Kapitel 64: Nukenin

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Genervt schleuderte ich den Putzlappen in den Eimer voll Wasser, welches ein modriges Grau angenommen hatte. Ich räume nie wieder auf, das schwöre ich auf Hidans Pseudo-Religion. Im selben Moment wurde die Tür aufgerissen und sofort wieder zugeschlagen.

"Was...?", ich blickte auf und erkannte Tobi, welcher sich gegen die Tür presste. Ich zog eine Augenbraue nach oben.

"Psst.", wisperte er und drückte einen Finger auf seine Maske. Mein Blick wurde fragend als ich einen lauten Knall hörte.

"Verdammte Scheiße, Deidara!", knurrte ich und Tobi kicherte wie ein Kleinkind das ein lustiges Wort gehört hatte.

"Sora hat Tobi gefehlt.", er fiel mir um den Hals. Ich tätschelte ihm überrumpelt den Rücken. "Und jetzt muss Sora Tobi im Schrank verstecken."

"Sag mal, geht's noch? Hier herrscht gerade mal Ordnung. Versteck dich gefälligst in der Besenkammer und nimm den Wischmop gleich mit.", grinste ich und überließ den Maskierten seinem Schicksal, indem ich ihn vor die Tür setzte. Dann seufzte ich und begann meine Tasche auszuräumen. Zuletzt holte ich eine Fotografie meines Teams heraus und stellte sie neben das Bild von Tobi. Ein leises Seufzen entfloh meinen Lippen. Es stimmte mich traurig, dass ich kein Foto von Naruto, Hinata oder selbst von Sasuke hatte. Ich schüttelte den Kopf um die Gedanken zu vertreiben und lief in Richtung Aufenthaltsraum.

Zur selben Zeit in Konoha:

Nukenin. Das hatte Sakura gesagt. Sora. Nukenin. Nein, das passte nicht. Nicht das fröhliche Mädchen mit dem Hang zur Ironie. Nicht das Mädchen, dass er kannte. Er umklammerte das Stück Papier fester. Sie fehlte, nicht nur ihm. 'Mach dir keine Sorgen' hatte sie geschrieben aber jeder machte sich Sorgen. Kakashi, Shina, Hotaka, Kohana, Hinata sogar Sasuke. Es fühlte sich alles falsch ohne sie an. Er wollte es hinter einem Lachen verstecken, wie er es immer tat, aber ihm war gar nicht zum lachen zumute. Nein, er wollte einfach nur heulen. Er verstand nicht, wie Sasuke so stark bleiben konnte, so zielstrebig. Er empfand doch ähnlich für Sora...nein, für Sasuke war sie keine Schwester. Sie hatte ihm nicht solch ein Versprechen gegeben. Da war etwas Anderes, er verstand es nicht. 'Für mich gibt es kein Leben ohne sie.', das hatte er gesagt, dabei hatte seine Stimme so bitter geklungen. Wenn sie einfach wieder da wäre...wenn Alles doch nur ein Alptraum wäre...

"Hey Naruto.", der Blonde blickte auf und sah Hotaka auf ihn zukommen. Der Junge wirkte lässig wie immer aber in seinen Augen spiegelte sich die Traurigkeit.

"Hallo Hotaka.", der Junge konnte sich ein Grinsen abgewinnen, doch es rutschte so schnell von seinem Gesicht. "Wie geht die Suche voran?" Der Sato musterte den Uzumaki. Dann seufzte er.

"Es gibt da nicht viel zu berichten. Sie ist einfach verschwunden.", erklärt er dann. Der Blonde senkte traurig den Blick. "Ich weiß nicht, wie lang der neue Hokage die Suche noch laufen lassen wird..."

"Oma Tsunade wird nicht aufgeben, bevor Sora nicht gefunden wurde.", rief Naruto jetzt und schien davon überzeugt, ganz anders als Hotaka.

"Hoffen wir es, Naruto.", meinte er nüchtern, eh er sich verabschiedete. Sobald der Weißhaarige an ihm vorbei war, verließ Naruto der Optimismus.

Und so verging eine ziemlich lange Zeit mit vielen schweren Schicksalsschlägen, am schlimmsten war wohl Sasukes Verrat am Dorf Konoha und sein Bündnis mit Orochimaru. Naruto begab sich mit Jiraiya auf eine lange Reise, in der Hoffnung, sein Freunde eines Tages retten zu können.

Wie ihr seht drehen wir ein wenig an der Uhr aber keine Angst, noch ist es nicht vorbei :3

Der Weg eines Ninja // Naruto FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt