XXXXXXIV.

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Palle und ich gingen die Treppe hoch zu unserer Station. Es war bereits dunkel und das hieß es war Zeit auf die Zimmer zu gehen. Zwar glaube ich das wir alt genug sind um zu entscheiden wo wir uns aufhalten, andererseits befinden wir uns in einer Psychiatrie, heißt unsere Meinung zählt nicht.
,,Wie findest du den neuen?",fragte Palle.
,,Naja, wir wissen nichtmal seinen Namen, über was soll ich mir ne Meinung bilden?"
,,Ja okay, aber ich meine, denkst du der gehört irgendwann zu uns?"
Ich zuckte bloß mit den Schulter und drückte die Klinke zu meinem Zimmer herunter. ,,Bis morgen",verabschiedete ich mich und trat ins Zimmer.
Seufzend begab ich mich auf mein Bett und beäugte Felix, der wieder Stauen gleich vor mir saß.

Es ist so absurd ihn zu lieben. Alles in mir sträubt sich dagegen.
Ihn anzusehen tut weh.
Ihn sprechen zu hören tut weh.
Doch ihn nicht zu sehen schmerzt genauso
und seine Stille ist qualvoll.
Ich will ihn nicht lieben, doch ich tue es. Mein Herz schlägt schneller in seiner Anwesenheit, mir fliegen bunte Insekten im Bauch wenn er mich ansieht und meine Aufmerksamkeit gilt  nur seiner Stimme wenn er spricht.
Liebe.
Und egal wie viele meiner Gefühle die Depression gefressen hat, die liebe musste sie mir lassen, weil sie schmerzt.
Denn mein Herz ist leer. Er hat es mir - so klischeehaft es aus klingt - gestohlen und fallen lassen. Ich würde gerne schreien und rennen. Weg von ihm, weg von dieser grauenhaften Liebe.
Aber ich lasse ihn nicht allein, das kann ich nicht.

Sag ich soll gehen - und ich renne.
Renne weg von hier und dir.

Ich würde ihn so gerne anschreien. Ihn schütteln.
Er soll mich anschreien. Mich schütteln.
Ich komme nicht ohne Hilfe - von ihm weg.

Habe ich schonmal erwähnt das er mich wie ein Magnet anzieht?

Ich drehte mich von ihm weg und versuchte zu schlafen.
Einfach Augen schließen und gehen.
Weg von ihm - weg von hier.

Wenn ich schlafe.
Bin ich wach.

Wenn ich atme.
Ersticke ich.

Der scheiß tot steckt in meinem Leben fest, fucking Gegenteil-Tag.

Leben ist Tod und Tod ist leben.

Lieben ist Schmerz
und Schmerz ist
Liebe.

Psychiatrie | RewilzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt