IX.

3.8K 241 13
                                    

Nach einiger Zeit hatte sich die Situation wieder beruhigt.
Taddl hatte sich 1000 mal bei Izzi entschuldigt.
Beide mussten dann wie wir zu Psychologen.

,,Bis gleich",rief Felix mir zu als er durch die Tür, 2 Räume weiter hinten, ging.
Ich nickte nur, auch wenn er das nicht sah.
Die ganze Aktion gerade hatte mir ein wenig die Sprache verschlagen.
Ich machte die Tür auf und setzte mich hin.
Mir war klar das wir alle hier unsere Störungen haben, so wie ich immer wieder versuche mich umzubringen, haben Taddl und Ardy ihre Stimmungsschwankungen und Izzi seine Panikattacken, aber es ist vielleicht doch etwas schwieriger.

,,Sebastian",wiederholte die Psychologin anscheinend meinen Namen.
,,Mh",gab ich zurück.
,,An was hast du gedacht?",fragte sie.
,,An die Situation von gerade",sagte ich.
,,Welche Situation?",fragte sie.
,,Izzi, ehm ich meine Alex, hatte eine Panikattacke, weil Taddl irgendwas gemacht hat",erklärte ich.
,,Daran musst du dich gewöhnen",sagte sie.
Ich guckte sie nur an.
,,Du bist in einer Psychiatrie Sebastian, die Menschen hier sind nicht wie deine früheren Freunde",erklärte sie mir.
Alles klar, danke Frau Kleine Hure, sagen sie mir doch direkt in die Fresse das..
,,Ich weiß",antwortete ich.

,,Und? Wie geht es dir heute?",fragte sie danach.
,,Wie soll es mir schon gehen?",fragte ich.
,,Wolltest du dich heute umbringen?",fragte sie.
,,Das ist eine dumme Frage",antwortete ich.
,,Ich hätte mich heute wieder versucht umzubringen, ich würde es morgen versuchen",sagte ich.
,,Warum hast du es heute nicht versucht?",fragte sie.
,,Ich hatte keine Chance, ich war bisher die ganze Zeit mit Leuten",erklärte ich.
Sie schrieb etwas auf.
,,Wieso nennst du sie nicht Freunde?",fragte sie.
,,Weil ich hier keine Freunde will",antwortete ich.
,,Warum?",sie wirkte etwas verwirrt, soll sie doch in meine Scheiß unterlagen gucken.
,,Darum",sagte ich.
,,Du solltest aufhören dich zu isolieren",sagte sie.
,,Mache ich nicht, ich binde mich nur nicht an die Leute",erklärte ich.
,,Das kannst du nicht verhindern",meinte sie.
,,Dann muss ich mich wohl doch isolieren, oder umbringen oder einfach so scheiße sein das mich die Leute hassen",antwortete ich.
,,Das tut dir nicht gut",sagte sie.
,,Die ganze Scheiße hier tut mir nicht gut",sagte ich.
,,Sebastian, wir sind hier um dir zu helfen",erklärte sie mir.
,,Kann ich gehen?",fragte ich.
,,Sebastian",fing sie an.
,,Kann ich jetzt gehen?",wiederholte ich meine Frage.
,,Ja, bis morgen",sagte sie.
Ich stand auf und verließ den Raum.
Ich hatte keine Lust auf Felix zu warten.
Ich sollte einfach aufhören was mit den Leuten zu machen.
Immerhin mag ich sie ja schon irgendwie.
Das muss aufhören.

Ich ging zurück zu meinem Zimmer,
Paluten und die anderen waren wahrscheinlich beim Mittagessen.
Ich setzte mich auf mein Bett.

Ich will diese Menschen hier nicht Freunde nennen.
Nicht nochmal.
nicht nochmal an menschen binden.

Es klopfte.
,,Sebastian? Warum bist du nicht beim Essen? Es ist kurz nach 2, deine Freunde sitzen schon unten",sagte eine Krankenschwester.
,,Welche Freunde?",fragte ich.
,,Na, Felix, Patrick...",fing sie an.
,,Achso, ich bin nicht mit denen befreundet",stellte ich klar.
,,Aber warum? Ihr..",setzte sie erneut an.
,,Wir sind nur so etwas wie bekannte, Freunde wäre übertrieben",sagte ich.
,,Hm, Okay, du musst trotzdem mit kommen",sagte sie und ging aus dem Raum.
Ich stand auf und ging ihr hinterher.
In den großen Saal mit den Tischen.
Ich setzte mich irgendwo hin.
Achtete gar nicht auf die anderen.
..

Psychiatrie | RewilzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt