Kapitel 10

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Ezra seufzte und stand auf. Er musst sich beeilen, wenn er nicht zu spät kommen wollte zu seinem Training mit Barris. Sie würde ihn zu Kleinholz verarbeiten. Auch wenn er alles andere in der Stimmung war um zu trainieren, es musste sein. Wenn der Inquisitor ehrlich war wollte er nichts, außer zu Ria zu rennen und sie in seine Arme zu nehmen, sagen das er ein Idiot war und sie nie wieder loslassen würde. Lustlos lief er zu dem Trainingsraum, wo die Inquisitorin schon wartete.

,,Du bist zu spät." , bemerkte sie, als er den Raum betrat. Ohne zu antworten ging er in Position, was die Mirialanerin ebenfalls tat. Beide aktivierten die Klingen, wobei der Teenager zuerst angriff. was die Inqusiorin mit Leichtigkeit blockte. Schnell landete sie einen Treffer an seinem Arm, was ihn kurz aufschreien ließ. Schnell merkte sie, das er sich nicht konzentrierte, was sie zu ihrem Vorteil nutzte. Sie landete immer mehr Treffer, bis er keuchend sein Lichtschwert umklammerte.

,,Du bist schwach, das hat keinen Sinn. Komm gefälligst zurück, wenn du dich konzentrieren kannst." , sagte sie mit kühler Stimme und drehte sich um. Für sie war das Training beendet. Einen Moment sah er auf den Griff seines Lichtschwertes, bevor er wieder zu ihr sah. Er wollte sie schon erneut angreifen, doch wurde sofort gegen die Wand geschleudert. Als er wieder aufsah, war der Inquisitor alleine im Raum. Vorsichtig stand er auf, wobei er kurz zusammen zuckte. Sein kompletter Körper schmerzte und alles was er nun wollte, war wieder in sein Bett zu liegen. Ria hätte ihn für die Verletzungen sofort auf die Medi-Station geschickt. Bei dem Gedanken musste er etwas lächeln, was eher traurig als fröhlich wirkte. Seufzend stand er auf und lief in Richtung seines Zimmers. Auf dem Weg dort hin konnte er sie einen Moment sehen. Ihre Blicke trafen sich für einen kurzen Augenblich, bevor sie wieder auf den Boden sah. Schnell lief er in sein Zimmer, wo er notdürftig seine Arme und Beine verband. Es wäre sicher besser, würde er es von einer Krankenschwester verbinden lassen, doch das war ihm egal. Die Verletzungen waren ihm egal, da es einfach nicht das selbe war wenn dich deine beste Freundin nicht zurecht weißt, oder dir eine Standpauke hält. Er nahm sein Shirt aus dem Schrank und strich vorsichtig darüber. Es roch inzwischen nicht mehr nach ihm, sondern nach Ria, nach Sprengstoff und Farben. Er vermisste sie, verdammt mehr als alles andere. Und er wusste auch nur zu gut, das er eigentlich nicht das für sie empfinden durfte, was er empfand. Aber was sollte man den bitteschön tun ? Gefühl konnte man eben nicht einfach abstellen, so sehr man es auch versuchte. Die drei Wochen waren Folter genug gewesen, auch wenn er sie nur beschützen wollte. Wenn er ihr nur sagen könnte, was er für sie fühlte, aber sie würde ihm nicht zuhören. Sie hasste ihn, was alles nicht wirklich leichter machte. Der Teenager wollte doch nur seine beste Freundin zurück. Es wäre ihm auch egal, wenn sie nicht das selbe fühlen würde. Als er das Kleidungsstück an sich drückte, schossen ihm plötzlich Bilder durch den Kopf. Ria als kleines Mädchen, wie so von ihrer Mutter angeschrien wurde, ihr Bruder sie versuchte zu trösten und ihr Vater sie in den Arm nahm. Wie sie als Teenager von ihrer Familie weggestoßen wurde, ihre Mutter und ihr Bruder sie anschrien, während ihr Vater sie nur enttäuscht ansah. Später wie ihre beste Freundin zurück ließ und schließlich, wie er selbst sein Lichtschwert durch ihre Brust rammte. Schockiert ließ er das Shirt fallen.

,,Sie ... Nein, ich muss mit ihr reden, sofort." , stammelte er und schluckte. Sie hatte so viel durchgemacht und er ... Wie dumm konnte er bloß sein ? Hoffentlich würde sie ihm vergeben. Ohne zu zögern lief er in Richtung ihres Zimmer, wo er ihre Präsens schon spüren konnte. Und noch eine andere, fremde. Egal, das musste er mit ihr klären, sofort. Der Inquisitor klopfte nicht mal, sondern ging sofort in das Zimmer. Der Commander saß auf ihrem Bett, zusammen mit einem Mädchen mit lange, braunen Haaren. Beide sahen überrascht auf, wobei die ältere sofort wieder den Kopf senkte.

,,Was willst du ? Es ist gerade ungünstig." , murmelte sie, sah ihn jedoch nicht an. Etwas verlegen rieb er sich den Nacken. Wo sollte er bloß anfangen ?

,,Ich ... Wollte mit dir reden." , fing er an und blickte zu ihr, welche noch immer auf den Boden starrte.

,,Über was ? Ich denke nicht, das wir noch etwas zu bereden haben." , schluckte sie.

,,Hör mir nur einen Moment zu, bitte." , sagte er ruhig. Sie schüttelte den Kopf und sah ihn endlich an.

,,Tu mir einen letzten gefallen und geh einfach." , flüsterte sie und war den Tränen nahe. ,,Wenn ich dir auch nur noch irgendwo etwas bedeute, dann las mich in ruhe." , fügte sie hinzu, wobei der Klos in ihrem Hals immer größer wurde.

,,Ria, bitte. Gib mir noch eine Chance." Es war zum verzweifeln.

,,Ich gebe niemandem eine zweite Chance." , gab sie kühl zurück, was sein Herz sinken ließ. Er schluckte schwer und sah ihr in die Augen.

,,Ist das dein letztes Wort ? " , hakte er nach und musste selbst seine Tränen zurück halten. Die junge Frau nickte nur stumm, worauf er den Kopf senkte. Im nächsten Moment war er verschwunden und der Teenagerinn rann eine Träne über ihre Wange. Leia, welche die ganze Zeit still zugesehen hatte, legte einen Arm um sie, worauf Ria sich in ihrer Schulter vergrub.

,,Das war er, oder ? " , vermutete sie leise, was mit einem nicken bestätigt wurde.

,,Ich ... ich weiß nicht warum ich das gesagt habe." , flüsterte sie leise. Tränen liefen ihre Wangen hinunter, während die Prinzessin ihr bestes tat, um sie zu trösten. Nun musste ihr Plan wirklich gut funktionieren.

Light in the Dark | Wird Überarbeitet : Kapitel 10 |Where stories live. Discover now