Kapitel 13 _ Gespräche unter Zwillingen

202 17 0
                                    


- Mir ist letzte Woche gar nicht aufgefallen, dass wir bereits bei der Hälfte des Bandes angelangt sind. Deshalb also hier:
Vielen Dank an alle Leser, Favonehmern, Abonennten und vor allem an meine lieben Kommentatoren <3
auf fanfiktion.de: Perscitia, Akaminu, farawaywonderland, potterheartlikeyou, PrincessinMPA und Kati89
auf myfanfiction.net: Gwendeon15 und JustineN
und auf wattpad: leider hat sich hier noch niemand getraut, mir etwas zu schreiben. Leute, ich beiße nicht ;)
Jetzt aber viel Spaß mit dem Kapitel :)
Das heute kommt auch schon am Freitag, wie ihr seht, dafür wird es nächstes Mal wohl erst Montag werden.
LG Sira -

"Was denkst du, könnte unter dieser Falltür liegen?", fragte Lyssa am nächsten Morgen, als sie sich für den Tag fertig machte. Parvati und Lavender waren beide schon zum Frühstück gegangen, so dass Lyssa und Hermine den Schlafsaal jetzt für sich hatten.
"Was auch immer es ist, dafür sterben möchte ich nicht. Es wird schon einen Grund haben, warum der Hund es bewacht und kein Schüler in seine Nähe kommen soll", war Hermines einzige Antwort auf die Frage und von da an war das Thema für sie erledigt. Und da Lyssa auch keine zufriedenstellende Antwort einfiel – ihre einzige Theorie war die Kammer des Schreckens, von der Großvater Abraxas Draco und ihr mal erzählt hatte, aber da niemand den Ort des Eingangs kannte, war dies doch mehr als unwahrscheinlich – konzentrierte sie sich auch lieber auf die Schularbeiten als auf irgendwelche Rätsel.

Ohne weiter darüber zu sprechen waren die beiden Mädchen sich einig, nie wieder ein Wort mit Harry und Ron zu wechseln, deren idiotisches Machogehabe sie ja erst in diese Gefahr geführt hatte.
Harry hatte es außerdem nach dieser ersten verunglückten Flugstunde irgendwie geschafft, ins Quidditch-Team aufgenommen zu werden und sogar einen eigenen Besen bekommen. Und obwohl Hermine Lyssa haarklein schilderte, was passiert war, nachdem Madam Hooch sie in den Krankenflügel gebracht hatte, konnte Lyssa diese Entscheidung nicht wirklich nachvollziehen. Harry hatte eindeutig die Regeln gebrochen, ebenso wie Draco, der aber clever genug gewesen war, sich nicht erwischen zu lassen, und wurde dafür auch noch belohnt. Das war unfair und unverständlich, aber da Hermine und Lyssa die einzigen waren, die das in Gryffindor so sahen, grenzten sie sich dadurch noch ein wenig mehr von den anderen ab.

Bei den Mahlzeiten saßen die beiden jetzt meist etwas von den anderen Erstklässler entfernt, nur Neville setzte sich manchmal zu ihnen.
Zwischen ihm und Lyssa bildete sich so etwas wie eine wage Freundschaft, die zumindest so weit reichte, dass Lyssa ihm bei den folgenden Flugstunden, die ohne weitere Unfälle abliefen, immer zur Seite stand und Neville es in der letzten Stunde Mitte Oktober tatsächlich schaffte, ohne Hilfe zu landen. Ebenso wie Hermine, die zwar immer noch nicht höher flog als zwei Meter, aber es inzwischen auch fertig brachte, ihren Besen unter Kontrolle zu halten.
Ganz wie erwartet, gehörten Lyssa und Draco zu den besten der Flugklasse, Harry Potter schlug sie dennoch um Welten. Mit ein Grund war, dass er seinen eigenen Besen, einen Nimbus 2000, nutzen durfte, auf dem er zwischen den anderen herum schoss, als wäre er alleine auf dem Feld. Aber Hermine hatte nicht übertrieben, fliegen konnte er, das war unverkennbar. Als sie nach der letzten Stunde die Besen aufräumten, hörte Lyssa ihren Bruder mit ein paar der Slytherins reden. "Nächstes Jahr zeig ich's ihm! Vater hat versprochen, dass ich einen eigenen Besen bekomme, den besten, den es zu kaufen gibt. Und dann mach ich ihn fertig, ihr werdet schon sehen. Aber war ja klar, dass sie für den berühmten Potter die Regeln lockern, diese..." Er entfernte sich von der Hütte, aber Lyssa konnte sich schon denken, welche Schimpfwörter ihrem Zwilling für McGonagall und Dumbledore einfielen. Und insgeheim gab sie ihm Recht.

An diesem Abend setzten sich Fred und George Weasley beim Essen zu den beiden Mädchen. Sie trugen noch ihre Quidditch-Uniformen und wirkten noch fröhlicher als sonst. "Gutes Training gehabt?", wollte Lyssa wissen, die vor allem neugierig war, ob Harry auch in einem richtigen Spiel bestehen konnte oder nur, wenn er von einem Haufen bockiger alter Schulbesen umgeben war. Synchrones Nicken war die Antwort. Fred wurde noch etwas genauer: "Das Beste seit langem. Unser neuer Sucher ist echt einsame Klasse. Wir werden Slytherin im ersten Spiel platt machen, du wirst schon sehen!" Dann wurde er ernster. "Das darf ich doch sagen, oder Malfoy?" Lyssa grinste. "Klar doch Weasley. Aber ich glaub das erst, wenn ich's sehe", antwortete sie mit einem Zwinkern und nahm sich noch eine zweite Portion Blumenkohlgratin. Die rothaarigen Zwillinge lachten und schaufelten ebenfalls ihre Teller voll.
"Danke übrigens", fügte Lyssa ernst hinzu.
"Wofür?", wollte George wissen. Fred und er sahen Lyssa verwirrt an.
"Dass ihr so nett zu mir seid", erklärte sie mit einem Lächeln. "Das verstehe ich ehrlich gesagt immer noch nicht, wieso ihr das macht." Sie fühlte sich erleichtert, das hatte sie schon längst mal sagen wollen.
Die Zwillinge sahen sich kurz an. "Weißt du, wir haben auch noch eine kleine Schwester." "Und unsere ganze Familie ist oder war in Gryffindor. Wir haben" "überlegt, was wir für Ginny wollen würden, wenn sie" "in ein anderes Haus käme." "Und wir würden uns wünschen, dass es dann da" "jemanden gibt, der ein Auge auf sie hat."
"Außerdem", fügte Fred mit einem schelmischen Grinsen hinzu, "hast du da vorne so verloren ausgesehen. Und der Blick deines Bruders, nun ja..." Er unterbrach sich.
"Er hätte mich am liebsten nach Vorgestern gehext", beendete Lyssa den Satz für ihn und lachte. Nach kurzem Zögern stimmten die Zwillinge mit ein.
"Wann kommt eure Schwester denn nach Hogwarts?", brachte Hermine sich jetzt in das Gespräch mit ein.
"Nächstes Jahr, aber" "sie wäre am liebsten diesmal schon mitgefahren." Wieder lachten die beiden und auch Lyssa schmunzelte. Sie hatte es auch nicht mehr erwarten können, endlich hierher zu kommen.
"Wie viele Geschwister habt ihr denn?", fragte sie.
"Nun ja, da sind Bill und Charlie, die beide schon mit der Schule fertig sind." "Und Percy, unser Musterschüler." "Dann kommen wir und dann die Kleinen. Also Ron und Ginny." Wieder grinsten die beiden.
"Das heißt, ihr seid insgesamt sieben Kinder?", staunte Hermine. Auch Lyssa fand diese Zahl beeindruckend, konnte sich aber nicht vorstellen, zwischen so vielen Kindern aufzuwachsen. Die häufigen Besuche der anderen hatten sie ja schon gestört.
George nickte. " Bill und Charlie sind allerdings schon ausgezogen. Bill lebt jetzt in Ägypten und Charlie in Rumänien." "Wegen der Arbeit", fügte Fred hinzu, als er Hermines fragenden Blick bemerkte. Dann gähnte er. "Ich glaub, wir sollten uns mal auf den Weg machen. Das Training war echt anstrengend." "Und Hausaufgaben haben wir auch noch. Dieser Aufsatz für Pflege magischer Geschöpfe, du erinnerst dich bestimmt", setzte George mit einem Seufzen nach und stand ebenfalls auf.
"Gute Nacht ihr zwei", verabschiedeten sich die Rotschöpfe synchron und weg waren sie.
"Pflege magischer Geschöpfe?", wandte Hermine sich jetzt an Lyssa.
"Eines der Wahlfächer. Es gibt fünf oder sechs glaube ich. Wir dürfen Ende der zweiten Klasse wählen und haben die Fächer dann bis zur fünften. Nach den ZAG-Prüfungen, das ist der erste Abschluss, den wir machen, entscheidet sich dann anhand der Noten, welche Fächer wir in der sechsten und siebten Klasse haben. In denen machen wir dann die UTZ-Prüfungen, das ist dann unser richtiger Abschluss. Bestimmte Arbeitsstellen setzen bestimmte UTZs voraus, weshalb wir schon in einem Jahr wissen sollten, in welche Richtung wir nach der Schule mal gehen wollen", gab Lyssa wieder, was ihre Mutter ihr erzählt hatte.
Hermines Augen funkelten. "Das bedeutet, wir bekommen noch mehr Fächer? Das ist ja klasse!"
Lyssa musste lachen. Irgendwie war ihr klar gewesen, dass Hermine das auch so sehen würde. "Wir sollten langsam auch schlafen gehen", sagte sie dann und gemeinsam gingen die Mädchen nach oben.

