Kapitel 20: 2016, Sounds Live Feels Live, Mexiko

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Das sanfte Geräusch von der Tür bringt Ashton dazu seine Augen aufzuschlagen und er blinzelt gegen Lukes helle Haut.

„Mach weiter", raunt Luke ihm zu, aber Ashton hält immer noch inne.

Was tut er hier eigentlich?

Er schluckt und spürt das unangenehme Gefühl in seinen Augen. Sie füllen sich mit Tränen und anstatt Luke weiter zu küssen, oder wegzugehen, lässt er sein ganzes Gewicht auf Luke herunter und presst aus dem Jüngeren sämtliche Luft heraus.

„Ash", keucht Luke heraus und versucht ihn von sich zu schieben. Ashton ist nicht dick, schwer ist er trotzdem.

Ashton klammert sich aber an ihm fest und vergräbt sein Gesicht noch tiefer an Lukes Hals. Er kann es nicht fassen, dass ihn jetzt die Tränen einfach so übermannen.

Luke spürt auch schon die feuchten Spuren auf Ashtons Wangen und anstatt ihn von sich zu schieben, rückt er selbst unter dem Drummer ein wenig zur Seite, damit er nochmal atmen kann. Dann schlingt er die Arme um ihn und drückt ihn feste an sich. Er will eigentlich sofort fragen was los ist, aber er will Ashton auch nicht bedrängen.

Trotzdem wüsste er gerne, wieso Ash ihn in einer Sekunde so leidenschaftlich küsst und in der nächsten weinend auf ihm liegt.

Also tätschelt er Ashs Schulter, fährt beruhigend seinen Rücken auf und ab und macht dann genau das, was er selbst am liebsten hat: er fährt in Ashtons kurze Haare hinein und massiert langsam seine Kopfhaut.

Die sanften Berührungen und Liebkosungen sind wahrlich Balsam für Ashtons geschundene Seele. Aber eigentlich hilft es ihm auch nicht weiter. Er hat sich hoffnungslos in Calum verliebt. Er ist so blind vor Liebe, dass er sogar wahllos mit Luke rummacht, nur, weil er wie Calum riecht. Er lässt sich bewusst von seinen Sinnen täuschen, damit er sich selbst auf irgendeine Art und Weise befriedigen kann – und sei es nur der langsam immer mehr unüberwindbare Wunsch nach Nähe zu dem Bassisten.

Was ist nur aus ihm geworden?

Ursprünglich einmal hat er doch den Deal abgebrochen, damit er eben nicht in diese Situation kommt. Er wollte treu sein, selbst einfach nur vor sich selbst. Er kommt sich vor wie ein Verräter, ein Verräter seinen eigenen Gefühlen gegenüber.

Jetzt weiß Ashton gar nicht was schlimmer ist.

Dass Calum niemals seine Gefühle erwidern wird und er selbst nicht weiß, ob er sie jemals abstellen kann, oder, dass er so ein lausiger Idiot ist, der sich von seinen Trieben einnehmen lässt, anstatt an seinen Idealen wie Ehrlichkeit und Treue festzuhalten.

Es kostet ihn einige Minuten sich selbst im Kopf zu überreden, dass er sich selbst nicht so fertig machen sollte. Das bringt nichts, außer, dass seine Gedanken nur schlimmer werden... Und das will er selbst nicht.

Er zwingt sich den Atem kurz anzuhalten, damit er die hastigen Schluchzer wieder unter Kontrolle kriegt und das funktioniert. Seine Tränen werden weniger und irgendwann ist er so weit, dass er sich traut, sich aufzusetzen und er wischt sich beschämt mit den Händen über die Augen.

Lukes Hände sind auf seine Oberschenkel hinuntergefallen, als er sich aufgesetzt hat und Luke beobachtet ihn aufmerksam, während er sachte mit einer Hand über Ashtons kräftigen Oberschenkel streichelt.

Er spürt wie sich die Muskeln unter seiner Hand anspannen und zieht die Hand weg, weil Ash sich anders hinsetzen will. Der klettert von Luke runter, lehnt sich an die Rückenlehne und zieht die Knie an seinen Oberkörper. Er schlingt die Arme drum herum und Luke lächelt traurig, als er sieht, wie klein sich dieser fast erwachsene Mann machen kann.

Kisses Shared (Cashton FF)Where stories live. Discover now