Die Eifersucht, die Trennung und die Affäre

Start from the beginning
                                    

„Du bist der Meinung, dass dein Gehalt für so einen Flug ausreicht?", fragte er provozierend. Er genoss das nur allzu sehr.

„Und ich würde dir auch wieder bei der nächsten Show helfen." Er dachte angestrengt nach.

„Abgemacht. Obwohl ich meine Piloten nicht so lange hin- und zurückfliegen lassen werde. Ich werde ein paar Anrufe in London tätigen und ihr dort eine Maschine klarmachen. Waren keine Flüge mehr frei?" Ich schüttelte den Kopf, aber lächelte ihn dankbar an.

„Geh nach Hause! Schreib an dem Artikel weiter! Ich werde sie persönlich abholen und zu dir führen lassen." Ich winkte ab.

„Oh nein, das ist doch nicht nötig! Shawn und ich holen sie ab", beschloss ich.

„Das kommt gar nicht in Frage. Ich möchte die Frau kennenlernen, für die du so viel Geld auszugeben bereit bist." Ich spürte Shawns Hand um meine Hüfte und Nicola registrierte nun auch seine Anwesenheit.

„Wir holen sie ab", bestimmte Shawn. Nicola schoss ihm einen abwertenden Blick zu, bevor er sich zu einem Lächeln zwang.

„Mein Jet. Meine Regeln", stellte er klar. „Und jetzt lasst mich meine Telefonate führen, wenn ihr sie vor der Nacht im Flieger haben wollt. In London ist es gerade 4 Uhr nachmittags. Es ist keine Zeit zu verschwenden." Ich nickte schließlich, obwohl mir das Duell hinter vorgehaltener Hand gar nicht gefiel. Woher wusste er wie spät es in London war?

„Danke, Nicola!" Er nickte und klappte schließlich den Laptop zu. Shawn und ich verließen das Gebäude.

Draußen sagte Shawn: „Er ist ein Kotzbrocken." Ich runzelte die Stirn.

„Normalerweise ist er nicht so. Vielleicht hatte er einen schlechten Tag", verteidigte ich ihn und wunderte mich selbst über sein Verhalten. Er drehte sich wütend zu mir.

„Dir gefällt das doch! Dieses ganze Machtgehabe. Er kann dir so viel mehr als ich bieten. Ihm müsstest du nicht bei seinen Schulden helfen." Ich sah ihn verwundert an.

„Dafür müsste ich damit klarkommen, dass er jede Woche eine andere vögelt. Wieso reden wir überhaupt darüber? Es ist nicht so, als würde er zur Auswahl stehen", brummte ich.

„Hättest du das denn gerne?", wollte er wissen. Ich verdrehte die Augen. Schön langsam nervte mich seine Eifersucht.

„Es wäre mir egal, weil ich so und so nur dich will. Für immer", versprach ich und er beruhigte sich ein wenig.

„Tut mir leid", murmelte er und ich stieg schweigend in den Wagen. Verdammt, was war nur mit Shawn los? Konnte er mir nicht mehr vertrauen? Die ganze Rückfahrt und auch zu Hause sprachen wir wenig miteinander. Wir lenkten uns durch Fernsehen ab und ich schrieb währenddessen an dem Artikel auf dem Laptop auf meinem Schoß. Unser gefährliches Schweigen wurde schließlich von einem Anruf unterbrochen.

„Debby, sie kommt um 3 Uhr in der Früh an und ich werde sie in ein Hotel fahren", sprach Nicola ohne Begrüßung.

„Nein, es ist nicht gut, wenn sie alleine ist", warf ich sofort ein.

„Der Flug ist lange. Sie wird sich erholen müssen. Der Jet ist zwar mit einem Bett ausgestattet, aber..."

„Danke, Nicola! Du weißt nicht, wie sehr du hilfst." Ich lächelte.

„Ist schon gut. Ich werde mich nach den Wünschen deiner Freundin richten." Er legte auf. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Es musste was passiert sein, das er mir nicht verriet. Grübelnd wandte ich mich wieder meinem Artikel zu und ignorierte bewusst Shawns forschenden Blick. Ich legte mich zeitig ins Bett, um fit genug sein zu können, wenn Angie hier ankam. Shawn kam irgendwann zu mir und zog mich in seine Arme. Wir waren uns so nahe, aber dennoch fühlte ich mich weit entfernt von ihm. Unsere Ungezwungenheit war verloren gegangen.
Um 4 Uhr in der Früh klingelte mein Handy. Es war Nicola, aber als ich abhob, hörte ich Angies Stimme.

„Hi, Debby", säuselte sie in den Hörer. Sie war eindeutig betrunken.

„Angie, ist alles okay? Wo bist du?", wollte ich wissen.

„Bei ihm", flüsterte sie und kicherte. „Er ist Nicola Degeneres, weißt du das?"

„Ja, er ist mein Chef. Was meinst du damit, dass du bei ihm bist?", fragte ich alarmiert.

„Er sieht so gut aus." Was?

„Bist du bei ihm zu Hause?", hakte ich nach.

„Ja. Es ist riesig. Er hat Angestellte und einen Whirlpool", lallte Angie. Fuck! Was machte sie bei ihm?

„Ihr habt doch nicht?", fragte ich ängstlich.

„Aber nein, ich bin im Gästequartier. Was du denkst, Debby! Was denkst du?" Sie lachte.

„Du kennst ihn nicht. Sei vorsichtig! Shawn und ich holen dich ab." Stille. „Angie?"

„Nein, lass mal! Hier ist es so schön!" Sie kicherte. „Ich muss auflegen." Und weg war sie. Wütend auf Nicola knirschte ich mit den Zähnen. Shawn war ebenfalls wach.

„Sollen wie sie holen?", fragte er. Ich schüttelte verzweifelt mit dem Kopf.

„Ich habe keine Ahnung, wo er wohnt."

Wer von euch hatte schon mal Probleme mit einem/r eifersüchtigen Freund/in? Oder seid ihr selbst eher der eifersüchtige Typ?

Dirty FriendsWhere stories live. Discover now