Zwei Wochen später wurden sie am Morgen von dem Geruch gebackener Kürbisse geweckt. Lyssa wurde auf einen Schlag übel. Sie hasste dieses orangene Gemüse und konnte nicht verstehen, was alle anderen daran so toll fanden. Oder warum es an Halloween zum Einsatz kam, wo in der originalen Legende doch von einer Rübe die Rede war und nicht von diesen dummen Kürbissen. Das Frühstück lief dementsprechend schlecht, aber in der Zauberkunststunde wurde Lyssa wieder munterer.
Heute, endlich, durften sie auch mal in diesem Unterricht zaubern, nachdem sie die letzten zwei Monate lang nur Trockenübungen gemacht hatten. Professor Flitwick stellte sie für die Übungen paarweise zusammen. Lyssa sollte mit Neville arbeiten, was sie nicht sonderlich störte. Inzwischen hatte sie gemerkt, dass bei ihm nur etwas mehr Geduld nötig war, etwas mehr Erklärung, dann ging das ganz gut. Nur in Zaubertränke war er ein hoffnungsloser Fall. Hermine dagegen wurde Ron zugeteilt. Hätte jemand gefragt, Lyssa hätte nicht sagen können, wer von beiden deswegen schlechtere Laune hatte. Aber obwohl Hermine ihr Leid tat, so richtig Gelegenheit, ihr beizustehen, gab sich nicht. Noch mit der ersten Bewegung seines Zauberstabes schaffte Neville es, die Feder in Asche zu verwandeln. "Beeindruckend", war Lyssas einziger Kommentar dazu. "Das ist eigentlich ein recht komplizierter Zauber, wenn man den Schritt mit den Flammen überspringen will." Wie auf's Stichwort fing am Tisch nebenan die Feder von Harry und Seamus Feuer und Neville zuckte erschrocken zurück. "Vielleicht sind diese Federn auch extra dafür gemacht", fügte sie hinzu und bat Professor Flitwick ganz gelassen um eine neue.

Lyssa - Eine Malfoy in Gryffindor - Band 1Where stories live. Discover now