2| Kapitel 14

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Willkommen bei der Lesenacht. Das nächste Kapitel kommt um 20 Uhr und das dritte um 22 Uhr. Viel Spaß beim Lesen.
Lesenacht (1/3)

Damon legte seine Arme um mich und hob mich hoch. Am Rande meines Bewusstseins bemerkte ich wie er mich trug und im nächsten Moment auf etwas weichem abgesetzt wurde. Die Haare wurden aus meinem Gesicht entfernt und jemand sagte etwas zu mir aber ich hörte es nicht. Meine Sinne waren immer noch total benebelt, sodass ich die Stimme nicht verstand.

Ich wurde an etwas warmes gedrückt, was mir irgendwie beruhigte und ich anfing die Stimme zu verstehen.
,,Ganz ruhig. Und atme Nina", flüsterte die Stimme und so langsam fing ich an die Situation zu verstehen. Damon hatte mich auf die Couch vor der Fensterfront gesetzt und mich an seine Brust gedrückt, die nach wie vor verdammt hart ist. Zwar sollte ich das nicht, aber ich genoss es hier zu sitzen und gegen seine Brust gedrückt zu werden. Mein Herz hörte dadurch auf zu schmerzen und ich vergaß einen Moment lang meine ganzen Sorgen.

,,Nina?"

,,Ja?"

,,Was zum Teufel war das", fragte er und drehte sich so, das er in mein Gesicht sehen konnte. Er strich mir noch eine Haarsträhne hinters Ohr, aber da schien ihm wieder einzufallen was er da tat, weshalb er seine Hand hastig wieder zurück zog und eine neutrale Miene aufsetzte.

Ich konnte seine Blick nicht stand halten, weshalb ich auf meine Hände starrte. ,,Tut mir leid. Ich wollte nicht das du das siehst".

,,Was war das", fragte er erneut.

Ich lehnte mich zurück. ,,Es hört einfach nicht auf. Diese Erinnerungen an das was er getan hat quälen mich jeden Tag. Wie ein niemals endender Albtraum".

,,John?"

Ich nickte und spürte wie mir schon wieder die Tränen kamen. ,,Immer wieder werde ich von diesen Albträumen und Flashbacks eingeholt, die ich nicht abschütteln kann. Nach der Psychiatrie wurde es kurz besser, aber nachdem ich gegangen bin wurde es wirklich schlimm. Ich weiß gar nicht mehr wann ich das letzte mal wirklich gut geschlafen habe!"

,,Du hast diese Flashbacks immer noch", fragte er schockiert.

,,Ja. Jedes Mal fühle ich mich so verdammt schmutzig, als hätte ich mich immer noch nicht genug gewaschen. Als ob ich mir meine Haut abreißen müsste um dem endlich zu entkommen", flüsterte ich.

,,Das tut mir leid", flüsterte er und presste mich an ihn.

,,Damon du solltest damit aufhören. Du hasst eine Freundin und das hast du mir mehr als deutlich gesagt und gezeigt", flüsterte ich, obwohl ich den Moment eigentlich nur ungern zerstörte.

Sofort ließ Damon mich los und sah mich mit einer verdammt kalten Miene an. ,,Du bist selber dran Schuld. Das war ein Selbszmordkommando und das weißt du. Du hast dich selber da rein geritten. Hättest du mich damals ins Vertrauen gezogen und an meiner Seite gegen ihn vorgegangen, dann wäre dir das nicht passiert. Du hast dir das selber zuzuschreiben".
Mit den Worten wolltet er schon verschwinden, aber ich rief ihm noch etwas nach. Versuche den Schmerz zu unterdrücken.

,,Das tust du immer. Jedes Mal wenn dich jemand irgendwie angreift oder verletzt schlägst du um dich um dich zu verteidigen. Aber ich habe dich durchschaut und das weißt du. Fall jetzt bitte nicht in deine alte Rollen zurück Damon. Bitte...", rief ich verzweifelt und sah wie er mir entlitt, als er einfach ging.

Meine Augen konnten die Tränen nicht mehr aufhalten und so liefen sie erneut über meine Wangen. Er hat so Recht! Es ist alles meine Schuld! Ich bin selber an all dem Schuld. Hätte ich Damon davon erzählt, dann hätten wir ihn gemeinsam überstanden. Und John hätte ich mich niemals vergewaltigt.

Ich blieb noch einen Moment sitzen, aber dann klopfte es an der Türe und drei meiner Freunde von hier kamen herein. ,,Nina? Geht es dir gut?"

,,Ja es geht schon Patty", murmelte ich.

,,Das Meeting ist gleich Schätzchen. Kommst du", fragte Scott.

,,Jaja geht schon mal vor. Ich komme in 2 Minuten".

Sie verließen den Raum wieder und ließen mich alleine. Ich ging zu meinem kleinen Spiegel und betrachtete mein furchtbares Aussehen. Meine Augen sind vom weinen einen wenig gerötet. Meine Wimperntusche ist zum Glück nicht verlaufen, weshalb ich mir nur die restlichen Tränen weg wischte und mich dann zum Meeting machte.

Ich begrüßte alle und ignorierte Damon dabei irgendwie. Er ist zwar ein großer Teil vom dem ganzen Projekt, aber ich muss ja nicht direkt mit ihm reden.
,,Also, die Planung und alles von dem Medikament ist abgeschlossen. Jetzt beginnen wir mit dem eigentlichen Projekt, nämlich die Ausführung. Ich hoffe die Zusammenarbeit lohnt sich", beendete ich meine Satz und entließ damit alle.

Zwei Stunden nach dem Meeting holte ich mit Matt zusammen Fynn aus dem Kindergarten ab. Zu dritt gingen wir dann in die Stadt und sahen uns eine Kinderfilm im Kino an.
Fynn wollte dann unbedingt ein Eis, weshalb Matt mit ihm in die Eisdiele ging und ich sein erstes Weihnachtsgeschenk kaufte. Eine Bettwäsche von seinem liebsten Fußballverein. Ich stopfte sie irgendwie in meine Stofftüte und drehte mich um, als ich volle Kanne gegen eine Person knallte.

Ohne richtig hoch zu gucken murmelte ich eine Entschuldigung und wollte schon gehen, als mein Arm sanft gepackt wurde und ich herumgewirbelt wurde.

,,Ich wusste gar nicht das du auf Fußball stehst", lachte Jamie mich an und ließ meinen Arm wieder los.

,,Gott Jamie hast du mich erschreckt", keuchte ich schockiert und fasste mir ans Herz. Ich dachte schon es wäre Damon. Zum Glück lag ich diesmal falsch.

,,Oh ähm nein...das ist ein Weihnachtsgeschenk für jemanden", lachte ich nervös.

,,Du kaufst jetzt schon Weihnachtsgeschenke?"

Ich lachte. ,,Lass mich raten. Du kaufst deine am 24 Dezember".

,,Na klar. Ich mache mir doch nicht jetzt unnötig Stress. Habe bessere Dinge zu tun", lachte er.

,,Aber ich habe wenigstens die Garantie das ich alles bekomme was ich möchte".

Er kratzte sich am Nacken. ,,Ja das stimmt zwar, aber ich finde eigentlich immer alles was ich brauche".

,,Da hast du ja Glück", lachte ich, als wir den Laden verließen.

,,Okay, also ich muss in diese Richtung", erklärte er und deutete nach links.

,,Ich muss in die andere Richtung. Also sehen wir uns?"

Er nickte. ,,Hast du morgen Zeit?"

,,Ähm ja! Woran hast du gedacht?"

,,Ich habe da schon eine Idee!"

My Stepbrother the BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt