please talk to me. (Roman Bürki x Julian Weigl)

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„Selfieee! Roman, Selfieee!" schreit Julian und springt wie ein kleines Kind umher. Sie sind auf dem Weg ins Flugzeug, um in wenigen Minuten nach Monaco zu fliegen. Roman verdreht nur die Augen, aber muss dann sofort ein bisschen lächeln. So war er eben, sein kleiner quirliger Julian. Manchmal merkte man dass er fünf Jahre älter war als Julian, da dieser oftmals das kleine Kind in sich rauslassen musste. Aber das machte ihn nur noch liebenswerter.

„Jetzt zieh doch nicht so ein Gesicht!" die Stimme des Jüngeren reißt Roman aus seinen Gedanken. Er schaut auf und in die Kamera von Julian. Roman lächelt ein bisschen bis Julian den Auslöser drückt und ihn weiterhin angrinste. „Heiß wie immer." Lacht er und schaut sich das Bild nochmal an.

Als sie im Flieger sind, nimmt Roman seine Sonnenbrille ab und verstaut sein Handgepäck. „Sag mal, du ziehst ja fast immer aus, so viel Zeug wie du immer mitnimmst!" kommt es lachend von Marcel, der in der Dreierreihe von ihm, Roman und Julian Platz nimmt. „Halt die Klappe, Schmelle. Hab ja keine Frau, die mir meine Tasche packt!" gibt Roman schnippisch zurück und setzt sich neben ihn. „Whow, immer langsam, war doch nur ein Spaß." Gibt er zurück und nimmt sein Handy.

Roman massiert sich angestrengt die Schläfe. Seine Anspannung vor einem Spiel war noch nie so groß wie jetzt. Monaco ist ein starker Gegner, und der Druck nach dem verlorenen Hinspiel ist enorm groß. Auch der Anschlag steckt noch in seinen Knochen. Vor allem als Torwart trägt man mit die meiste Verantwortung. Er möchte nicht, dass das Team ausscheidet. Sie haben so lange bis hierhin gekämpft und auch nach dem Anschlag nicht den Mut verloren.

„Roman?" Julian setzt sich neben ihn und schaut ihn fragend an. Er bemerkt dass es Roman nicht gut geht und irgendwas ihn bedrückt. „Hm?" entgegnet der Torwart und schaut den Jüngeren an. „Du wirkst etwas abwesend, ist alles in Ordnung?" „Ja passt schon. Alles okay." Antwortet er nur und setzt sich seine Kopfhörer auf. Das letzte was er braucht ist ein sich sorgender Ju.

Nach eineinhalb Stunden landet der Flieger in Monaco und Julian nimmt sein Handgepäck und verlässt vor Roman das Flugzeug. Er ist etwas angefressen vom Verhalten des Torwarts. Er hat den ganzen Flug über kein Wort mit ihm geredet und nur auf sein Handy gestarrt. Er hat ihm doch nichts getan, und das mit dem Selfie wird er ihm doch wohl kaum übel nehmen.

Die anderen um sie herum sind total aufgeweckt und albern herum, doch die beiden sind die einzigen deren Stimmung im Keller ist. „Juuu, sind wir wieder in einem Zimmer?" Erik kommt hinter ihm hervor und schlägt ihm auf die Schulter und lacht. „Ne sorry Erik, ich wollte eigentlich dieses Mal mit Roman in ein Zimmer..." murmelt Julian und Erik grinst. „Schon verstanden, nur zu." Grinst der Abwehrspieler und geht weiter.

Nach der ersten Besprechung und der Zimmerschlüsselübergabe dürfen wir endlich die Zimmer beziehen. Julian ist hundemüde und geht schweigend mit Roman zur Zimmernummer 38. Welch Ironie. Roman schließt die Tür auf und sie gehen hinein. „Man übertrifft sich immer mehr." Sagt Julian nur, als er sich umsieht und seine Sachen abstellt. Roman nickt und hievt seinen Koffer auf das Bett. Julian fühlt sich schon wieder abgewiesen und seufzt. Er beschließt erstmal duschen zu gehen und die Gedanken loszuwerden. Er hat keine Ahnung wie er an Roman rankommen soll, sonst ist er auch nicht so. Er ist nicht der liebevolle Roman den er sonst kennt. Nicht sein Roman.

Als er frisch geduscht aus dem Bad kommt, sitzt Roman auf dem Balkon. Oberkörperfrei. Julian bekommt bei seinem Anblick beinah Hitzewallungen und muss sich zusammenreißen. Er nimmt sich vor Roman jetzt direkt anzusprechen, er kann ihn ja nicht ewig ignorieren. „Roman? Kann ich mal mit dir reden?" sagt er als der Ältere wieder das Zimmer betritt. „Ja natürlich, was ist denn los?" Sofort ist sein besorgter, sich kümmernder Roman zurück, der Julian das Herz erweichen lässt. „Ich naja...frage mich was mit dir los ist. Du bist total abweisend. Liegt es an mir?" Julian schaut verletzt zu Boden und weicht Romans Blick aus.

„Ach Ju, es liegt doch nicht an dir...wirklich!" er streicht dem Jüngeren über die Wange und es tut ihm unfassbar leid dass er ihn so behandelt hat. „Das sagst du jetzt nur so..." nuschelt dieser und hält Romans Hand fest. „Quatsch! Du weißt doch was ich für dich empfinde, es ist nur...die Aufregung..." Julian schaut überrascht auf. „Aufgeregt? Du?" „Ja ich und Aufregung. Ich möchte nicht dass ich am Ausscheiden Schuld bin, schließlich sind wir so weit gekommen..." jetzt ist es Roman der kleinlaut ist und wegschaut. „Aber Roman! Du bist der beste Torwart den ich kenne, und nur mit deiner Hilfe sind wir erst so weit gekommen! Sorge dich nicht...Bitte." Julian rutscht näher zu ihm und nimmt seine Hände. „Glaub mir." Roman schaut auf und muss etwas lächeln. „Solange du an mich glaubst, ist mir alles recht." Er zieht den Jüngeren eng in seine Arme und schließt die Augen. Er ist unglaublich froh, Julian kennen und lieben gelernt zu haben.

Am Abend liegen die beiden in ihrem Bett und genießen ihre Zweisamkeit. „Ich bin froh dich zu haben, Ju." Flüstert Roman irgendwann und Julian lächelt. „Ich auch, ich liebe dich Roman." Er legt sich über ihn und küsst den Schweizer liebevoll. Dieser erwidert den Kuss sofort und muss danach lächeln. „Ich liebe dich auch, Ju."

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