Kapitel 25: 2016, Sounds Live Feels Live, Sydney

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Ashton wandert ein wenig ziellos durch die Gänge der neuen Halle in der sie später spielen werden.

Er schaut sich immer wieder um und ist erstaunt, dass er nicht ein einziges seiner Bandmitglieder irgendwo rumlaufen sieht, aber er genießt die Ruhe andererseits auch ein wenig.

Es tut gut, dass er sich einmal wieder selbst denken hören kann und jetzt auch noch die Zeit hat, seine Gedanken zu sortieren.

Seine Sinne, sein Kopf, sein Herz... Alles lief in den letzten Tagen auf Hochtouren. Um genau zu sein, seit er und Calum wieder miteinander reden und noch vertrauter miteinander umgehen als schon vorher, hat er das Gefühl, dass alles total überreizt ist.

Ash seufzt und fährt sich durch die Haare. Er wischt sie sich aus der Stirn und biegt an der nächsten Kreuzung von zwei Gängen einfach mal links ab. Er hat keine Ahnung, wo der Weg ihn hinführen wird, aber immerhin laufen hier keine aufgescheuchten und gestressten Techniker herum.

Er geht weiter und denkt weiter darüber nach.

Es ist unfassbar, was er alles mit Calum machen kann.

Herrgott, sie haben sich unter der Dusche angefasst... Ja gut, Calum hat ihm nur die Haare gewaschen, aber kann man das noch als freundschaftliche Geste abtun? Das haben sie früher auch nie getan. Ganz egal ob es den Deal gab oder nicht.

Ist das nicht schon ein wenig sehr intim?

Andererseits bedeutet es Calum auch nicht so unfassbar viel nackt zu sein – der Junge hat ja früher sogar nackt in ihrem gemeinsamen Haus in London gekocht...

Aber trotzdem hat es sich intimer angefühlt. Ashton weiß nicht wieso, aber alle Berührungen zwischen ihnen kommen ihm so vor, als ob sie so viel mehr bedeuten würden. Vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass Ashton selbst sich das wünscht. Er wünscht sich, dass das Versprechen, was er Calum vor ihrer Abreise nach Australien geben musste, von Belang ist und Calum es nicht einfach nur so gemacht... oder um Michael und Luke zu nerven.

Bei seinen Freunden kann er sich da leider nie sicher sein. Natürlich lieben sie einander, aber wie heißt es so schön? Was sich liebt das neckt sich. Und das passt bei ihnen allen wie die Faust aufs Auge. Sie nerven sich manchmal so sehr, dass sie einander am liebsten zum fünften Bandjubiläum auf den Mond schießen würden – und das Rückflugticket gäbe es erst zum zehnten Bandjubiläum...

Ashton schüttelt den Kopf und kommt wieder an eine Stelle, an der sich zwei Gänge kreuzen. Er bleibt kurz stehen, dann geht er geradeaus weiter und schaut sich die kleinen Schilder neben den Türen an.

Oh... Er ist zwischen den Abstellkammern und Putzräumen gelandet...

Mit einem schiefen Grinsen und leichtem Kichern über sich selbst geht er doch wieder zurück und biegt in einen anderen Gang ab.

Ashton würde gerne sagen, dass er momentan restlos glücklich ist.

Aber das kann er leider nicht.

Er liebt Calum. Da ist er sich absolut sicher. Er möchte Calum küssen, wann er will, er will ihn anfassen können, mit ihm kuscheln und seine Hand halten. All das kann er jetzt auch, aber... Wieder beschleicht ihn das unangenehme Schuldgefühl, dass er sich all diese Wünsche mit ihrem dummen Deal erfüllt. Für ihn ist es einfach nicht richtig, dass er den Deal und auch Calum ohne sein Wissen so... ja eigentlich einfach nur ausnutzt.

Er will Calum nicht ausnutzen.

Aber er will das alles auch nicht mehr missen.

Es will täglich seinen Adrenalinschub bekommen und die Schmetterlinge in seinem Bauch spüren, wenn Calum ihn angrinst und sich einen Kuss stiehlt.

Kisses Shared (Cashton FF)Kde žijí příběhy. Začni objevovat