Kapitel 17 _ Weihnachten

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- Draußen ist es schön warm und wir feiern Weihnachten... na ja, mein Timing lässt zu wünschen übrig :D Das nächste Kapitel kommt wohl erst am Montag, da ich nächstes Wochenende unterwegs bin.
LG Sira -

In den nächsten Tagen verbrachte Lyssa so gut wie die ganze Zeit in Dracos Gesellschaft. Das Manor stand weit abgelegen von allen Muggeldörfern, so dass es niemanden störte, wenn die Zwillinge im Garten zaubern übten. Warm eingepackt standen die beiden dann draußen, brachten Zweige zum Schweben – Draco war sehr beeindruckt von Lyssas Abenteuer mit dem Troll, dessen Einzelheiten den Schülern verschwiegen worden waren – oder verwandelten Steine in Bälle. Mit zwei der vorhandenen Besen veranstalteten sie Wettflüge rund um das Anwesen und durften einmal sogar ein Stück vom Haus weg in den Wald fliegen, um dort zu picknicken, etwas, dass sie noch nie alleine hatten tun dürfen, obwohl der Wald der Familie gehörte.

Am Tag vor Heilig Abend apparierte die Familie in den Tropfenden Kessel, damit die Zwillinge in der Winkelgasse noch Geschenke für ihre Freunde besorgen konnten. Diese Aufgabe stellte Lyssa vor eine nie gekannte Herausforderung. Bis jetzt hatte immer Draco entschieden, was sie ihren Freunden schenken würden. Schließlich wählte sie für Harry, Ron und Neville je eine Packung gemischter Naschereien und für die Weasley-Zwillinge je eine Packung bunt zusammengewürfelter Scherzartikel. Für Hermine musste sie am längsten überlegen. Schließlich ging sie zu Flourish & Blotts und ließ sich eine Abschrift der Weihnachtsgeschichte geben. Vor ein paar Wochen hatten die beiden einmal über Weihnachten gesprochen und dabei war ihr klar geworden, dass Hermine keine Ahnung hatte, warum dieses Fest in der magischen Welt überhaupt gefeiert wurde.

Schön verpackt band Lyssa die Päckchen für Neville und Hermine am Abend an Powls Bein fest. "Flieg schön vorsichtig, hörst du?", flüsterte sie ihm zu, bevor sie das Fenster für ihn öffnete. Dann rief sie Dobby zu sich. "Bring bitte diese Geschenke nach Hogwarts und gib sie den Hauselfen dort." Von ihren Eltern wusste sie, dass sich in der Schule die Hauselfen nicht nur um die Mahlzeiten und das Putzen kümmerten, sondern zur Weihnachtszeit auch die Geschenke in Empfang nahmen und dann in der Nacht verteilten. Dobby verbeugte sich. "Und komm danach sofort wieder her", setzte Lyssa noch nach, kurz bevor der Hauself mit einem Knall verschwand. Zehn Sekunden später stand er wieder vor ihr, jetzt mit leeren Händen. "Dobby hat wie gewünscht die Geschenke abgegeben", piepste er mit einer Verbeugung. "Vielen Dank. Du kannst dich jetzt zurückziehen." Mit einer weiteren Verbeugung verließ Dobby den Raum und ließ Lyssa alleine zurück.

Zwei Nächte später war es endlich so weit. Als Lyssa am Morgen in den Salon kam, stapelten sich unter dem großen Weihnachtsbaum bereits die Geschenke. Draco schlief noch, also blieb ihr zu ihrem Leidwesen nichts anderes übrig, als zu warten. Sie holte sich eines der vielen Bücher aus der Bibliothek und machte es sich auf dem Sofa bequem.
Als Draco zwei Stunden später endlich auftauchte, war Lyssa fast schon fertig. "Was liest du da?", wollte ihr Bruder wissen und setzte sich zu ihr. Ohne zu unterbrechen zeigte sie ihm den Einband. "Drachen und ihr Nutzen in Zaubertränken", las er vor. "Das klingt ja... spannend." Jetzt sah Lyssa doch auf. "Ist es auch. Wusstest du, dass Dracheneischalen früher als Kessel genutzt wurden?" Draco schüttelte den Kopf. "Drachenschuppen sind gut für Schutztränke geeignet oder auch Heiltränke. Gegen Verbrennungen zum Beispiel. Gemahlene Drachenzähne und Krallen dagegen können die Wirkung von Giften verstärken", fuhr Lyssa fort. Als sie Dracos Blick bemerkte, stoppte sie ihren Redefluss allerdings.
Er sah sie von der Seite her an, seine grauen Augen funkelten und auf seinen Zügen hatte sich ein entspanntes Lächeln breit gemacht. "Nein, bitte erzähl weiter", sagte er hastig. Lyssa kniff die Augen zusammen. Früher hatte er ihr nie zuhören wollen. Er deutete ihren Blick ganz richtig und fing an zu erklären: "Mir wird jetzt erst klar, wie sehr ich es vermisst habe, einfach nur Zeit mit dir zu verbringen. Mit dir zu reden, oder eher, dir zuzuhören, wenn du Unmengen von unnötigem Wissen erzählst. So langweilig das auch meistens ist, ich habe es irgendwie, na ja, vermisst eben."
"Ich hab dich auch vermisst." Sie legte das Buch neben sich und zog ihren Bruder in eine feste Umarmung.

Lyssa - Eine Malfoy in Gryffindor - Band 1Where stories live. Discover now