2| Kapitel 17

1.5K 89 6
                                    

Dieser Morgen war verdammt peinlich. Als ich aufgewacht bin habe ich mich sofort angezogen und habe Jamie geweckt. Wir beide haben kaum miteinander geredet und versucht uns nicht anzusehen. Eine unbehagliche Stimmung lag in der Luft, als wir uns fertig machten.
Ich ging Fynn wecken und half ihm seine Klamotten raus zu suchen.

,,Mami? Ist Jamie dein Freund?"

Lächelnd strich ich ihm seine Haare aus der Stirn. Wir müssen wirklich mal zusammen zum Friseur gehen.
,,Nein mein Großer! Er ist nur ein Freund von der Arbeit".

,,Kommt Daddy auch mal zu uns?"

Ich erstarrte. ,,Irgendwann wenn du alt genug bist erkläre ich dir die Sache mit deinem Dad, okay?"

Er sah enttäuscht aus. ,,Warum?"

,,Das verstehst du noch nicht", flüsterte ich und führte ihn in die Küche, wo ich ihm eine Schale Müsli zubereitete. Jamie hatte sich einen Kaffee gemacht und saß am Küchentisch. Als wir in die Küche traten sah er uns peinlich berrührt an.

,,Ist es okay das ich mir einen Kaffee gemacht habe?"

Ich nickte und machte mir ebenfalls einen.
Schweigend frühstückten wir, bevor wir uns fertig machten und nach draußen gingen. Ich bat Fynn sich schon mal ins Auto zu setzten, nachdem ich es aufgeschlossen hatte, und wandte mich dann Jamie zu.

,,Könntest das bitte unter uns bleiben? Ich denke du stimmst mir zu, wenn ich sagen das es ein großer Fehler war", murmelte ich und knetete meine Hände.

,,Ich verstehe auch nicht wie das passieren konnte. Aber natürlich bleibt das unter uns. Ich will nicht das Damon davon erfährt. Er würde mich köpfen, weil ich mit der Frau geschlafen habe die er liebt".

Ich schnaubte verächtlich. ,,Er liebt mich nicht, sondern diese Blair!"

,,Das tut er nicht. Schau sie dir doch an. Da ist keine Liebe in seinem Blick wenn er sie ansieht", erklärte er.

Ich schüttelte traurig den Kopf. ,,Und wieso hat er ihr dann einen Antrag gemacht? Wieso sollte er sie heiraten, wenn er sie nicht liebt?"

,,Ich weiß es nicht!" Mit den Worten ging er zu seinem Auto und fuhr davon.

Seufzend wandte ich mich ab und ging zum Auto. Matt war wohl irgendwie an uns vorbei gekommen und saß schon auf dem Beifahrersitz.

Als ich mich auf meinen Sitz niederließ sah er mich komisch an. ,,So wie du aussiehst musst du wohl wirklich viel Schlaf bekommen haben".

,,Darüber will ich lieber nicht reden!"

,,War das gerade eben Jamie? Damons Assistent?"

Ich nickte nur genervt.

,,Und was wollte der hier um diese Zeit?"

Ich warf ihm einen Blick zu, der wohl Bände sprach, denn seine Augen weiteten sich geschockt. ,,Nein oder?"

,,Doch. Und bevor du fragst, nein ich war nicht bei Verstand als ich es tat. Wir haben zu viel Wein gehabt".

,,Wirst du es Damon erzählen?"

,,Wieso sollte ich?"

Danach schwiegen wir und brachten Fynn in seine Gruppe. Marlons Mutter fragte mich ob Fynn nach dem Kindergarten zu Marlon kommen möchte. Ich fragte Fynn, der begeistert nickte.

Danach fuhren wir wie immer zur Arbeit. Matt ging in seinen Bereich und ich rannte schnell zu meinem Büro, um endlich meine Arbeit fortsetzten. Ich war heute sowieso schon ganz schön hinten dran.

Doch als ich in den Raum trat sah ich zwei meiner Freundinnen auf der Ledercouch sitzen. Damon saß vor meinem Schreibtisch. Als ich atemlos in den Raum trat sahen sie mich alle an. Damon leicht verwundert und meine Freundinnen mit großen Augen.

,,Oh mein Gott! Wie siehst du denn aus", fragte Micala.

Nervös strich ich mir meine Haare hinters Ohr. ,,Was soll mit mir sein?"

,,Deine Wangen sind ganz rot, deine Haare irgendwie verstrubelt und deine Augen glasig. Oh mein Gott! DU HATTEST SEX", schrie sie.

Der Ordner, den ich gerade in die Hand genommen hatte, fiel mir zu Boden. Meine Augen weiteten sich schockiert. Vor ihr konnte ich nichts verbergen. Sie findet alles heraus! Aber warum genau jetzt? Ausgerechnet wenn Damon im Raum sitzt.

,,Wer war es? Etwa dieser süße Latino Alex? Oder Matt? Oh Gott bitte nicht Matt", kreischte sie aufgeregt.

,,Nein! Ich habe mit niemandem geschlafen", fauchte ich gereizt.

,,Oh doch das hast du", lachte Celina.

,,Könntet ihr bitte verschwinden?"

Kichernd verließen sie den Raum und ließen mich mit Damon alleine, der mich nach wie vor geschockt anssah.

Dann stand er auf und wollte gerade gehen, aber ich stellte mich ihm in den Weg. ,,Es tut mir leid!"

Damon sah mich mit kalten Augen an. ,,Na und? Ist mir doch egal. Du kannst machen was du willst!"

Er wollte wieder an mir vorbei gehen, aber ich stellte mich ihm wieder in den Weg. ,,Ich will dir nur sagen, das ich getrunken hatte. Hass Jamie bitte nicht dafür, denn wir wussten beide nicht was wir taten!"

Damon verschränkte die Arme. ,,Jetzt die Schlampe vom Dienst oder was? Hast du mich gerade eben nicht verstanden? Es ist mir egal!"

Ich senkte den Blick und kämpfte mit den Tränen. Der Riss in meinem Herzen wurde immer größer. ,,Bitte pass auf dich auf Damon. Und bitte pass auch bei Blair ein wenig auf!"

,,Wieso sollte ich?" Damit verschwand er aus meinem Büro und ließ mit erstarrte an der Stelle stehen.

Keine Emotionen haben in seinen Augen gelegen. Keine Wut, kein Hass oder irgendetwas. Es ist ihm vollkommen egal was ich mache. Und dann bezeichnet er mich auch noch als Schlampe? Weil ich mit einem Typen geschlafen habe seit ich gegangen bin? Ich will mich eigentlich nicht daran erinnern mit wie vielen Mädchen er geschlafen hat bevor ich gekommen bin oder auch in der Zeit, wo wir gerade neu eingezogen sind. Also hat er kein Recht mich als Schlampe zu bezeichnen.

Mein Nachrichtenton erklang, weshalb ich auf wackeligen Beinen zu meinem Schreibtisch ging und mein Handy entsperrte. Eine Nachricht von Blair.

Das nächste solltest du daran denken das ich meine Ohren überall habe. Ich habe dir verboten Damon auch nur irgendetwas anzudeuten. Dafür muss ich dich leider bestrafen. Also komm heute zu meinem Haus um zu büßen. Ich hoffe du verstehst dann endlich was dir gehört und was nicht!
-Blair

My Stepbrother the BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt