Shout Out to My Ex | Chapter 9

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"Lang nicht mehr gesehen." Er wand sich erstmal nur an mich. "Ja." Ist auch gut so, dachte ich mir. "Und wie gehts dir?" Fragte er mich. Als ob ihn das wirklich interessiert. "Gut. Wirklich gut, dir?" Es war nicht gelogen, mir ging es wirklich gut. Er sagte das es ihm gut geht, aber es interessierte mich nicht wirklich. "Und wie läufts mit deiner Beziehung?" Fragte ich ihn um ihn ein bisschen zu provozieren. Erik sah mich ein bisschen warnend an. "Es läuft super." Er lächelte breit, ich kaufte es ihm aber nicht ab. Seine Beziehung führt er jetzt übrigens mit der Frau mit der er mich betrogen hat.

"Und du datest jetzt einen Fußballer?" Erik dachte er hört nicht richtig und verschluckte sich fast an seinem Essen. Er legte seine Hand auf die meinige die auf dem Tisch lag. "Jap aber er ist auch nur ein Mensch." Sagte ich und lächelte Erik kurz zu. "Der viel Geld hat und noch dazu bei deinem Lieblingsverein spielt." Er sah mich mit Hochgezogener Augenbraue an. Nun glaubte ich ich hör nicht richtig. "Du weißt das ich noch nie eine von denen war, die den teuersten Wein der Welt trinkt und immer das teuerste haben will. Ich trink lieber in der Kurve ein Bier und ess eine Bratwurst. Egal ob mein Freund Millionär, Hausmeister oder eben Fußballprofi ist." Nun war Erik derjenige der mich mit seinem warmen Lächeln anlächelte.

"Menschen ändern sich, Josephine." Er sah zur Tür, an der seine blonde Freundin grade umherstöckelte. "Jona da sucht dich jemand." Ich deutete richtung Tür. "Ich denke du solltest jetzt gehen. Wir sind hier Essen und du bist vermutlich auch verabredet. Also es war schön dich kennenzulernen." Den letzten Satz versuchte Erik besonders zu verdeutlichen.

"Danke." Murmelte ich, als Jona wieder ging. "Es tut mir leid. Ich hab unseren ganzen Abend versaut." Unsicher sah ich ihm in die Augen. Er lächelte mich nur an, nach einer kurzen Zeit in der wir uns nur Anstarrten begann er zu reden. "Ich lass mir doch von dem nicht den Abend versauen. Ich weiß, dass du nicht mein Geld willst, sonst wärst du nicht diejenige die immer sagt das das mit uns eh nichts werden kann, weil wir uns ja in drei Wochen sowieso nicht mehr sehen werden. Außerdem bin ich mit dir hier und da sind mir die anderen hier egal. Mal abgesehen davon hast du gesagt es ist dir egal ob dein Freund Millionär, Hausmeister oder Fußballprofi ist." Er betonte das "Dein Freund" Besonders und strahlte mich an. "Und ich bin mit dir hier und mit sonst niemandem und ich bin froh drum." Ich lächelte ihn an. Wie kann ein Mann nur so beeindruckend sein.

Er strich mit seinem Daumen der immernoch auf meiner Hand lag über meine Hand und wir schwiegen uns an. Jeder Gedanke an Jona verschwandt. Wir aßen unsere Nudeln, die unglaublich lecker waren, auf und tranken in aller seelenruhe unseren Wein leer. Wir unterhielten uns gerade darüber welche Städte wir gerne einmal besuchen wollten, als Paulo vorbeilief und Erik ihm sagte wir wollen zahlen.

"Ich will nicht das dieser Abend vorbeigeht." Ich spielte mit meinen Fingern an meinem Weinglas und blickte in die Kerze die zwischen uns auf dem Tisch stand. "Wer hat den gesagt das er schon vorbei ist?" Fragend lachte Erik mich an. "Ich weiß ja nicht auf welche Dates du so gehst die um 21 Uhr schon Enden aber ich hab da noch was vorbereitet." Ergänzte er sich selbst. "Ich sag dir doch das ich nicht will, dass du für mich so eine Welle machst." Sagte ich und sah Paulo aus der Küche kommen. "Lass dich überraschen Jo." Sagte er bevor Paulo an unserem Tisch auftauchte.

"Hier die Rechnung." Er legte den Zettel in die Mitte das Tisches. Ich griff nach meiner Tasche um meinen Geldbeutel zu zücken, doch Erik drückte Paulo mit den Worten "Stimmt so." schon Geld in die Hand. "Schönen Abend euch noch." Paulo zwinkerte uns zu und verschwandt wieder in die Küche. "Ich wollte das zahlen." Ich machte einen kurzen Schmollmund und stand gleichzeitig mit Erik auf. "Lass es dir doch heute mal gut gehen." Er lachte und kam auf mich zu um mir meinen Mantel hinzuhalten. Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange und schnappte mir noch meine Tasche.

"Für was war der denn?" Ich spürte seine Hand an meinem Rücken. "Ich dachte das macht man so wenn man jemanden gerne hat." Ich grinste ihn an und wir liefen Richtung Ausgang. "Achso." Sagte er und drückte mir auch einen Kuss auf die Wange. Ich lächelte ihn an. "Nächstes mal zahle ich trotzdem." Meinte ich und stieg in sein Auto. "Werden wir ja sehen." Lachte er und fuhr los.

"Wo gehts denn jetzt hin?" Fragte ich neugirig. Er antwortete nicht und fuhr einfach weiter. Irgendwann erkannte ich das wir in Erik Straße angekommen sind. "Ich verstehe." Sagte ich und grinste aus dem Fenster. Er parkte in seinem Hof und wir stiegen aus. "Wir gehen jetzt auf die Terasse und machen es uns gemütlich." Ich ging in den Keller um was zu trinken zu holen und Erik holte ein paar Kissen und eine Decke. Als ich auf der Terasse ankam, lag er schon auf einer Liege. "Und wo soll ich hin?" Schmollend stand ich vor ihm. Er hob die Decke und ich schlüpfte zu ihm. "Mir ist so kalt." Sagte ich und kuschelte mich an ihn. So lagen wir einige Zeit einfach nur da.

"Der Abend war so schön." Brach ich irgendwann die Stille. "Fand ich auch." Erwiderte er und lächelte mich an. Er zog mich noch näher zu sich sodass ich auf seiner Brust lag und ihm in die Augen sehen konnte. "Das Kleid steht dir übrigens so gut." Er fuhr mit seinen kalten Händen über meinen Rücken, der aufgrund meines Kleides, unbedeckt war. Ich bekam Gänsehaut.

Unsere Nasenspitzen berührten sich und wir lächelten uns an. Ich kam seinem Kopf noch ein bisschen näher sodass sich unsere Lippen beinahe berührten. Seine Lippen streiften meine und ich spürte seinen ruhigen Atem. "Sollen wir das wirklich tun?" Hauchte er ganz leise. Flüsternd wollte ich ihm grade mit einem "Ja" antworten, aber er lies mir nicht die Chance dazu. Er schloss den winzigen Abstand zwischen uns. Ich schloss meine Augen und genoss es einfach. Unsere Lippen bewegten sich rhytmisch und ich lächelte in den Kuss hinein. Er lächelte auch und wir lösten uns voneinander.

"Hat dir schonmal jemand gesagt das du verdammt gut Küssen kannst?" Lächelnd sah ich Erik in die Augen. "Ich glaub das liegt eher am Gegenstück." sagte er und er wollte seine Lippen wieder auf meine legen als ich aufsprang. "Mir ist kalt wir sollten reingehen." Ich lachte und schnappte mir unsere zwei Gläser um sie drinnen auf den Tisch zu stellen. "Bin ich so schlimm?" Fragte er und kam lachend auf mich zu. "Gehen wir hoch? Ich bin Müde?" "Achso. Ich schlaf bei dir. Ich wollte eigentlich jetzt noch im dunkeln alleine Nachhause laufen." Ernst sah ich ihn an. "Du gehst nirgendswohin außer mit mir die Treppe hoch." Er grinste und ich folgte ihm nach oben.

"Hier." Er warf mir eine Jogginghose und ein Shirt von ihm zu. Ich fing die Sachen gekonnt auf. "Ich sag doch Manuel Neuer." Kam er wieder mit seiner Behauptung. "Wenn dann Leno oder Ter Stegen. Warum denn Neuer?" Antwortete ich ihm. "Die anderen sind zu große Konkurrenz für mich." Sagte er und schmiss sich auf sein Bett. "Erstens sind sie nicht. Zweitens dann halt Buffon. Und drittens wo ist das Bad oder ist nur unten eins?" Er erklärte mir das es direkt die erste Tür rechts ist. Ich ging also ins Bad zog mich um und wusch mein Gesicht.

"Ich dachte schon du bist abgehauen." Meinte Erik der mit seinem Handy im Bett lag. "Ich will aber nirgendswo anders sein." Lächelte ich und legte mich zu ihm. "Könntest du Rapha vielleicht schreiben wann ich morgen zu ihm kommen soll? Wir wollen Fußball gucken." Fragte ich Erik. "Ich ruf ihn morgen an okay. Wir genießen jetzt erstmal unseren Abend." Er legte sein Handy auf seinen Nachttisch und zog mich wieder auf seine Brust.

Wieder starrten wir uns gegenseitig in die Augen. Er strich mir eine Haarstähne aus dem Gesicht. "Weißt du was ich dir mal sagen wollte?" "Hm?" Fragend sah er mich an. "Du tust mir echt gut. Ich fühl mich bei dir einfach wohl. Ich fühl mich sicher und glaube das ich dir vertrauen kann. Und danke mit der Sache vorhin. Ich hätte mich wahrscheinlich da reingesteigert und uns den Abend wirklich versaut. Und ich vertrau dir jetzt einfach mal und sage dir das Jona mich damals betrogen hat und ich wirklich verletzt war. Ich hab das Haus nicht mehr verlassen und wollte mich nie wieder auf irgendjemanden einlassen. Aber jetzt bin ich bereit dafür. Ich hab mit ihm Abgeschlossen." Gespannt hörte er mir zu. "Ich will das hier. Ich will wissen was aus uns wird, ich will wissen ob aus Du und Ich ein Wir werden kann."

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Mädchen aus der Kurve | Erik Durm FFWhere stories live. Discover now