel er ihr atemlos ins Wort,"er hat ziemlich dumme Kommentare abgelassen. Unter anderem über dich. Und deswegen muss ich dich fragen ... Granger, hast du das vielleicht mit Absicht gemacht?"

"Bitte?", ihr klappte abermals der Mund auf,"denkst du ... denkst du ernsthaft ich habe dir mit einem Zauberspruch geholfen damit man uns in Verbindung bringt und ich dich damit in die Bredouille bringe?"

Zum Ende hin war ihre Stimme nur noch ein Krächzen. Sie zitterte fast vor Wut, während sie sprachlos auf die Antwort des Slytherins wartete. Doch der schwieg nur und sah sie mit einem Blick an, der jede Antwort unnötig machte. Ja, genau das dachte er.
Hermine schluckte und sie schüttelte ungläubig den Kopf.

"Wie kannst du so etwas von mir denken?"

Hermine krallte sich ihr Buch, dass noch immer ein bisschen verloren auf dem Tisch lag und stolzierte auf das Bücherregal zu. Sie ließ Draco stehen und stellte den Roman mit solch einer Heftigkeit zurück in das Regal, dass das Gestell kurz wackelte. Immer noch mit dem Gesicht zu dem Regal gedreht, atmete sie tief aus und fuhr sich dann über die Augen. Sie verstand nicht, wie er sie, nach all den Jahren, immer noch so verletzen konnte. Ihr stiegen Tränen in den Augen hoch, doch das würde sie nicht zulassen.
Die Gryffindor hörte, wie er auf sie zugelaufen kam und hinter ihr stehen blieb. Aber sie wollte nicht mit ihm reden.

"Wir sind noch nicht fertig, Granger", sagte er scharf. Hermine schnaubte und ballte ihre Hände zu Fäusten.

"Doch, das sind wir. Ich bin fertig mit dir, Draco. Verzieh dich einfach", antwortete sie mit zitternder Stimme.

Beyond The Evil| Dramione ✔️Donde viven las historias. Descúbrelo ahora